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Weltflüchtlingstag 2021: Sechs Wege, wie die UEFA mithilfe des Fußballs Flüchtlinge unterstützt

Die UEFA Respekt Soziales

Ein wichtiges Anliegen der UEFA im Rahmen ihrer Aktivitäten im Bereich soziale Verantwortung ist es, mit der vereinenden Kraft des Fußballs eine bessere Zukunft für Flüchtlinge zu ermöglichen.

Am Weltflüchtlingstag 2021 hat das UNHCR, das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge, bekanntgegeben, dass die Zahl der aus ihrer Heimat Geflüchteten sich im letzten Jahrzehnt verdoppelt hat.

Von den 84,2 Millionen Menschen, die jedes Jahr aufgrund von Konflikten und anderen Notlagen fliehen, zieht es viele nach Europa. Die Integration in eine neue Gesellschaft bringt viele Herausforderungen mit sich. An dieser Stelle kommt dem europäischen Fußball eine Schlüsselrolle zu.

Der Sport hat unabhängig von Alter, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht oder Glauben die einmalige Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen und gesellschaftliche Barrieren zu überwinden. Gleichzeitig kann die Bekanntheit des Fußballs genutzt werden, um auf Hilfsprogramme aufmerksam zu machen und Spenden für diese zu sammeln.

Im Folgenden wird aufgezeigt, wie die UEFA zur Hilfe von Flüchtlingen in Europa und darüber hinaus auf den Fußball und dessen Fähigkeit, Menschen zusammenzubringen, setzt.

1. Kooperationsvereinbarung mit dem UNHCR

Sport hilft Flüchtlingen beim Neustart.
Sport hilft Flüchtlingen beim Neustart.

Anfang dieses Jahres hat die UEFA mit der Unterzeichnung des Kooperationsprotokolls mit dem UNHCR ihr langfristiges Engagement bekräftigt, den Fußball zur gesellschaftlichen Integration von Flüchtlingen zu nutzen.

Die Vereinbarung ermöglicht den regelmäßigen Austausch zwischen den beiden Organisationen und schafft Synergien zwischen der Hilfe des Hochkommissariats in Notlagen und der Kraft des Fußballs, Bewusstsein für Fragen von gesellschaftlicher und weltweiter Bedeutung zu schaffen. Im Rahmen der Partnerschaft wird auch die Zusammenarbeit zwischen den UEFA-Mitgliedsverbänden und den UNHCR-Niederlassungen in ganz Europa gefördert.

„Unabhängig davon, wo ich für das UNHCR in der Welt unterwegs bin – in Flüchtlingslagern, Siedlungen, Dörfern und Städten – überall hat der Fußball die Kraft, Menschen anhand einer gemeinsamen Leidenschaft zusammenzubringen“, erklärte Filippo Grandi, Hoher Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen.

„Im Zuge unserer Partnerschaft mit der UEFA hoffen wir, die Kraft des Fußballs zu nutzen, damit sich Vertriebene und Aufnahmegesellschaften annähern. Der Sport bietet jungen Flüchtlingen die Möglichkeit, Teil dieser Gesellschaften zu werden – außerdem hat der Fußball die transformative Kraft, Leben zu ändern und positive Werte zu vermitteln.“

2. UEFA-Richtlinie zu Flüchtlingen

Vor dem Hintergrund der Säule „Verantwortung“, die jüngst der Gesamtstrategie für den Zeitraum 2019-24 hinzugefügt wurde, erarbeitet die UEFA eine Richtlinie, um ihre Unterstützung von Flüchtlingen zu lenken. Dazu gehören Ziele, Maßnahmen und Indikatoren für einen Zeitraum von zehn Jahren.

Außerdem werden in dem Dokument Mindeststandards für die Programme der 55 Mitgliedsverbände im Bereich soziale Verantwortung gesetzt. „Als Dachverband haben wir die Aufgabe, Rahmenbedingungen für die Nachhaltigkeitsprogramme des europäischen Fußballs vorzugeben, damit alle Verbände dieselbe Sprache sprechen“, erklärte Michele Uva, UEFA-Direktor Fußball und soziale Verantwortung.

3. UEFA-Zuschussprogramm „Fußball und Flüchtlinge“

Flüchtlinge bei einem Turnier in Italien.
Flüchtlinge bei einem Turnier in Italien.Getty Images

Im Jahr 2017 wurde im Rahmen der UEFA-Aktivitäten im Bereich Fußball und soziale Verantwortung das Zuschussprogramm „Fußball und Flüchtlinge“ ins Leben gerufen. Hierbei werden sechs innovative Projekte der Nationalverbände mit dem Ziel, Flüchtlingen bei der Integration zu helfen, mit jeweils EUR 50 000 unterstützt. Anfangs setzten die meisten unterstützten Projekte auf Training und Spiele, um die Integration zu fördern.

