Magath will den Gruppensieg
Mittwoch, 7. Dezember 2005
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Die Club Brugge KV-Fans im Jan Breydelstadion dürfen sich auf einen stürmischen FC Bayern München gefasst machen.
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Laut Club Brugge KV-Trainer Jan Ceulemans dürfen sich die Fans im Jan Breydelstadion am Mittwoch auf eine "spektakuläre" UEFA Champions League-Partie freuen. Der belgische Meister ist bereits sicher für den UEFA-Pokal qualifiziert. Doch der FC Bayern München will Sieger der Gruppe A werden und benötigt deshalb wahrscheinlich einen Sieg.
Vorfreude bei Ceulemans
"Es sollte eine spektakuläre Partie werden", so Ceulemans, dessen Mannschaft bisher sechs Punkte auf ihrem Konto hat. "Das ist viel mehr als ein Freundschaftsspiel, das ist ein Champions League-Spiel vor über 25.000 Zuschauern. Und denen müssen wir eine Show liefern. Sie sind hierher gekommen, um zu gewinnen - beide Mannschaften wollen gewinnen."
Ehrgeiziger Magath
Bayern ist bereits sicher für die K.o.-Runde qualifiziert, will aber trotzdem Gruppensieger werden und damit im Achtelfinal-Rückspiel Heimrecht haben. Trainer Felix Magath erklärte: "Es ist wichtig für uns, dass wir das Rückspiel zu Hause haben. Das ist ein großer Vorteil. Es wird gegen jede Mannschaft schwer, deshalb ist es wichtig, dass wir Brügge schlagen. Ich werde die bestmögliche Mannschaft aufstellen."
Zweikampf mit Juventus
Der Spitzenreiter der Bundesliga liegt momentan noch wegen der besseren Tordifferenz vor Juventus FC. Im direkten Vergleich sind die beiden Klubs gleichauf, und so reicht es den Bayern, wenn sie das gleiche Ergebnis erreichen wie die Italiener beim SK Rapid Wien.
"Brügge besser als Rapid"
"Wir gehen unter der Voraussetzung in die Begegnung, dass Juve gewinnen wird", so Magath weiter. "Brügge ist stärker als Rapid. Wir müssen immer ein Auge darauf haben, was in Österreich passiert. Wir müssen mit der Voraussetzung in das Spiel gehen, dass wir am besten mit zwei Toren Unterschied gewinnen sollten."
Spielt Lahm?
Bei den Gästen sind Michael Ballack und Oliver Kahn wieder fit, aber dafür fehlen die verletzten Lucio (kaputte Kapsel im Knie) und Mehmet Scholl (Muskelfaserriss) sowie der gesperrte Willy Sagnol. Der deutsche Nationalverteidiger Philipp Lahm, der nach überstandenem Kreuzbandriss erst vor kurzem sein Comeback feierte, könnte die Position von Sagnol übernehmen.
Meisterschaft hat Priorität
Ceulemans macht währenddessen keinen Hehl daraus, dass die belgische Meisterschaft für ihn absolute Priorität hat. Schließlich hat seine Mannschaft den dritten Rang bereits sicher. "Es ist kein Geheimnis, dass die Partien gegen [KRC] Genk und [R. Excelsior] Mouscron für uns wichtiger sind als das Spiel gegen die Bayern. Trotzdem wollen wir unseren Fans eine tolle Show liefern."
Offensive Ausrichtung
Ceulemans wird zwar einige Akteure schonen, aber dennoch keine allzu großen Experimente vornehmen. "Alle Spieler haben schon etwas Erfahrung. Ich denke, auf dem Papier ist das eine gute Truppe. Wir werden mit drei Innenverteidigern spielen und offensiver als sonst auftreten."
Pause für Balaban
Marek Špilár, Günther Vanaudenaerde und Rune Lange werden nach kleineren Blessuren wieder zum Einsatz kommen. Philippe Clement rückt von seinem angestammten Platz im Mittelfeld ins Abwehrzentrum. Der kroatische Angreifer Boško Balaban, der beim 2:0-Sieg gegen den KFC Germinal Beerschot Antwerpen am Wochenende beide Tore erzielte, bekommt eine Pause. Dafür wird der 19-jährige Jeanvion Yulu-Matondo auf dem rechten Flügel spielen.
Historischer Charakter
Die Partie bekommt auch einen zusätzlichen historischen Charakter, denn die Bayern haben seit 1967 nicht mehr in Belgien gewonnen. Damals siegten sie im Europapokal der Pokalsieger bei R. Standard de Liège. Doch Magath lässt sich von dieser Statistik nicht beeindrucken. "Bei der Begegnung in Österreich [gegen Rapid] war es genauso. Dort haben wir gewonnen, und jetzt wollen meine Spieler das auch in Belgien schaffen."