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Riva führt Italien zum Triumph

Die Azzurri waren 1968 im ersten Anlauf nur neun Minuten von einer Niederlage entfernt, doch 48 Stunden später wurden sie dank der Rückkehr von Luigi Riva dann doch Europameister.

Giacinto Facchetti mit dem Henri-Delaunay-Pokal
Giacinto Facchetti mit dem Henri-Delaunay-Pokal ©Getty Images

Italien - Jugoslawien 2:0
(12. Riva, 31. Anastasi)
Wiederholung des Endspiels
Rom, 10. Juni 1968

Die Azzurri waren im ersten Anlauf des Endspiels der UEFA-Europameisterschaft 1968 nur neun Minuten von einer Niederlage entfernt, doch 48 Stunden später zeigten sie im Stadio Olimpico ein ganz anderes Gesicht und hatten die Partie gegen Jugoslawien von Beginn an unter Kontrolle.

Ferruccio Valcareggi nahm fünf personelle Veränderungen vor, um den Jugoslawen mit Kraft und Schnelligkeit entgegen zu treten - als bei diesen nichts mehr davon übrig war. Nach zwei schweren Spielen - eines ging sogar in die Verlängerung - waren sie müde, und sie hatten nicht den ausgeglichenen Kader der Italiener. Wenn ein Land einen Sandro Mazzola und Luigi Riva als Ersatzspieler bringen kann, dann ist es verdientermaßen das beste in Europa.

Es war in erster Linie Rivas Aufstellung, die den Unterschied ausmachte. Nachdem er einen Beinbruch auskuriert hatte (nicht den ersten seiner Karriere), war sein Spiel typisch für die gesamte italienische Mannschaft: Manchmal rau, manchmal clever, aber den Gegner immer frontal angehend. An diesem Tag hätte er mindestens drei Tore erzielen können. Ein Kopfball ging nur knapp vorbei, mit einem anderen zwang er Ilija Pantelić zu einer Parade, und schließlich setzte er einen Volleyschuss, nachdem der jugoslawische Schlussmann den Ball durch die Hände gleiten ließ, über das Tor.

Als Riva schließlich das Tor traf, tat er dies mit seinem berühmten linken Fuß, nachdem Angelo Domenghinis Schuss völlig missglückt war. Riva, nicht im Abseits, drehte sich und überwand Pantelić mit einem Flachschuss.

An diesem Tag bot Pietro Anastasi eine bessere Leistung. Er spielte schnell und aggressiv. Nachdem Riva ein Kopfballduell gewonnen hatte, stoppte er den Ball mit der Brust, nahm ihn im Fallen direkt aus der Luft - und schoss knapp am Tor vorbei. Riva beklagte zwar seinen Fehlschuss (zu diesem Zeitpunkt stand es noch 0:0), feierte aber anschließend mit, als Anastasi nach einer halben Stunde De Sistis Hereingabe elegant aufnahm und von der Strafraumgrenze aus direkt ins Tor schoss.

Damit war das Spiel schon vorzeitig entschieden, denn der Gegner hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen. Dragan Džajić war eine einzige Enttäuschung, Tarcisio Burgnich, ein großartiger rechter Verteidiger, hatte diesmal keine Probleme mit ihm. Mirsad Fazlagić bot wieder eine überzeugende Leistung, während Jovan Aćimović wenig effektiv spielte. Idriz Hošić, der einzige neue Spieler, sollte danach nie mehr für Jugoslawien auflaufen.

In der zweiten Halbzeit gelang es Riva nicht, seine weiteren Chancen zu nutzen; auch musste Dino Zoff einmal mit einer wagemutigen Parade eingreifen. Aber im Grunde war das Spiel längst entschieden. Nach dem Sieg im Münzwurf gegen die UdSSR und dem hart umkämpften ersten Spiel gegen Jugoslawien zwei Tage zuvor hätten es die Gastgeber auf dem Weg zum Titel sicherlich leichter haben können.