Bayerns Moral frustriert Kaká
Mittwoch, 4. April 2007
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Wie das Spiel zwischen Milan und Bayern, so endete auch das Duell zwischen Kaká und Owen Hargreaves mit einem Unentschieden.
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In der entscheidenden Phase der UEFA Champions League liegen oft nur winzige Details zwischen Triumph und Enttäuschung.
Taktische Winkelzüge
Ein einziger genialer Moment kann eine Partie oder das gesamte Duell entscheiden, die Trainer beider Teams müssen also darauf achten, die "Zauberkünstler" des Gegners so gut wie möglich aus dem Spiel zu nehmen. Dazu werden oft nicht minder talentierte Spieler "geopfert", die nur eine einzige Aufgabe haben, nämlich den Spielmacher der gegnerischen Mannschaft auszuschalten.
Mittelfeld-Stratege
Kaká, der brasilianische Mittelfeld-Stratege, ist solch ein genialer Spieler, der jederzeit in der Lage ist, ein Spiel mit einer brillanten Szene zu drehen. Deshalb war es keine große Überraschung, als FC Bayern Münchens Trainer Ottmar Hitzfeld vor dem Spiel die Bedeutung Kakás für den schwächelnden AC Milan herausstrich. "Kaká ist einer der besten Mittelfeldspieler der Welt, er wird ein Schlüsselspieler in diesem Match sein", sagte der Erfolgstrainer. "Ich hoffe, dass wir unsere Ideen umsetzen können, wie wir Kaká stoppen wollen."
Große Verantwortung
Die große Verantwortung, den pfeilschnellen Mann aus Sao Paulo zu stoppen, kam Owen Hargreaves zu. Der englische Nationalspieler wurde am Wochenende im Spiel gegen den Bundesliga-Spitzenreiter FC Schalke 04 eigens geschont, um am Dienstag im San Siro die schwerste Aufgabe des Abends erfüllen zu können. Der 26-Jährige zeigte sich der Herausforderung bestens gewachsen und verurteilte Kaká in der ersten Hälfte mit einer, allerdings fast fatalen, Ausnahme zur Wirkungslosigkeit.
"Sehr schwieriges Spiel"
Andrea Pirlos Tor kurz vor der Pause sorgte dafür, dass die Bayern etwas offensiver agierten und Kaká damit mehr Raum gewährten. Doch der Brasilianer war nach dem Spiel selbstkritisch genug, um zu wissen, dass es nicht sein bester Abend war: "Es war für mich ein sehr schwieriges Spiel. Ich musste immer wieder auf die Flügel ausweichen, um ein bisschen Platz zu finden." Die gesteigerte Angriffslust der Münchner wurde durch den Ausgleich von Daniel Van Buyten belohnt, doch dann kam doch noch der große Auftritt von Kaká.
Nerven behalten
Der 24-Jährige trat auf dem linken Flügel an, drang in den Strafraum der Münchner ein und stürzte nach einem Zweikampf mit seinem Landsmann Lucio. Beim anschließenden Elfmeter behielt Kaká dann die Nerven und schickte Bayern-Keeper Michael Rensing ins falsche Eck. Mit seinem siebten Tor in der UEFA Champions League liegt er nun in der Torschützenliste dieser Saison einen Treffer vor Real Madrid CF-Torjäger Ruud van Nistelrooy.
Happy End für Bayern
Kaká war wie wohl alle Zuschauer im San Siro der Meinung, dass dies für einen knappen Sieg reichen würde, doch Van Buyten hatte etwas dagegen. Angetrieben von unbändiger Wut drängten die Münchner in den letzten Minuten Milan in den eigenen Strafraum zurück und kamen in der dritten Minute der Nachspielzeit durch den Belgier noch zum Ausgleich. Ebenso unentschieden endete das packende Duell zwischen Kaká und Hargreaves. Schon nächste Woche werden die beiden in München erneut aufeinander treffen, dann dürfte ihr Zweikampf darüber entscheiden, wer ins Halbfinale einziehen wird. "Es wird dort sehr schwer für uns", gestand Kaká, "aber wir sind solche Herausforderungen ja gewohnt."