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Deutschland erinnert sich an Frauen-WM

Sechs Monate nach der FIFA-Weltmeisterschaft für Frauen in Deutschland erinnert sich Heike Ullrich, Leiterin der Abteilung Frauen- und Mädchenfußball beim DFB, an dieses legendäre Turnier.

Das Berliner Olympiastadion bot eine spektakuläre Kulisse für das WM-Eröffnungsspiel
Das Berliner Olympiastadion bot eine spektakuläre Kulisse für das WM-Eröffnungsspiel ©AFP

Es ist jetzt exakt sechs Monate her, als Deutschland das größte Turnier für Frauen auf europäischem Boden feierte und am Ende Japan den Pokal der Fußball-WM für Frauen in Frankfurt in den Himmel reckte. 845 711 Zuschauer sahen 32 packende Spiele, darunter das Eröffnungsspiel des Gastgebers Deutschland gegen Kanada vor der Rekordkulisse von 73 680 Zuschauern im Berliner Olympiastadion. Heike Ullrich, Leiterin der Abteilung Frauen- und Mädchenfußball des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), blickt auf das Turnier zurück und freut sich bereits auf das Endspiel der UEFA Women's Champions League in München.

UEFA.com: Sechs Monate sind nun vorüber, seitdem das Finale der Frauen-WM gespielt wurde - wie bewerten Sie das Turnier rückblickend?

Heike Ullrich: Wir sind immer noch sehr stolz, dass wir dieses sensationelle Turnier ausrichten durften. Deutschland hat viel daraus gelernt. Die WM hat gezeigt, dass Menschen auf der ganzen Welt durch Frauenfußball zu begeistern sind. Das war die ultimative Botschaft an die Welt, auch wenn wir es als DFB-Team letztlich nicht ins Endspiel geschafft haben. In den beiden Halbfinals und im Endspiel waren die Stadien ausverkauft, das war sehr bedeutend für den Frauenfußball. Dieser Effekt hält immer noch nach, das lässt sich gut an den Zuschauerzahlen im Ligabetrieb ablesen. Im Großen und Ganzen verzeichnen wir einen Zuwachs von 40 Prozent.

UEFA.com: Im Mai findet sowohl das Endspiel der UEFA Women's Champions League als auch das Finale der Männer in München statt - spürt man das Kribbeln in Deutschland schon?

Ullrich: Ja, auf jeden Fall. Deutschland freut sich sehr auf die beiden Endspiele der Königsklasse. Für den Frauenfußball bedeutet das Finale in München eine weitere Gelegenheit, in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken. Persönlich freue ich mich natürlich sehr, dass die Auslosung ein mögliches Duell zweier deutscher Mannschaften im Finale ergeben hat. Das wäre aus deutscher Sicht natürlich sehr schön. Es wird erneut eine große Herausforderung, so ein großes Stadion wie in München zu füllen. Wir werden unser Bestes geben, ein guter Gastgeber zu sein, genauso wie die Mannschaften anschließend auf dem Platz ihr Bestes geben werden. Auch bei diesem Wettbewerb ist die Vermarktung durch die UEFA vorbildlich, das kann ich nur immer wieder betonen. Ich bin absolut begeistert.

UEFA.com: Sie haben beim DFB die Latte vor der Frauen-WM sehr hoch gelegt, und in der UEFA Women's Champions League wird es ähnlich sein - wie lässt sich dieser Anspruch auf die Frauen-Bundesliga und den Breitensport übertragen?

Ullrich: Die Entwicklung im Frauenfußball-Breitensport und in der Bundesliga sind ein Prozess, der Schritt für Schritt vorangetrieben werden muss. Hierbei müssen Verband und Vereine eng zusammenarbeiten. Jeder neue Entwicklungsschritt der Vereine und der Frauen-Bundesliga wird also zwischen dem DFB und den entsprechenden Vereinen vorab diskutiert, wobei wir natürlich sehr darauf achten, dass der Fortschritt immer so groß wie möglich ist, dennoch aber keine der betroffenen Mannschaften überfordert. Wir dürfen nicht riskieren, dass ein Team dabei auf der Strecke bleibt. Es ist vielmehr ein ständiges Fordern, das Ausloten des Möglichen, um so die Vereine zu Bestleistungen zu treiben. Bislang verläuft dieser Prozess sehr harmonisch, und die Beziehung zwischen Verband, Liga und Vereinen ist einwandfrei.

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