Portugal siegt mit "Eroberungsgeist"
Montag, 21. Juni 2004
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Während die Presse in Portugal und Griechenland den Viertelfinaleinzug ihrer Mannschaften würdigt, gibt es in Spanien für das Ausscheiden "keine Entschuldigung".
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Mit der Qualifikation von Portugal und Griechenland gestern Abend stehen nach der Tschechischen Republik zwei weitere Viertelfinalteilnehmer der UEFA EURO 2004™ fest. Während sich die Medien in den beiden Ländern vor Freude überschlugen, suchten die Zeitungen in Spanien und Russland bereits nach den Gründen für das erneute frühe Scheitern ihrer Mannschaften.
Spanien – Portugal 0:1
Das war keine Niederlage wie jede andere. Diese Schlappe war deutlich schlimmer. Von Ruhm und Ehre weit und breit keine Spur. Es gab nichts Positives und dafür noch nicht einmal eine Entschuldigung. Wir können weder mit unserer ach so attraktiven Spielweise prahlen oder Helden vorweisen, noch unser Ausscheiden auf den Schiedsrichter oder fehlendes Glück schieben. Als wenn das Aus an und für sich nicht schon schlimm genug wäre, müssen wir erkennen, dass wir genau das bekommen haben, was wir verdienten. Weder die ganze Nationalmannschaft noch ihr gerade mit einem neuen Vertrag ausgestatteter Trainer oder ihr unantastbarer Kapitän werden den Ansprüchen gerecht, die Spanien an sie stellt. (AS)
Uff! Das war schwer, aber die Anstrengung ist belohnt worden. Es war ein Spiel voller Emotionen, das schon außerhalb des Platzes begann und mit einem Sieg für Portugal endete. Die portugiesische Nationalmannschaft hat ohne Angst, dafür aber mit Entschlossenheit und Eroberungsgeist endlich die große Leistung hingelegt, auf die wir so lange gewartet haben. Es war eine Mischung aus Glanz, Glück und dem verdienten Ergebnis für die phantastische Unterstützung der portugiesischen Mannschaft für ihre Spieler, die einfach nicht versagen konnten. (A Bola)
Russland – Griechenland 2:1
Hinter Russland wurde die Tür nicht zugeschlagen. Sie fiel stattdessen sanft ins Schloss. Vielleicht wird sie später mit neuen Ideen und Spielern, einem phantasievolleren System und verbesserten Fertigkeiten wieder schwungvoll aufgerissen; vielleicht bleibt sie aber auch für längere Zeit geschlossen. Wir werden es abwarten müssen. Was bleibt uns anderes übrig? (Sovetskiy Sport)
Wir sind nicht Frankreich, das auf Kommando Siege einfährt; wir sind auch nicht England, das seine Leidenschaft auf dem Feld in Kerosin verwandelt; wir können auch nicht so ruhig bleiben wie die Deutschen. Wir sind die Kamikazeflieger der EURO, die Griechen, die das Viertelfinale erreicht haben. Stellt euch das mal vor… Sogar die gestrige Niederlage schmeckte nach Champagner. Die Mannschaft von Yartsev hat unsere Schwachpunkte aufgedeckt. Aber damit befassen wir uns morgen. Heute wird erst einmal gefeiert! (Eleftherotypia)