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Fantastische Vier für Kroatiens Trainer Bilić

Vier Punkte aus zwei Spielen der Gruppe C sind für Kroatiens Trainer Slaven Bilić ein "phänomenaler Erfolg", aber Italiens Cesare Prandelli war nach dem 1:1 in Poznan verärgert.

Am Ende teilten sie die Punkte: Italien und Kroatien
Am Ende teilten sie die Punkte: Italien und Kroatien ©Getty Images

Cesare Prandelli war unzufrieden, nachdem Italien seine Führung gegen Kroatien noch hergab, deren Trainer Slaven Bilić dagegen machte eine taktische Umstellung und ruhige Ansprache in der Halbzeit für das Unentschieden in der Gruppe C der UEFA EURO 2012 in Poznan verantwortlich.

Cesare Prandelli, Trainer Italien
Nein, ich bin nicht sauer. Natürlich sind wir etwas verärgert, denn eine Mannschaft, die Fußball spielt und Chancen herausspielt, muss die Partie einfach für sich entscheiden. Fußball ist einzigartig, denn eine einzige Flanke kann alles ruinieren, was man sich ein ganzes Spiel lang aufgebaut hat, daher bedauern wir eine ganze Menge. Allerdings haben wir noch alle Chancen – wir denken immer noch, dass wir weiterkommen können, mathematisch gesehen sind wir noch voll dabei, aber wir haben heute eine Chance liegengelassen.

Wenn man in einem Spiel obenauf und in des Gegners Hälfte ist, muss man das Spiel für sich entscheiden, denn wenn man das nicht tut, reicht eine Flanke oder ein abgefälschter Ball, der alles ruiniert, was du aufgebaut hast. Man muss mehr Willen haben und abgebrühter sein, wenn man in Tornähe kommt. Wir können das jetzt hin und her analysieren, aber wir haben gegen eine körperlich sehr starke Mannschaft gespielt, die stark in den Zweikämpfen ist, aber wir waren fußballerisch besser, wenn man dann nicht für die Entscheidung sorgt, trauert man dem hinterher.

Ich glaube nicht, dass es uns an Charakter fehlt – aber unser Spiel hat in den letzten 30 Minuten in beiden Partien bisher nachgelassen und wir müssen nun überlegen, wie wir unsere Kraft im letzten Gruppenspiel einsetzen. Nach dem zehnminütigen Hänger haben wir einige Chancen herausgespielt, aber in dieser Phase des Spiels haben wir frische Beine benötigt.

In den ersten 60 Minuten waren wir sehr gut organisiert – wir haben zwischen unseren Angreifern und Verteidigern nur wenig Platz gelassen – aber als das Spiel breiter wurde und es mehr Platz zwischen den Stürmern und Verteidigern gab, haben wir angefangen, Probleme zu kriegen.

Wir haben jetzt vier Tage – wir müssen uns nur ausruhen. Dann müssen wir aufpassen, dass wir nicht wieder so einen Durchhänger haben.

Slaven Bilić, Trainer Kroatien
Es ist nicht leicht, wenn man gegen eine große Mannschaft spielt, aber wir haben auf unsere Chance gewartet. Sie waren in der ersten Halbzeit besser als wir – uns hat die Geduld gefehlt und wir haben dauernd versucht, aus der zweiten Reihe zu schießen. Ich habe ihnen in der Halbzeit gesagt, dass wir aggressiver spielen und mehr Ballbesitz haben müssen. Wir haben taktisch umgestellt, so dass Mario Mandžukić mehr aus der Tiefe kam und wir haben Luka Modrić auf den Flügel gezogen, danach haben wir dominiert.

Ich möchte nicht über unser nächstes Spiel gegen Spanien reden. Wir haben noch viel Zeit, sie zu analysieren, aber nach zwei Spielen sind wir in einer wirklich guten Lage. Wir haben vier Punkte und ich bin wirklich optimistisch, was das nächste Spiel und das ganze Turnier betrifft. Sechs Punkte wären noch besser gewesen, aber das ist ziemlich gut. Die ganze Nation hat das nicht erwartet und wir haben immer noch die Chance, durch diese sehr schwere Gruppe durchzukommen, daher ist das ein phänomenaler Erfolg.

Italien ist nicht so fit wie wir und das wussten sie. Unser Problem liegt woanders, denn wir sind mental nicht so stark wie Mannschaften wie Deutschland oder Italien. Wir müssen das verbessern und arbeiten hart daran. Das Ergebnis kann man sehen, jetzt bereiten wir uns auf Spanien vor.

Ich arbeite viel mit meinen Spielern, ich habe viele Trainer getroffen und viele Trainingslager besucht. Ja, ich bin jung, aber ich möchte meinen Spielern positive Energie verleihen. Das ist an der Außenlinie nicht einfach. Wir sind ein sehr emotionales Volk und es wäre nicht hilfreich, wenn ich meine Spieler in der Halbzeit anschreien würde. Wir mussten einfach nur ruhig bleiben und ein paar Korrekturen vornehmen, genau das haben wir getan.

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