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Schweiz verpasst historischen Sieg

England - Schweiz 2:2
Eine 2:0-Führung reichte der Elf von Ottmar Hitzfeld nicht, um im Wembley-Stadion drei Punkte mitzunehmen.

Nach dem Doppelschlag von Barnetta traf Lampard per Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:2
Nach dem Doppelschlag von Barnetta traf Lampard per Elfmeter zum zwischenzeitlichen 1:2 ©Getty Images

Die Schweiz führte in England mit 2:0, musste sich aber am Ende mit einem 2:2  begnügen. Ihre Leistung aber wurde dem angekündigten Neustart allerdings gerecht.

Englands Nationaltrainer Fabio Capello hatte sein Team im Vergleich zum 2:0 Ende März in Wales auf drei Positionen verändert. Rio Ferdinand verteidigte anstelle von Michael Dawson, und in der Offensive ersetzten Theo Walcott und James Milner den verletzten Wayne Rooney und den angeschlagenen Ashley Young.

Sein Gegenüber Ottmar Hitzfeld hatte das Spiel zu einem Neustart erklärt – entsprechend wirbelte er sein Team gegenüber dem 0:0 in Bulgarien durcheinander: In der Innenverteidigung begannen Johan Djourou und Philippe Senderos für Steve von Bergen und Stéphane Grichting. Im Mittelfeld rückte Valon Behrami für Blerim Dzemaili von der Seite ins Zentrum, Xherdan Shaqiri besetzte die rechte Flanke, links übernahm Tranquillo Barnetta von Valentin Stocker. Alex Frei und Marco Streller, die zurückgetretenen Stürmer, wurden durch Eren Derdiyok, der einzigen Schweizer Spitze ersetzt. Granit Xhaka, der Debütant, unterstützte Derdiyok aus dem offensiven Mittelfeld.

Noch nie hatte die Schweiz eines ihrer sieben Spiele in England gewinnen können; mit Ausnahme zweier Unentschieden waren die Schweizer immer als Verlierer nach Hause gereist. Und auch die ersten Minuten an diesem 4. Juni ließen nicht darauf schließen, dass die Schweiz ihre düstere Bilanz verbessern würde. Die Engländer starteten dominant, druckvoll und hätten bereits nach drei Minuten in Führung gehen können: Frank Lampard trat eine Ecke, Darren Bent kam beinahe ungehindert zum Kopfball – aber Diego Benaglio wehrte ab.

Doch nach wackligen Startminuten fanden sich die Schweizer immer besser zurecht. Sie gewannen an Selbstvertrauen, Ballsicherheit und – auch dank des disziplinierten Fünfer-Mittelfeldes – an defensiver Stabilität. Erste Chancen waren deshalb keine Überraschung. Bereits in der 6. Minute hatte Derdiyok eine Möglichkeit, doch Joe Hart hielt seinen harmlosen Flachschuss aus eigentlich guter Position. Nur zwei Minuten darauf hatte Hart mehr Mühe, als er einen abgefälschten Schuss von Gökhan Inler nach vorne abprallen ließ.

Diese beiden Aktionen waren gewissermaßen das Startsignal für eine halbe Stunde, in der die Schweiz so auftrat wie lange nicht mehr und die Engländer klar beherrschte. In der 20. Minute scheiterte Shaqiri mit einem Schuss in die linke hohe Ecke an Hart, kurz danach stoppte Ashley Cole Valon Behrami aus aussichtsreicher Position.

Zwischen der 32. und 25. Minute dann der große Auftritt von Tranquillo Barnetta: Der Mann von Bayer 04 Leverkusen war seit Oktober 2007 ohne Tor in der Nationalmannschaft gewesen, ehe er den bis dahin starken Hart zweimal mit einem Freistoß überwand. Zunächst flog der Ball, aus halbrechter Position getreten, unberührt ins Netz, dann sah Hart bei einem Schuss in die kurze Ecke abermals nicht gut aus.

Dieses 2:0 hielt allerdings nicht lange. Djourou foulte Jack Wilshere – und Lampard verwandelte den fälligen Strafstoß (37.), der die Schweiz ihrer hervorragenden Ausgangslage beraubte. Dieses Tor wog umso schwerer für die Schweizer, als sie den Start in die zweite Halbzeit verpassten.

Sie wirkten unkonzentriert und gerieten unter Druck. Die Folge: Young, vom eingewechselten Leighton Baines bedient, hielt drauf und traf zum 2:2 (51.).
Zwar kehrte schnell wieder Ordnung bei den Schweizern ein, doch die Chancen auf den Überraschungscoup waren erheblich gesunken. Denn die Engländer rochen offensichtlich den Sieg, sie waren zupackender, zielstrebiger als im ersten Durchgang.

Zweimal waren sie einem weiteren Treffer auch sehr nahe: In der 71. Minute musste hinderte Benaglio den schnellen Bent an einem Torerfolg; in der 82. Minute drosch Young den Ball über das frei stehende Tor. Die Schweiz spielte nach der Pause nicht mehr ganz so gut wie zuvor, das 2:2 verdiente sie sich aber. Denn in der Nachspielzeit kam Admir Mehmedi, der junge Stürmer des FC Zürich, zu einer ausgezeichneten Chance: Sein Linksschuss von der Strafraumgrenze verfehlte das Tor aber haarscharf.