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Sheva lässt auf Rush nichts kommen

Ian Rush ist für AC Milan-Angreifer Andriy Shevchenko das große Idol.

Von Pete Sanderson

Der letzte Mittwoch war ein wichtiger Tag im Leben zweier großer europäischer Stürmer; für einen aus der Vergangenheit und einen aus der Gegenwart.

Rückkehr des Torjägers
Während AC Milan-Angreifer Andriy Shevchenko beim 2:0 im Hinspiel des UEFA Champions League-Viertelfinales gegen den FC Internazionale ein glänzendes Comeback feierte, erwog der Mann, der eine wichtige Rolle im Leben des Ukrainers spielte, sich für immer vom Fußball zurückzuziehen.

Ende einer Ära?
Ian Rush, die frühere Liverpool FC-Legende und Experte des italienischen Fußballs (aus seiner Zeit bei Juventus FC), trat von seinem Amt als Trainer des unterklassigen englischen Klubs Chester City FC zurück. Doch egal, ob Rush in Turin oder Telford arbeitete, er wird immer einen besonderen Platz in Shevchenkos Herzen haben.

Goldene Schuhe
"Ich war gerade einmal 13 Jahre alt und nahm mit der Jugend von [FC] Dynamo Kyiv an einem Turnier in Wales teil", sagte er. "Wir haben dieses Turnier gewonnen, und ich wurde zum besten Spieler gewählt. Das Besondere daran war, dass Ian Rush mir diesen Preis überreichte. Ich habe diese Schuhe über Jahre aufbewahrt. Sie hatten so große Bedeutung, weil in der Ukraine jeder Ian Rush, die Liverpool-Legende, kennt. Das Lustige war, dass mir diese Schuhe zwar zu klein waren, ich aber immer wieder versucht habe, mit ihnen zu spielen - bis meine großen Zehen vorne herausschauten."

Bittere Realität
Nach einer überaus titelreichen Karriere wurde Rush mittlerweile von der bitteren Realität am anderen Ende der Fußball-Leiter eingeholt. Trotz des unrühmlichen Abgangs aus Chester hofft Shevchenko, dass seine Leistung im UEFA Champions League-Viertelfinale wenigstens ein kleines Lächeln ins Gesicht des mittlerweile 43-jährigen walisischen Ex-Nationalspielers gezaubert hat.

Kluge Entscheidung
"Das war mein erstes Spiel seit sechs Wochen, und ich hatte schon Zweifel an meiner körperlichen Verfassung", erzählte der Stürmer nach der Partie gegenüber uefa.com. "Ich habe mit dem Trainer gesprochen, und er war mutig genug, mich zu bringen. Ich denke, er hat die richtige Entscheidung getroffen. Wir haben in der zweiten Hälfte gut gespielt, und das zweite Tor war sehr wichtig. Dennoch glaube ich, dass uns im Rückspiel noch ein hartes Stück Arbeit bevorsteht. Es ist toll, daran zu denken, dass Ian Rush diese Partie vielleicht gesehen hat und erkennen konnte, wie ich mich seit damals entwickelt habe."

Große Bühne
Im Moment befinden sich die beiden Legenden zwar an den unterschiedlichen Enden des Fußballs, doch Shevchenkos Karriere seit diesem schicksalhaften Tag im Jahr 1990 erinnert doch sehr an die von Rush. Beide gewannen den Europapokal [Rush 1984 und Shevchenko 2003], beide gingen zur Weiterentwicklung nach Italien. Doch die größte Gemeinsamkeit ist wahrscheinlich, dass beide nie auf der großen Bühne des Fußballs auftreten durften - bei einer FIFA-Weltmeisterschaft. Doch der Stürmer des AC Milan ist auf dem besten Weg, diesen Makel loszuwerden.

Großes Ziel
"Natürlich konzentriere ich mich auf den Gewinn der Champions League mit Milan, doch mein größtes Ziel auf lange Sicht ist es, mit der Ukraine an der WM-Endrunde in Deutschland teilzunehmen", erklärte er. "Meine Fußballkarriere wäre nicht komplett, wenn ich niemals beim wichtigsten Fußballturnier der Welt gespielt hätte."

Aktueller Erfolg
Rushs Abstieg dient vielleicht als Beispiel dafür, wie sehr Shevchenko seinen aktuellen Erfolg in der wechselhaften Welt des Fußballs genießen sollte. Doch es macht momentan nicht den Anschein, als sollten Shevchenkos Schuhe noch einmal zu klein werden. Egal, ob ihm Rush noch ein zweites Paar schenkt oder nicht.