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Capello antwortet auf Ihre Fragen - Teil 2

Im abschließenden Teil unseres zweiteiligen Interviews stellt sich der ehemalige italienische Mittelfeldspieler und englische Nationaltrainer Fabio Capello weiteren Ihrer Twitter-Fragen.

Fabio Capello stand den Twitter-Usern Rede und Antwort
Fabio Capello stand den Twitter-Usern Rede und Antwort ©Sportsfile

Im abschließenden Teil unseres zweiteiligen Interviews stellt sich der ehemalige italienische Mittelfeldspieler und englische Nationaltrainer Fabio Capello weiteren Ihrer Twitter-Fragen. Capello gewann als Trainer jede Menge Ligatitel sowie die UEFA Champions League. UEFA.com saß mit dem Erfolgstrainer zusammen und diskutierte über die 3-5-2-Formation sowie über die professionellsten Spieler, mit denen er je zusammengearbeitet hat.

Um das ganze Interview zu schauen, klicken Sie auf die Video-Box oben auf der Seite.

@SivanJohn: Was ist der Unterschied zwischen dem Trainerdasein in England, Spanien oder Italien?

Fabio Capello: Es ist ein großer Unterschied. Ich führe nur mal das Beispiel der Medien an. Die Journalisten entscheiden, ob man einen guten oder schlechten Job macht. In Italien hat das Fernsehen einen riesigen Einfluss, vor allem die privaten TV-Sender.

In England habe ich als Nationaltrainer festgestellt, dass man vor allem die Zeitungen liest, um zu erfahren, was in der Premier League vor sich geht. Jede Zeitung hat einen mindestens sieben- oder achtseitigen Sportteil. Sie beeinflussen die öffentliche Meinung sehr stark, denn sie verkaufen Millionen von Auflagen.

@Capel1: Wer war ihrer Meinung nach der professionellste Spieler, den Sie trainiert haben?

Capello: Ich hatte das Glück, eine Menge professionelle Spieler trainieren zu dürfen. Ich denke, dass es sehr davon abhängt, in welchem Verein die Spieler spielen oder aus welcher Fußballschule sie kommen. Anstelle von Namen würde ich es daher vorziehen, einen Verein als Beispiel zu nennen. 

Die Fußballschule des AC Milan hat sehr strenge Regeln und vermittelt den Spielern eine Lebenseinstellung, die sie prägt. Diese Schule haben beispielsweise [Franco] Baresi, [Paolo] Maldini und [Marco] van Basten durchlaufen. Allerdings gibt es definitiv noch mehr Spieler, die es verdient hätten, namentlich erwähnt zu werden.

Wenn ich an Juventus denke, fallen mir [Alessandro] Del Piero oder [Pavel] Nedved ein, die eine große Professionalität an den Tag legten. Bei Real Madrid muss man Raúl [González] und [Fernando] Hierro hervorheben. Diese Spieler sind Vorbilder für alle Spieler. Es tut mir Leid, nur diese erwähnt zu haben, denn es gibt noch viele mehr, die es verdient hätten.

@AntsJuventino: Was halten Sie von der 3-5-2-Formation und wie weit kann Italien kommen?

Capello: Die 3-5-2-Formation ist ein eher defensives System, denn man verteidigt in der Regel mit fünf Spielern auf einer Linie. Früher spielte man mit einem Libero und zwei Manndeckern. Der Libero spielt nun auf einer Höhe wie seine Mitspieler und man muss sich gegenseitig absichern. Es sind stets fünf Spieler hinter dem Ball, was sehr defensiv ist. Aber die beiden Außenspieler können gleichzeitig für viel Gefahr in der Offensive sorgen. Ich spielte bei der AS Roma sehr erfolgreich dieses System und wir gewannen die italienische Meisterschaft. Cafu spielte auf der rechten und [Vincent] Candela auf der linken Seite.

@David_Is_Daft: Waren Sie lieber Spieler oder Trainer?

Capello: Das sind zwei völlig verschiedene Jobs. Als Spieler genießt man ein schönes Leben und versucht einfach physisch und mental fit zu bleiben. Aber nach dem Training geht man nach Hause und muss sich keine Gedanken mehr machen. Als Trainer ist das anders. Man muss das Training vorbereiten, den Gegner analysieren oder Einzelgespräche führen, um Probleme herauszufiltern.

Das ist eine viel komplexere Aufgabe. Wenn man dann gewinnt, fühlt man viel stärker, dass es sein eigener Verdienst ist, denn man hat sehr hart dafür gearbeitet. Es ist als baue man sein eigenes Haus und wenn es fertig ist, ist man sehr glücklich.

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