Heute wählen immer mehr Nationalverbände einen ganzheitlichen Ansatz und engagieren sich auch abseits des Spielfelds. Einige Verbände setzen auf ihre Netzwerke vor Ort, um Flüchtlinge bei der Arbeitssuche oder der Aus- und Weiterbildung zu Trainern, Schiedsrichtern oder Volunteers zu begleiten. Im Rahmen weiterer Projekte werden Flüchtlinge in psychologischer Hinsicht oder beim Erlernen der Landessprache unterstützt. Darüber hinaus gibt es gezielte Hilfe für Mädchen und Frauen. Zwar gelingt es Flüchtlingen, Konflikten und Verfolgung zu entkommen, aber die traumatischen Erfahrungen hinterlassen oft nachhaltige Spuren. Viele Projekte berücksichtigen Expertenwissen verschiedener Partner für eine Maximierung des Einflusses und der Reichweite.

2021 unterstützte die UEFA im Rahmen ihres Zuschussprogramms Projekte in Armenien, Bulgarien, Finnland, Kroatien, Nordirland und Wales. Die weiteren Ausgaben des Programms werden überarbeitet, um mehr Verbänden die Gelegenheit zu geben, von den Mitteln aus dem UEFA-Zuschussprogramm „Fußball und Flüchtlinge“ zu profitieren.

4. Durch Einnahmen der EM-Endrunde finanzierte Projekte zu sozialer Verantwortung

Seit 2004 fließen Einnahmen aus der EM-Endrunde dank des HatTrick-Entwicklungsprogramms zurück in den europäischen Fußball. Jährlich sind EUR 100 000 für jeden der 55 UEFA-Mitgliedsverbände zur Investition in Programme zur sozialen Verantwortung mit den Schwerpunkten Menschenrechte und Umwelt vorgesehen.

Oft werden im Zuge dieser Programme auch Flüchtlinge unterstützt – so auch im Rahmen des Netzwerks Rete! des Italienischen Fußballverbands. Die Initiative setzt Anreize für Fußballklubs vor Ort, um Menschen bei der Eingliederung in die Gesellschaft zu helfen, die nach Italien ausgewandert sind bzw. dort subsidären Schutz genießen. Bislang konnte das Programm mehr als 2 600 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 15 und 22 Jahren erreichen.

5. UEFA-Stiftung für Kinder

Die UEFA-Stiftung für Kinder hilft seit 2015 jungen Menschen.
Die UEFA-Stiftung für Kinder hilft seit 2015 jungen Menschen.

Die UEFA-Stiftung für Kinder wurde im Jahr 2015 gegründet und setzt auf den Fußball als Mittel, um das Leben von Kindern zu verbessern. Hunderte von Kampagnen und Projekten werden europa- und weltweit unterstützt.

Verschiedene von der Stiftung unterstützte Projekte nutzen den Sport, um jungen Flüchtlingen dabei zu helfen, die durch Konflikt und humanitäre Notlagen verursachten körperlichen und psychologischen Traumata zu überwinden. So gibt im jordanischen Flüchtlingslager Za’atari die Freude am Fußball vielen Kindern und jungen Menschen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Gleichzeitig werden Einheimische und Flüchtlinge zu Trainern ausgebildet. Mit den Erfahrungen in Za’atari will die Stiftung gleiche Vorhaben in anderen Ländern und auf weiteren Kontinenten umsetzen.

6. Europäische Union

Neben dem UNHCR arbeitet die UEFA auch mit der Europäische Union zusammen, damit die UEFA-Mitgliedsverbände EU-Projekte für Flüchtlinge auf nationaler Ebene unterstützen können. Die Projekte „FIRE“ und „FIRE 2.0“ werden beide von der europäischen Denkfabrik „Sport and Citizenship“ koordiniert und ermutigen Fußballklubs, sich für Flüchtlinge und Asylsuchende zu engagieren.

Im Rahmen der UEFA EURO 2020 finanzieren die EU und die UEFA gemeinsam die Initiative „UNITY“ – eine Reihe von Fußballfestivals, um die Integration von Flüchtlingen und Asylsuchenden in den Ausrichterländern der EM-Endrunde voranzubringen.