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Wie die EM-Endrunde dazu beiträgt, den europäischen Fußball in schwierigen Zeiten zu unterstützen

Die UEFA

Obschon die EURO 2020 um zwölf Monate verschoben wurde, hat dies die UEFA nicht davon abgehalten, wichtige Finanzmittel aus dem Turnier zur Unterstützung des Fußballs im Allgemeinen bereitzuhalten.

Wie die EURO 2020 die Fußballentwicklung finanziert (auf Englisch).

Nach der Bekanntgabe der Verschiebung der UEFA EURO 2020 um ein Jahr aufgrund der Covid-19-Pandemie herrschte in ganz Europa Unsicherheit über die Zukunft des Fußballs und die möglichen wirtschaftlichen Auswirkungen.

Ein Grund dafür ist, dass ein Teil der Einnahmen aus der EM-Endrunde durch jährliche Zahlungen aus dem UEFA-HatTrick-Entwicklungsprogramm in die 55 Mitgliedsverbände fließen, was eine wichtige Stütze für den Fußball auf dem gesamten Kontinent ist.

Wie können Verbände ohne eine EM-Endrunde und ohne Finanzmittel dazu beitragen, dass der Fußball in ihren Ländern wieder aufgenommen wird bzw. ihre verschiedenen Entwicklungsprogramme fortgesetzt werden?

Die UEFA hat rasch gehandelt und ihren Mitgliedsverbänden versichert, dass sie nicht nur zu ihren Verpflichtungen aus dem HatTrick-Programm in Höhe von EUR 775,5 Mio. in den nächsten vier Jahren steht, sondern auch einige Zahlungen vorzieht, um den Verbänden die Bewältigung der Auswirkungen der Pandemie zu ermöglichen.

UEFA-Präsident Aleksander Čeferin

„Das UEFA-HatTrick-Programm ist eine wesentliche Komponente des europäischen Fußballs und seine Bedeutung war nie deutlicher zu erkennen als während der Covid-19-Krise. Durch die Aufhebung bestimmter Bedingungen für die Auszahlung von HatTrick-Geldern an unsere Verbände konnten wir die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abmildern.“

Für ein besseres Verständnis der Vorgehensweisen erklären wir die wichtigsten Details und beschreiben drei Möglichkeiten, wie Verbände die Mittel für die Entwicklung des Fußballs einsetzen.

Wie die EM-Endrunde und das HatTrick-Programm den europäischen Fußball stützen

Europameister Griechenland 2004.
Europameister Griechenland 2004.©AFP

Seit 2004 fließen die Einnahmen aus den EM-Endrunden im Rahmen des HatTrick-Programms – einem der größten Solidaritätsprogramme im Sport – zurück in die Entwicklung des Fußballs in ganz Europa.

Jedes Jahr werden im Rahmen dieses Programms über EUR 190 Mio. an die UEFA-Mitgliedsverbände verteilt; bis 2024 werden so insgesamt EUR 2,6 Mrd. aus den EM-Endrunden zurück in den Fußball geflossen sein.

Diese wichtige finanzielle Unterstützung ermöglicht den Nationalverbänden die Umsetzung zahlreicher Aktivitäten zum Schutz, zur Förderung und zur Entwicklung des Fußballs auf allen Ebenen in drei wesentlichen Bereichen:

1. Ausweitung der Finanzierung von Investitionsprojekten

2. Verbesserung der Aus- und Weiterbildung

3. Intensivierung des Wissensaustauschs

Allmähliches Aufatmen nach dem ersten Schock

Als die UEFA aufgrund der Covid-19-Pandemie die Verschiebung der EURO 2020 um zwölf Monate sowie die Unterbrechung der europäischen Klubwettbewerbe, aus denen ebenfalls Geld zurück in den Fußball fließt, bekanntgab, kamen Bedenken auf, wie dies die Zukunft des Fußballs in Europa beeinträchtigen würde.

Deshalb reagierte die UEFA rasch und bestätigte ihre Zusagen für den kommenden Vier-Jahres-Zyklus (2020-2024) des HatTrick-Programms in Höhe von EUR 775,5 Mio.

Darüber hinaus wurden auch EUR 236,5 Mio. freigegeben, um sicherzustellen, dass die Verbände die wirtschaftlichen Einbußen im Zusammenhang mit der Pandemie abfedern und selbst festlegen können, wie sie diese Zahlungen zum Schutz des Fußballs bestmöglich investieren.

Mit dieser Rückversicherung und im Geiste von Zusammenarbeit und Solidarität ist der europäische Fußball in dieser Zeit stärker zusammengewachsen, um dem Fußball wieder auf die Beine zu helfen.

„Ich bis sehr stolz auf die Einheit, die wir gezeigt haben, und auf das gesamte Ökosystem des europäischen Fußballs“, sagte Aleksander Čeferin. „Man kann es Vertrauen nennen oder Einheit oder Solidarität. Wir haben alle zusammengearbeitet und uns gegenseitig vertraut – die UEFA als Dachverband, die Ligen, Klubs und natürlich unsere Nationalverbände. Wenn wir also irgendetwas Positives aus dieser Krise ziehen können, dann ist es das gegenseitige Vertrauen.“

Wie nutzen die Verbände die finanziellen Mittel?

Wir werfen einen Blick auf drei Nationalverbände, die an der EURO 2020 beteiligt, unterschiedlich groß und in verschiedenen Teilen Europas zu finden sind, um zu zeigen, wie sie die HatTrick-Mittel zum Schutz und zur Förderung des Fußballs in ihrem Land eingesetzt haben.

Finnische Fans feuern ihr Team an.
Finnische Fans feuern ihr Team an.©UEFA

Finnland: Der Finnische Fußballverband hat EUR 1,5 Mio. zurückgestellt, um 50 Profiklubs fehlende Spieleinnahmen zu ersetzen.

Frankreich: Im Juni 2020 richtete der Französische Fußballverband (FFF) einen außerordentlichen Solidaritätsfonds in Höhe von circa EUR 20 Mio. ein, um die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Frankreich zu unterstützen und den von der Zwangspause betroffenen 14 182 Amateurvereinen finanziell unter die Arme zu greifen. Im Rahmen des Fonds erhielten angeschlossene Amateurvereine für jeden registrierten Spieler 10 Euro. Der Betrag setzt sich aus einem Anteil der FFF (jeweils 7 Euro) sowie einem Anteil der Ligen und Bezirke (jeweils 3 Euro) zusammen. Das Programm kam so über zwei Millionen registrierten Spielern zugute.

Rumänien: Der Rumänische Fußballverband lud 221 Klubs ein, einen Solidaritätsbeitrag von bis zu EUR 5 000 zu beantragen, der zum Schutz der Gesundheit aller am Fußball beteiligten Personen investiert werden sollte. Die Zuschüsse wurden verwendet, um Schutzausrüstung sowie technische Mittel zur Speicherung von digital erfassten Körpertemperaturen zu beschaffen. Diese Maßnahmen waren entscheidend, um die Wiederaufnahme des Spielbetriebs unter Einhaltung von Gesundheitsmaßnahmen zu gewährleisten.