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Serbiens Erfolgsrezept

Serbiens Sieg bei der FIFA-U20-Weltmeisterschaft und die Teilnahme an der U21-EM sind nur zwei Erfolge in letzter Zeit. UEFA.com wirft einen Blick auf den Aufstieg der serbischen Jugendmannschaften.

Serbien feiert am ersten Spieltag bei der U21-EURO seinen Treffer gegen Deutschland
Serbien feiert am ersten Spieltag bei der U21-EURO seinen Treffer gegen Deutschland ©AFP/Getty Images

Mit nur sieben Millionen Einwohnern hat Serbien nicht den größten Pool an Talenten, aus dem sie schöpfen können – und doch sind sie regelmäßig bei den Endrunden von UEFA-Turnieren vertreten und können sich jetzt nach ihrem U20-Erfolg in Neuseeland Weltmeister nennen.

Die U19 gewann die Europameisterschaft 2013 und erreichte bei früheren Turnieren drei Mal das Halbfinale, die U21 zog 2007 ins Finale ein und qualifizierte sich auch 2009 für die Endrunde, jetzt sind sie in der Tschechischen Republik vertreten.

Was ist ihr Geheimnis?

In den letzten zehn Jahren war der Fußball nach Basketball, Volleyball und Tennis überraschenderweise nur der viertbeliebteste Sport. Daraufhin startete der Serbische Fußballverband (FSS) eine landesweite Kampagne: "Meine Schule – mein Team". Im Zuge dessen wurden Fußballturniere in den Grundschulen eingeführt, durch die mehr und mehr Talente zum Vorschein kamen.

Der FSS katalogisierte bewährte Verfahren von traditionellen Fußballnationen und führte diese ein. 2007 unterschrieben sie ein Protokoll mit dem Königlich Spanischen Fußballverband (RFEF), durch das regelmäßig Freundschaftsspiele und Austauschprogramme von Schiedsrichtern sowie medizinischem Personal stattfinden. Auch die Entwicklungen bei den italienischen und französischen Akademien Coverciano und Clairefontaine werden verfolgt.

Infolgedessen wurde 2011 das "Haus des Fußballs", eine hochmoderne Anlage mit sieben Fußballfeldern, einer Sporthalle und einem Hotel, in Stara Pazova eröffnet. Der Komplex wird von den serbischen Nationalmannschaften ab der U11 genutzt. Durch den Komplex kann der FSS regelmäßig internationale Turniere gegen Jugendmannschaften aus ganz Europa veranstalten.

Im FSS gibt es auch Mannschaften wie die U16 und U18, damit die jeweiligen Generationen ein ganzes Jahr voller Spiele und Training haben, bevor die Qualifikation zu offiziellen UEFA-Turnieren beginnt. UEFA-Trainerprogramme unterstützten die Schulung und Auswahl von Trainern, die laufend mit den Nationalmannschaften trainieren können. Sowohl Veljko Paunović, der U20-Trainer, als auch Radovan Ćurčić, der Trainer der A-Nationalmannschaft, stammen aus diesem Programm.

"Es war die richtige Entscheidung, stark in Jugendprogramme zu investieren", sagte Ćurčić gegenüber UEFA.com, der die U21 zur Endrunde in der Tschechischen Republik geführt hatte. "Wir können uns immer noch nicht mit den großen Nationen vergleichen, aber Stara Pazova hat uns die Möglichkeit gegeben, mit den unglaublichen Talenten hier zu arbeiten und Trainer auszubilden. Es sind viele Leute beteiligt, alle sind mit Freude dabei."

Gerade in der Infrastruktur gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten, denn um Top-Spieler hervorzubringen, braucht es entsprechende Voraussetzungen. Mit der Hilfe des HatTrick-Programms der UEFA konnten zwölf Kunstrasenplätze errichtet werden. Der Verband kümmert sich um sie, doch die Plätze stehen lokalen Vereinen zur Verfügung.

Von diesen Plätzen werden die Nachfolger derer kommen, die am Montag in Belgrad ihren Weltmeister-Pokal präsentierten. Dank der Fortschritte im Jugendfußball werden möglicherweise bald weitere Pokale ihren Weg nach Serbien finden.

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