Abidal will Bremen zermürben
Mittwoch, 23. Februar 2005
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Eric Abidal glaubt, dass die Abwehr von Olympique Lyonnais auch gegen den SV Werder Bremen bestehen kann.
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Von Matthew Spiro
Olympique Lyonnais-Verteidiger Eric Abidal ist auf das Duell heute Abend bei Werder Bremen im Weserstadion bestens vorbereitet.
"Schwerer Gegner"
Der französische Nationalspieler geht davon aus, dass Bremen im Hinspiel des UEFA Champions League-Achtelfinals von Beginn an ein enormes Tempo gehen wird. Deshalb muss Lyon schon eine Topleistung zeigen, um dem Druck des deutschen Meisters standhalten zu können. "Sie werden ein richtig harter Brocken sein", sagte Abidal gegenüber uefa.com. "Sie sind eine offensiv ausgerichtete Mannschaft, und ich erwarte, dass sie das vom Anpfiff an auch zeigen werden."
Schwer zu schlagen
Doch Abidal stellt dabei auch klar, dass Lyons Abwehr in dieser Saison bisher bärenstark ist. Der Tabellenführer der französischen Ligue 1 hat in 26 Ligapartien bislang erst 13 Gegentreffer kassiert. Der frühere Defensivspezialist des AS Monaco FC ist sich durchaus bewusst, dass seine Mannschaft zu einer Einheit geworden ist, die man nur schwer schlagen kann. "Wir haben einen tollen Mannschaftsgeist und spielen sowohl in Frankreich als auch in der Champions League eine sehr solide Saison", meinte Abidal.
"Positives Ergebnis"
Lyons Linksverteidiger meinte weiter: "Wir werden gegen Bremen bis an unsere Grenzen gehen müssen, doch ich glaube, dass wir stark genug sind, um dort ein gutes Ergebnis zu erreichen. Wenn ein Team eine solide Grundlage hat, hat es auch immer die Möglichkeit, ein Spiel zu gewinnen."
Ideale Ergänzung
Abidal, der von LOSC Lille Métropole nach Lyon kam, war eine der beiden Defensiv-Verstärkungen im letzten Sommer. Der zweite Neuling, der brasilianische Nationalspieler Cris, hat sich als ideale Ergänzung zu ihm erwiesen. "Nach dem Weggang von Edmilson brauchte der Trainer [Paul Le Guen] einen Spieler, der die Abwehr zusammen halten kann", erklärte Abidal. "Cris ist technisch nicht so stark wie Edmilson, doch er verteidigt das Tor besser als jeder andere in Frankreich."
Caçapa wieder da
Cris spielte zu Saisonbeginn an der Seite seines Landsmannes Claudio Caçapa. Doch dann fiel Lyons Kapitän vier Monate wegen einer Knieverletzung aus, ehe er am Freitag gegen Monaco zum ersten Mal wieder eingewechselt wurde. Nach dem Ausfall von Caçapa entschied sich Le Guen dafür, den ghanaischen Mittelfeldspieler Michael Essien neben Cris in die Abwehr zu stellen.
"Mehr Verantwortung"
Abidal räumte ein, enttäuscht darüber zu sein, dass er nicht in der Innenverteidigung spielen darf. Denn auf dieser Position spielte er bei Lille eine unglaubliche letzte Saison. "Lyon holte mich eigentlich für das Zentrum, doch dort habe ich erst drei Mal gespielt", sagte der 25-Jährige. "Auf der linken Seite läuft es zwar nicht schlecht, doch meine richtige Position ist eigentlich in der Innenverteidigung. Dort muss man sich mehr konzentrieren. Man hat auch mehr Verantwortung, denn wenn man einen Fehler macht, führt der fast zwangsläufig zu einem Gegentor."
Exzellente Vorstellungen
Le Guen ist sehr zufrieden damit, wie Abidal seine neue Rolle angenommen hat. Die exzellenten Vorstellungen des Franzosen gaben der Entscheidung des Trainers Recht. "Ich bin Fußballer, und deshalb halte ich meine Klappe und folge den Anweisungen des Trainers", erklärte Abidal. "Ich bin nicht der einzige, der nicht auf seiner eigentlichen Position spielt. Aber keiner von uns beschwert sich. Wir arrangieren uns mit der Situation und tun, was für die Mannschaft am Besten ist."
Debüt in der Champions League
Abidal lieferte bei Lyons Auftaktspiel in der diesjährigen Champions League im September gegen Manchester United FC eine souveräne Vorstellung ab. Der 25-Jährige erledigte die Aufgabe gegen Cristiano Ronaldo gleich so gut, dass der portugiesische Nationalspieler im Laufe der zweiten Hälfte auf den anderen Flügel wechselte.
"Den Gegner zermürben"
Abidal meinte: "Gegen Ronaldo zu spielen, war eine große Herausforderung. Er ist einer der besten Flügelspieler überhaupt, und ich habe gegen ihn einen guten Job gemacht. Als Verteidiger ist es mein Ziel, den Gegner zu zermürben, und das habe ich an diesem Abend geschafft." Nun hofft er, gegen Bremen weitere Gegner zur Verzweiflung zu treiben.