Srna lebt mit Kroatien seinen Traum

In der Gruppe C der UEFA EURO 2012 geht es für Kroatien gegen Europameister Spanien und Italien. Nicht gerade ein Glückslos, aber Kapitän Darijo Srna freut sich dennoch darüber.

Der 29-jährige Kapitän des FC Shakhtar Donetsk gehört sicher nicht zu jenen, die sofort gerufen haben, dass das Weiterkommen eine leichte Sache sein werde. Aber was so unglaublich schwierig ausschaut für die Mannschaft von Trainer Slaven Bilić, bedeutet für Srna Abenteuer pur.

"Unsere Gruppe ist nicht so schlecht", sagte er gegenüber UEFA.com. "Gegen Spanien zu spielen, das ist der Traum eines jeden Spielers. Außerdem geht es gegen Italien und die Republik Irland. Die ganze Welt wird diese Spiele ansehen, und wir können die K.-o.-Runde erreichen. Spanien ist Favorit auf den Gewinn der EURO, aber unsere Begegnung gegen sie wird interessant. Und unser erstes Spiel gegen die Republik Irland wird sehr gefährlich. In Giovanni Trapattoni haben sie einen großen Trainer. Ich denke, dass das gut für uns sein wird, wir müssen dieses Spiel gewinnen."

Die einzig kleine Enttäuschung, die es für Srna bei der Auslosung gab, ist die Tatsache, dass Kroatien seine Spiele in Poznan und Gdansk bestreiten wird, statt in seiner Wahlheimat. "Ich ärgere mich wirklich, dass wir nicht in der Ukraine spielen werden", sagte er. "Wir hatten das Trainingslager von Shakhtar als erste Wahl ins Auge gefasst, aber das ist nun keine Option mehr, weil das so weit weg von Poznan ist. Wir hätten dort eine perfekte Umgebung gehabt."

"Möglicherweise kommen mehr Fans aus Kroatien nach Polen, weil es näher ist als die Ukraine, aber unsere Fans würden uns ans Ende der Welt folgen."

Kroatien qualifizierte sich über die Play-offs für die Endrunde, wobei im Hinspiel die Türkei in deren Stadion mit 3:0 geschlagen wurde. Dem folgte ein 0:0 daheim. Es war das glückliche Ende eine Qualifikation, in der es ständig auf und ab ging. "Ich freue mich, dass wir den Weg zu Ende gegangen sind und dass wir die Endrunde über die Play-offs erreicht haben", sagte Srna. "Wir haben großen Charakter gezeigt. Wir waren niemals unter einem solchen Druck."

Die Endrunde ist für Srna nun ein weit verlockenderes Ziel, da Shakhtar aus der UEFA Champions League ausgeschieden ist. "Das ist nicht das Ende der Welt", sagte er. "Wir geben unser Bestes - unser Präsident und unser Trainer wissen das. Wir werden es im nächsten Jahr noch einmal probieren."

Klubs wie Chelsea FC und der FC Barcelona haben in der Vergangenheit an ihm immer wieder Interesse gezeigt, doch Srna sagt, dass er niemals bereut hat, 2003 von HNK Hajduk Split in die Ukraine gekommen zu sein.

"Das ist es sehr schön, in Donezk zu spielen und zu leben. Die Leute hier sind verrückt nach Fußball. Wir haben Bedingungen, die viel größere Klubs in Europa nicht haben ", sagte er. Und er fügte hinzu: "Ich mache mir keine Gedanken darüber, dass ich nie zu einem großen Klub in Westeuropa gegangen sind. Das wird mir nie leid tun. Wenn ich noch einmal von vorn beginnen würde, würde ich es genauso machen."

"Ich bin stolz auf das, was ich hier geleistet habe. Ich bin hierher gekommen, als der Klub sich auf niedrigem Niveau befand", fuhr Srna fort. "Nun gehört Shakhtar zu den besten Klubs in Europa, und ich bin hier seit fünf Jahren Kapitän. Ich habe eine Menge Titel gewonnen, ich war in der letzten Saison in der Mannschaft der Woche in der UEFA Champions League, und das alles mit Shakhtar. Es ist viel schwieriger, das mit Shakhtar zu schaffen als mit Barcelona. Das ist eine große Ehre für mich."