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Del Bosque will mit Spanien die Geschichte umschreiben

Laurent Blanc bereitet seine Franzosen darauf vor, nicht so oft in Ballbesitz zu sein wie die Spanier. Vicente del Bosque weiß, dass seine Mannschaft "die Geschichte umschreiben" muss, um ins Halbfinale einzuziehen.

Vicente del Bosque hat über seine Startelf noch nicht endgültig entschieden
Vicente del Bosque hat über seine Startelf noch nicht endgültig entschieden ©AFP/Getty Images

Für viele Experten steht bereits fest: Spanien wird die erste Mannschaft sein, die die UEFA-Europameisterschaft zum zweiten Mal in Folge und damit drei große Turniere hintereinander gewinnt. Damit würden sie am 1. Juli ein neues Kapitel in der langen Geschichte des internationalen Fußballs aufschlagen. Trainer Vicente del Bosque fordert jedoch, die Geschichtsbücher viel früher umzuschreiben.

La Roja hat die Franzosen noch nie in einem Pflichtspiel geschlagen. Zuletzt verloren sie gegen sie im Viertelfinale bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2006. Seitdem aber haben sie schon genügend Bilanzen geändert. Ein einziges Spiel ging seitdem in der Qualifikation oder Endrunde eines großen Turniers verloren - gegen die Schweiz in Südafrika vor zwei Jahren.

"Jeder denkt, wir sind die Favoriten, weil wir vor vier Jahren die EURO und vor zwei Jahren die WM gewonnen haben", sagte Del Bosque. "Aber die Franzosen waren erwiesenermaßen in Pflichtspielen immer besser als wir. Wir müssen mal sehen, ob wir die Geschichte nicht umschreiben können. Wir sind bescheiden, aber optimistisch."

Del Bosque mag dies alles mit einem säuerlichen Lächeln herunterspielen, aber die Klasse seines Personals erlaubt ihm kein Understatement. Er gibt freilich zu, dass er noch "ein paar Zweifel wegen der Startformation" habe. Als wirkliches Dilemma werden ihm seine Gegner die Wahl zwischen dem "falschen" Mittelstürmer Cesc Fàbregas und den eigentlichen Stürmern, wie Fernando Torres, nicht abnehmen.

Auch Del Bosque räumt ein: "Wir haben großartige Spieler und verschiedene Optionen. Ich hatte immer 23 Spieler und konnte sie alle gebrauchen. Deshalb habe ich nun Zweifel."

Laurent Blanc muss sein Aufgebot an Stars nicht ganz so peinlich sein, schließlich muss er auf den gesperrten Philippe Mexès verzichten. Für ihn wird Laurent Koscielny sein erstes Pflichtländerspiel bestreiten. Der "unverzichtbare" Yohan Cabaye ist nach einer Oberschenkelverletzung wieder zurück im Team, und Franck Ribéry sowie Samir Nasri haben kleinere Blessuren gut überstanden. Dennoch weiß Blanc, welch schwere Aufgabe sein Team erwartet.

"Normalerweise sage ich, wir sollten uns so wenig wie möglich nach dem Gegner richten und eher unsere Stärken ausspielen. Doch wir treffen auf die Spanier, die einen ganz besonderen Stil pflegen", sagte er. "Man muss ich ihnen anpassen. Das Problem ist: Spanien wird 65 bis 70 Prozent der Zeit am Ball sein, und sie werden dir ihn nicht zurückgeben."

"Wir wissen, dass Spanien seit vier Jahren den Weltfußball beherrscht. Aber es gibt Anzeichen dafür, dass Mannschaften ihnen Probleme bereiten könnten. Wenn du gegen sie kompakt verteidigst, wenn du in den ersten 20, 30 Minuten zeigst, dass du im Spiel bist, dann hast du eine Siegchance. Diese Kriterien musst zu erfüllen, oder du wirst bestraft."

Diese vorsichtigen Worte von Blanc dürften manche an die Herangehensweise von Chelsea FC gegen den FC Barcelona im Halbfinale der UEFA Champions League erinnern, das die Londoner für sich entschieden haben. Del Bosque will sich darauf auch nicht einlassen. "Ich kann kaum glauben, dass sie nur den Abwehrriegel zumachen wollen", sagte er. "Sie haben Spieler, die die Initiative ergreifen können. Ich glaube nicht, dass sie nur darauf warten, dass wir etwas tun."

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