Anspannung vor dem Spitzenspiel
Dienstag, 7. März 2006
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Barcelonas Trainer Frank Rijkaard hat die Fans und Spieler dazu aufgerufen, das Rückspiel gegen Chelsea ohne Aggressionen anzugehen.
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FC Barcelonas Trainer Frank Rijkaard hofft heute Abend bei der mit Spannung erwarteten Partie gegen Chelsea FC auf eine friedliche Atmosphäre. Bei der Ankunft der Engländer am Flughafen hatten einige Fans von Barcelona Rijkaards Gegenüber José Mourinho verbal angegriffen. Im Vordergrund steht für beide Seiten aber natürlich der sportliche Erfolg. Rijkaard ist zuversichtlich, dass seine Mannschaft von den Fehlern aus der vergangenen Saison gelernt hat und in die nächste Runde einziehen wird.
Vorteil Barça
Dank eines Eigentores von John Terry und einem Kopfballtreffer von Samuel Eto'o geht Barça im Camp Nou mit einem 2:1-Vorsprung in das Rückspiel. Die Katalanen werden alles daran setzen, diesen zu verteidigen, schließlich haben sie mit den Londonern nach dem Ausscheiden im vergangenen Jahr noch eine Rechnung offen. "Ich habe zwei Träume", sagt Rijkaard. "Als Trainer will ich dieses Spiel gewinnen und in die nächste Runde einziehen. Außerdem ist dies ein guter Zeitpunkt, gegen alle Formen von Aggressionen und Hass vorzugehen. Hoffentlich gehen unsere Fans mit einem guten Beispiel voran und verhalten sich fair. Ich hoffe es gibt Applaus, wenn Chelsea und José Mourinho ins Stadion einlaufen."
"Respekt zeigen"
"Es darf nicht vergessen werden, dass Mourinho mal bei Barça gearbeitet hat. Er hat schöne Erinnerungen an diesen Verein, also sollte niemand ihn oder seine Mannschaft beleidigen. Ich habe die Fernsehbilder von den Vorfällen am Flughafen gesehen. Diese haben kein gutes Licht auf unseren Verein geworfen. Jetzt haben wir die große Möglichkeit zu zeigen, dass wir Chelseas Mannschaft respektieren. Dieser Aspekt muss im Fußball einfach mehr Wertschätzung erlangen. Wir haben einen kleinen Vorsprung, aber jedes Spiel ist anders."
Messi im Blickpunkt
Innenverteidiger Rafael Márquez ist rechtzeitig wieder fit, nachdem er im 3:2-Heimsieg gegen RC Deportivo La Coruña am Samstag eine kleine Blessur davon getragen hatte. "Ihm geht es gut", bestätigte Rijkaard. Der Niederländer ist außerdem überzeugt, dass Lionel Messi nach dem überragenden Auftritt im Hinspiel erneut ins Rampenlicht treten kann: "Ich mache mir überhaupt keine Sorgen um ihn. Ich glaube sogar, dass Druck ihn zusätzlich motiviert."
Mourinho als Speerspitze
Chelseas Trainer hat derweil erklärt, dass er nach der Ankunft in Barcelona mit Absicht voran lief, um seine Spieler zu schützen. "Ich habe bewusst den Flughafen als Erster verlassen", erklärt Mourinho. "Nachdem ich durchgegangen bin, hatten die Spieler keinen Druck mehr und mussten nur noch Autogramme schreiben. Ich bin vorangegangen und die gehässigen Leute sind nur mir gefolgt. Ich werde auch zuerst auf den Platz gehen und die "positiven" Reaktionen der Zuschauer auf mich ziehen. Danach können die Spieler ihrer Arbeit nachgehen. Sie sind alle sehr erfahren und sollten wissen, wie man damit umzugehen hat. Aber jeder verarbeitet Druck anders und ich kann ihre Reaktionen nicht kontrollieren."
Positives Denken
Trotz der Niederlage aus dem Hinspiel erklärt Mourinho, dass er wie immer zuversichtlich ins Spiel geht. "Sie haben einen Vorsprung wegen des Resultats und weil sie im eigenen Stadion spielen, aber im Fußball kann sich schnell alles ändern. Vor einem Spiel denke ich immer positiv." Frank Lampard konnte das komplette Abschlusstraining mitmachen und wird vermutlich in der Startaufstellung stehen. Der englische Nationalspieler hatte zuletzt über ein Problem an der Achillessehne geklagt und deshalb beim 2:1-Sieg über West Bromwich Albion FC am Samstag pausiert. Allerdings muss Mourinho definitiv auf die gesperrten Asier Del Horno und Michael Essien verzichten.