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Zehn Monegassen düpieren Chelsea

AS Monaco FC - Chelsea FC 3:1
Monaco sichert sich trotz Platzverweis eine glänzende Ausgangsbasis für das Erreichen des Endspiels.

Von Axel Ruppert

Der AS Monaco FC hat sich mit einem 3:1-Erfolg gegen Chelsea FC im Halbfinal-Hinspiel der UEFA Champions League eine glänzende Ausgangsposition für das Erreichen des Endspieles geschaffen, obwohl die Monegassen nach einem Platzverweis für Akis Zikos fast die gesamte zweite Hälfte mit zehn Mann auskommen mussten. Für die Franzosen trafen Dado Pršo, Fernando Morientes und Shabani Nonda, Hernán Crespo war für Chelsea erfolgreich.

Chelseas erster Anzug
Chelseas Trainer Claudio Ranieri veränderte seine Mannschaft gegenüber dem Premiership-Spiel gegen Everton gleich auf sechs Positionen. Crespo und Eidur Gudjohnsen verdrängten dabei Jimmy Floyd Hasselbaink und Adrian Mutu und auch der junge Berliner Robert Huth musste zu Gunsten von John Terry wieder auf der Reservebank Platz nehmen. Monacos Trainer Didier Deschamps konnte aus dem Vollen schöpfen und seine derzeit beste Mannschaft auflaufen lassen.

Zäher Beginn
In den ersten Minuten taten sich die Monegassen ausgesprochen schwer, gegen die sofort attackierenden Londoner ins Spiel zu finden. Die 18.000 Zuschauer im ausverkauften Stade Louis II. sahen kaum eine erwähnenswerte Szene, doch nach einer Viertelstunde sollte sich dies abrupt ändern.

Pršos siebtes Tor
In der 16. Minute schlug der überragende Jérôme Rothen einen Freistoß von der linken Seite in die Mitte, Crespo verpasste, der Ball setzte am Elfmeterpunkt noch einmal auf und Dado Pršo katapultierte ihn per Kopf in den Winkel, Marco Ambrosio im Tor der Engländer war absolut chancenlos. Für den Kroaten war dies der siebte Treffer im neunten Spiel.

Crespo schlägt zurück
In der 22. Minute dann aber überraschend der Ausgleich. Nach einer Hereingabe von Scott Parker bot sich Eidur Gudjohnsen eigentlich schon die Chance zum Torschuss, doch der Isländer zögerte zu lange, kam zudem ins Straucheln. Doch als die Möglichkeit schon vorbei schien, spitzelte Gudjohnsen das Leder noch zu Crespo, der wenig Mühe hatte, aus sechs Metern zu verwandeln.

Monaco geschockt
In der 34. Minute bot sich die große Gelegenheit für Ludovic Giuly, den alten Abstand wieder herzustellen. Nach einem Steilpass von Hugo Ibarra ging Monacos Kapitän alleine auf das Chelsea-Tor zu, wurde aber von Terry und Wayne Bridge so gestört, dass er nur noch einen harmlosen Roller in die Arme von Ambrosio zustande brachte. Chelsea wirkte in der ersten Halbzeit reifer, kombinationssicherer und spritziger, Monaco war nur durch lange Bälle und Standardsituationen gefährlich, von Giuly und Morientes war kaum etwas zu sehen.

Furioser Beginn
Chelsea kam in der zweiten Halbzeit mit Juan Sebastián Verón für den blassen Jesper Grønkjær aus der Kabine, doch die ersten atemberaubenden Minuten spielten sich fast ausschließlich in Chelseas Strafraum ab. Nach einer Ecke von Rothen kam Pršo frei zum Kopfball, aber Ambrosio parierte glänzend. Nur wenige Sekunden später schlug Marcel Desailly einen Seitfallzieher von Morientes von der Linie und als der Ball nach einem Giuly-Schuss endlich im Tor war, entschied Schiedsrichter Urs Meier zu Recht auf Abseits.

Rot für Zikos
Kurz darauf stand der Schweizer erneut im Blickpunkt, nach einem Gerangel zwischen Claude Makelele und Zikos zeigte Meier dem Griechen überraschend die Rote Karte, Makelele sah Gelb und muss damit im Rückspiel ebenfalls passen. Chelsea danach deutlich überlegen, bei Monaco lagen offensichtlich die Nerven blank, Morientes rieb sich in Wortgefechten mit Urs Meier auf und Torhüter Flavio Roma segelte mit schöner Regelmäßigkeit an allen Flanken in seinem Strafraum vorbei.

Huths Champions League-Debüt
Ranieri wechselte dann zwei Mal, für Abwehrspieler Mario Melchiot kam Stürmer Jimmy Floyd Hasselbaink. In der 69. Minute durfte Huth, der für Parker kam, sein Champions League-Debüt feiern und der Berliner, eigentlich ein gelernter Verteidiger, fügte sich im rechten Mittelfeld gleich gut ein. Die Partie verlief jetzt unglaublich rasant, beide Seiten lieferten sich einen offenen Schlagabtausch.

Morientes nicht zu stoppen
Als alles auf einen Chelsea-Sieg hinzudeuten schien, schlug Morientes in der 77. Minute zu. Von Giuly bei einem Konter mustergültig freigespielt, drang der Spanier von halbrechts in den Chelsea-Strafraum ein und donnerte das Leder über Ambrosio ins Netz. Morientes verbuchte seinen achten Treffer und festigte seine Führung im Torschützenklassement der diesjährigen UEFA Champions League.

Nondas sensationeller Einstand
Dann bewies Monacos Trainer Didier Deschamps ein glückliches Händchen, er wechselte Shabani Nonda für den erschöpften Giuly ein und ganze 18 Sekunden später bugsierte der gerade erst von einem Kreuzbandriss genesene Torjäger den Ball an Ambrosio vorbei zum 3:1 ins Netz, 83 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt.

Gute Ausgangslage
Dank einer furiosen Leistungssteigerung nach dem Platzverweis für Zikos verdiente sich Monaco diesen Sieg, der der Mannschaft von Trainer Deschamps eine glänzende Chance bietet, sich in 14 Tagen an der Stamford Bridge für das Finale in Gelsenkirchen zu qualifizieren.

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