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Frankreich bereit für umgebaute Kroaten

Nach ihrer verblüffenden Wiederauferstehung beim Sieg gegen England wartet nun in Leiria mit Kroatien eine weniger delikate Aufgabe.

Nach der verblüffenden Wiederauferstehung der Franzosen am Sonntagabend in Lissabon, als sie eigentlich schon von den Engländern besiegt waren - was vielleicht das Hauptgesprächsthema der UEFA EURO 2004™ bisher war - trifft der Titelverteidiger jetzt am Donnerstag auf Kroatien. Diese Aufgabe in der Gruppe B ist damit weniger delikat, als sie hätte sein können.

Atemberaubende Schlussphase
In der atemberaubenden Schlussphase, in der Frankreich durch ein Freistoß- und ein Elfmetertor von Zinedine Zidane erfolgreich war, kam man noch zu einem unerwarteten Sieg. Dadurch hat Frankreich die Möglichkeit, mit einem Erfolg gegen Kroatien schon das Erreichen des Viertelfinales perfekt zu machen. Die Kroaten kamen ihrerseits am gleichen Tag gegen die Schweiz nicht über ein frustrierendes torloses Unentschieden hinaus.

Besuch des Heiligtums
Die Mannschaft von Otto Baric versäumte es, gegen die Schweiz, die fast die gesamte zweite Hälfte mit nur zehn Mann spielte, ein Tor zu erzielen. Kroatien muss sein Spiel angesichts des starken Gegners aber auch enorm verbessern. Ob ein Besuch des portugiesischen Nationalheiligtums von Fatima am Vorabend des Spiels zu mehr Inspiration führt, wird sich erst zeigen.

Starker Gegner
Trotzdem wird jede spirituelle Unterstützung, die man kriegen kann, dankend angenommen; in jedem Spiel gegen Frankreich muss der Gegner ein wenig beten und hoffen, dass die hochbegabten Männer von Santini nicht eine ihrer unbesiegbaren Nächte erwischen. Eine Niederlage würde die Hoffnungen der Kroaten auf das Viertelfinale auf ein Minimum verringern.

Wechsel erwartet
Trotzdem spielte Baric mit dem Gedanken, Spieler für das dritte Gruppenspiel gegen England zu schonen. Fünf Kroaten müssen bei der nächsten Gelben Karte ein Spiel aussetzen, und Baric - verständlicherweise mehr als unzufrieden mit der Vorstellung gegen die Schweiz - könnte auch seinen Angriff umbauen.

Rosso beginnt
Tomislav Šokota, der am Sonntag nicht in der Lage war, die Schweizer Abwehr in Gefahr zu bringen, könnte seinen Platz in der Startelf verlieren. Für ihn dürfte Ivica Olic, der im ersten Spiel die linke Außenbahn beackerte, in die Spitze rücken. Baut Baric auf ein 4-4-2-System, dann darf man auch mit Milan Rapaic von Beginn an rechnen. Außerdem ist davon auszugehen, dass Giovani Rosso auf dem rechten Flügel Ivica Mornar ersetzt.

Živkovic fällt aus
In der Abwehr sind die Kroaten zu einer Umstellung mehr als geplant gezwungen. Wie erwartet wird Igor Tudor nach seiner Sperre für das Auftaktspiel  in der Innenverteidigung spielen. Allerdings fällt Kapitän Boris Živkovic wegen einer Bänderverletzung im Knie für die linke Außenverteidigerposition aus und muss durch Josip Šimunic vertreten werden. „Boris schlägt sich schon eine ganze Weile mit dieser Verletzung herum“, sagte Mannschaftsarzt Boris Nemec. „Er wird gegen Frankreich zwar auf der Bank sitzen, aber wohl nicht zum Einsatz kommen.“

Desailly kommt zurück
Frankreichs Trainer Jacques Santini könnte Willy Sagnol als offensiven Außenverteidiger, Marcel Desailly in der Innenverteidigung und Olivier Dacourt im Mittelfeld für den an der Schulter verletzten Claude Makelele bringen. Wenn sich Kroatien zurückzieht, soll der mit allen Freiheiten versehene Zidane Tormöglichkeiten für Thierry Henry und David Trezeguet herausarbeiten. "Wir müssen Möglichkeiten finden, die Kroaten zu knacken, genau wie wir es gegen England gemacht haben", sagte Santini.

Schnelle Gegenstöße
Kroatien steht als Außenseiter unter geringerem Druck. Auch wenn das Hauptaugenmerk von Barics Leuten darauf liegt, Zidane und seine Männer am Spielen zu hindern, werden sie auch nach vorne spielen und schnelle Gegenstöße wagen müssen. 

"Spiel ohne Druck"
"Unser Tor muss gegen Frankreich sauber bleiben, aber wir werden ohne Druck spielen weil wir nicht die Favoriten sind. Es wäre keine Tragödie, gegen eine Mannschaft dieses Kalibers zu verlieren", erklärte Kroatiens Assistenztrainer Drazen Ladic.

Fesselndes Spektakel
Ungeachtet dessen wird Kroatien aber viel mehr zeigen müssen, als man es gegen die Schweiz getan hat. Die Franzosen gehen zweifelsohne als Favoriten in dieses Spiel - doch das faszinierende Spiel am Sonntag gegen England wird jedem in Erinnerung bleiben als etwas, was den Fußball zu solch einem fesselnden Spektakel macht.

Voraussichtliche Aufstellungen:
Frankreich:
Barthez; Sagnol, Thuram, Desailly, Lizarazu; Pires, Dacourt, Vieira, Zidane; Henry, Trezeguet  

Kroatien: Butina; Šimic, Robert Kovac, Tudor, Šimunic; Rosso, Bjelica, Niko Kovac, Rapaic; Olic, Pršo

Schiedsrichter: Kim Milton Nielsen (Dänemark)

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