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Blokhin: Der Druck liegt auf England

"Niemand erwartet von uns, dass wir die Sterne vom Himmel holen", sagte Oleh Blokhin, doch Ukraines Trainer will gegen die Engländer, die sich über Wayne Rooneys Rückkehr freuen, mit einem Sieg ins Viertelfinale einziehen.

Ukraines Trainer Oleh Blokhin denkt, dass England nervös sein wird
Ukraines Trainer Oleh Blokhin denkt, dass England nervös sein wird ©Getty Images

Hinter dem ironischen Grinsen und dem Wortwitz brennt ein enormer Stolz. Oleh Blokhin, Trainer der Ukraine, versucht zwar, die Erwartungen vor dem entscheidenden Spiel des Co-Gastgebers in Gruppe D gegen England zu dämpfen, doch wegen seines angeborenen Ehrgeizes wird er nichts anderes als einen Sieg akzeptieren, um mit seiner Mannschaft ins Viertelfinale einzuziehen.

Blokhin ist nicht Europas Fußballer des Jahres geworden, weil er die Erwartungen an sich selbst gesenkt hat, aber genau das scheint vor der Begegnung am Dienstag seine Strategie zu sein. "Niemand erwartet von uns, dass wir die Sterne vom Himmel holen - lasst uns realistisch bleiben", sagte er und setzte damit sein Team in die Außenseiterrolle. England braucht nur noch ein Unentschieden, um sicher weiter zu sein, und könnte sich unter Umständen sogar bei einer Niederlage gegen die Ukraine für das Viertelfinale qualifizieren.

"England gehört zu den Favoriten, also liegt der Druck bei ihnen", sagte er. "Wir können entspannter in das Spiel gehen. Auch wenn das Ergebnis für uns nicht gut ist, wir aber bis zur letzten Minute kämpfen, ist das nicht schlimm für uns. Wir bauen ein neues und junges Team auf. Ich denke, England wird nervös sein."

Wayne Rooney wird nach seiner Sperre wieder auflaufen. Blokhin konnte nur lachen, als er gefragt wurde, wie Englands Trainer Roy Hodgson den Stürmer von Manchester United FC in die Mannschaft einbauen soll, haben doch Andy Carroll und Danny Welbeck beim 3:2-Sieg gegen Schweden getroffen. "Jeder Trainer wäre froh, so ein Problem zu haben", sagte er.

Blokhins Sorge ist tatsächlich eine ganz andere. Der Fakt, dass die Ukraine auch nach sechs Anläufen immer noch nicht in Donezk gewonnen hat, sorgt ihn nicht. "Das wird schon noch kommen." Vielmehr sind es die Knieprobleme von Andriy Shevchenko. "Wenn er morgen nicht spielen kann, wäre das ein großer Verlust", so der 59-Jährige, der die Einsatzchancen seines Kapitäns auf "50:50" beziffert und sich zum ersten Mal besorgt zeigte. Anschließend verlangte der Mann, der England in der Donbass Arena nur zu gerne ein Bein stellen würde, Respekt für seine anderen Spieler.

Entschlossen dies zu verhindern, war Hodgson erfreut zu hören, dass der Glaube in der Heimat nach dem Sieg gegen Schweden gestiegen ist. "Träumen gehört zum Fußball dazu, und ich bin froh, dass die Leute nun daran glauben, dass wir es noch weit schaffen können."

England wird, nachdem auch Theo Walcott "fit für das Spiel" ist, in Bestbesetzung versuchen, erst zum dritten Mal seit 1968 das Viertelfinale zu erreichen. Hodgson erwartet Rooney in Bestform, obwohl der Stürmer zuletzt aussetzen musste. "Wenn überhaupt, dann ist er genauso heiß wie in seinem letzten Spiel für Manchester United."

Auf die Frage, ob Carroll oder Welbeck für den 26-Jährigen Platz machen muss, antwortete er mit einer ähnlichen Metapher wie sein Gegenüber. "Wenn man solche Spieler hat, ist das ein typisches Problem für Trainer." Ob diese Sorgen nun berechtigt sind oder nicht, einer dieser Spieler wird morgen auf alle Fälle auf der Bank Platz nehmen müssen.

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