Ungarn wieder richtig optimistisch

"Das ist ein Resultat, das die ganze Nation beflügeln wird", sagte Gergely Rudolf, nachdem er am Freitagabend in der 90. Minute Ungarns Siegtreffer gegen Schweden erzielt und für zusätzliche Spannung in Gruppe E gesorgt hatte.

Der 2:1-Erfolg in Budapest sorgt dafür, dass der Kampf um Platz zwei hinter den Niederlanden neu entflammt ist. Ungarn hat jetzt in der Qualifikation zur UEFA EURO 2012 genauso wie Schweden 15 Zähler auf dem Konto, doch die Skandinavier haben ein Spiel weniger absolviert und bleiben Favoriten auf den zweiten Rang.

Rudolfs eiskalter Abschluss machte den Unterschied in einer Partie, in der Tamás Hajnal im ersten Durchgang einen Elfmeter verschossen hatte, ehe Imre Szabics kurz vor der Pause die ungarische Führung besorgte. Nach dem Ausgleichstreffer durch Christian Wilhelmsson war es dann Stürmer Rudolf, der derzeit auf Leihbasis bei Panathinaikos FC spielt, kurz vor dem Ende vorbehalten, den Siegtreffer zu erzielen.

"Ich passte den Ball raus auf die rechte Seite zu [Tamás] Priskin, der geschickt darauf wartete, dass ich genug Zeit hatte, in Position zu laufen", erklärte Rudolf. "Als Priskin dann seinen Pass spielte, wusste ich, dass ich treffen würde."

Die Ungarn, die ihre letzten sechs Partien gegen Schweden verloren hatten, mussten aufgrund von Sperren und Verletzungen auf zahlreiche wichtige Spieler verzichten, darunter Zoltán Gera, Roland Juhász und Balázs Dzsudzsák. "Niemand hatte gedacht, dass wir die Schweden schlagen könnten, aber wir haben an uns geglaubt und hatten die Fans in unserem Rücken", fügte der 26-Jährige hinzu.

Der schwedische Torschütze Wilhelmsson war angesichts der Pleite konsterniert: "Wir haben uns genug Chancen erarbeitet, um dieses Spiel zu gewinnen. Das ist wirklich hart, wir sind sehr enttäuscht", sagte der Mittelfeldspieler von Al-Hilal FC, der nicht umhin kam, an Zlatan Ibrahimovic' Last-Minute-Siegtreffer zu erinnern, als die Schweden in der Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2010 das letzte Mal in Budapest spielten. "Die Geschichte hat uns eingeholt."

Szabics ist jetzt unterdessen richtig optimistisch, was die Aussichten für seine Truppe angeht. "Kaum jemand hatte erwartet, dass wir uns in dieser Gruppe durchsetzen könnten", erklärte er. "Jetzt haben wir mehr als nur eine Chance, aber andere Teams müssen patzen." Am Dienstag müssen beide Mannschaften erneut ran: Schweden in San Marino, und Ungarn muss in Moldawien gewinnen, um weiterhin Druck auszuüben.