Lúcio warnt vor Bergkamp
Mittwoch, 9. März 2005
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Verteidiger Lúcio sieht beim Rückspiel des FC Bayern München gegen Arsenal FC vor allem in Dennis Bergkamp eine Gefahr.
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Von Fernando Duarte
Die Offensive von Arsenal FC darf man niemals aus den Augen lassen. Das weiß auch der brasilianische Nationalverteidiger Lúcio, der seine Mannschaftskollegen vom FC Bayern München gewarnt hat, beim UEFA Champions League-Duell mit den Gunners in Highbury insbesondere Thierry Henry und Dennis Bergkamp nicht zu unterschätzen.
Bergkamp kehrt zurück
Der Niederländer Bergkamp, der aufgrund seiner Flugangst beim Hinspiel in München vor zwei Wochen gefehlt hatte, wird heute in Arsène Wengers Startelf auflaufen und versuchen, mit seinem Team den 1:3-Rückstand aufzuholen.
Verstärkung für Henry
Lúcio geht davon aus, dass Bergkamps Sturmpartner Henry im alles entscheidenden Rückspiel seine Torjägerqualitäten zur Geltung bringen wird. Der Brasilianer sagte gegenüber uefa.com: "Wir haben einen komfortablen Vorsprung auf Arsenal, sind aber noch lange nicht eine Runde weiter. Ich denke nicht, dass wir uns Nachlässigkeiten erlauben können."
Schnelle Konter
"Arsenal ist bei Kontern unheimlich schnell. Eine Mannschaft, in der Thierry Henry mitspielt, darf man niemals unterschätzen. Sie haben eine Chance", sagte der 26-Jährige weiter. "Meine größte Sorge ist Dennis Bergkamp. Er ist ein Schlüsselspieler, auf den sie in Deutschland verzichten mussten. Arsenal ist im Hinspiel nicht wirklich ins Spiel gekommen, weil wir das Tempo diktiert haben. Das müssen wir wieder tun."
Magaths Erfolgsserie
Trotz Lúcios Bedenken hat sich Bayern auf europäischer Bühne unter Trainer Felix Magath bislang äußerst solide, wenn auch eher unauffällig präsentiert. Abgesehen von der 0:1-Niederlage gegen Juventus FC hat der Bundesliga-Spitzenreiter in der Champions League weder auswärts noch zu Hause verloren.
Keine Garantie
"Wir haben in der Champions League in dieser Saison erst einmal verloren. Und auch Arsenal wird zugeben müssen, dass sie bislang noch nicht in Top-Form sind. Doch nachdem der AC Milan vergangene Saison gegen [RC] Deportivo La Coruña einen 4:1-Vorsprung verspielt hat, fühlt sich niemand mehr nach dem Hinspiel sicher! Deshalb hätten wir gegen Arsenal in München alles klar machen müssen. Chancen hatten wir genug, und ich hoffe, dass wir dafür nicht bezahlen müssen."
Schmerzvolle Erinnerungen
Lúcio wechselte im vergangenen Sommer vom Bundesligarivalen Bayer 04 Leverkusen zu den Bayern und hat sich seitdem als absoluter Leistungsträger etabliert. An das Jahr 2002 hat der Innenverteidiger allerdings schmerzvolle Erinnerungen, denn im Champions League-Endspiel unterlag er mit Leverkusen gegen Real Madrid CF und verpasste zudem knapp den Meistertitel und den Gewinn des DFB-Pokals.
Zweite Chance
"Es tut nach wie vor sehr weh, wenn ich daran denke, was wir 2002 alles hätten gewinnen können, am Ende aber nicht einen Titel holten. Deshalb schufte ich wie ein Ochse, um mit Bayern etwas zu erreichen", sagte er. "Ich bin gerne hier. Bei einem Verein dieser Größenordnung werden Vorstand und Fans immer fordern, dass wir Titel gewinnen. Ich sehe diesen Druck aber positiv", erklärte Lúcio.
Große Ambitionen
"Die Stimmung bei Bayern ist momentan sehr gut. Die Ergebnisse werden immer besser. Wir Spieler sollten allerdings nicht zu sehr darüber nachdenken, was passieren wird. Wenn wir jedoch immer so spielen können wie gegen Arsenal, können wir alles erreichen." Sollten der deutsche Rekordmeister heute Abend in Highbury gewinnen, wird man dem Brasilianer wohl kaum widersprechen können.