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Fußball auf den Färöern in sicheren Händen

Fußball bleibt nach wie vor der beliebteste Sport auf den Färöer Inseln.

Fußball auf den Färöern in sicheren Händen
Fußball auf den Färöern in sicheren Händen ©Getty Images

Fußball ist auf den Färöer Inseln mit Abstand der beliebteste Sport. Überall auf den Inseln, die im Atlantik zwischen Schottland und Island liegen, gibt es Sportplätze. In keiner anderen Sportart werden so viele Begegnungen - sowohl von Männern als auch von Frauen - ausgetragen, wie im Fußball.

Auch die Berichterstattung der Medien ist sehr umfassend. Wenn man bedenkt, dass dieses kleine Land lediglich 50 000 Einwohner hat, in der ersten Liga der Färöer Inseln aber zehn Mannschaften spielen, überrascht das nicht. Die Spieler sind keine Berufsfußballer, obgleich die finanziellen Zuwendungen in den letzten Jahren deutlich angestiegen sind. Außerdem sind Transfers zwischen den Vereinen inzwischen an der Tagesordnung.

Seit Gründung des ersten Fußball-Klubs 1892, Tvoroyrar Boltfelag TB, hat der Fußball auf den Färöer Inseln eine große Entwicklung durchgemacht. In einer inoffiziellen Meisterschaft - es handelte sich um Freundschaftsspiele - traten die Vereine in Heim- und Auswärtspartien gegeneinander an, je nach Witterung und Zustand der meist unebenen Spielfelder. Erst 50 Jahre später, im Jahr 1942, wurde eine nationale Meisterschaft ins Leben gerufen - drei Jahre nachdem der Sportverband der Färöer Inseln (ISF) gegründet worden war.

1955 kamen Pokalwettbewerbe hinzu und am 13. Januar 1979 wurde der Fußball aus dem ISF ausgegliedert und im Fußballverband der Färöer Inseln (FSF - Fótbóltssamband Føroya), neu organisiert. Zu den Verdiensten des FSF gehörten die Planung und Organisation nationaler Turniere sowie die Schaffung optimaler Trainingsbedingungen für Trainer, Funktionäre und Schiedsrichter. Die Einführung von Kunstrasen in den 1980er-Jahren sehen viele als den bedeutendsten Schritt des FSF in der Entwicklung des Sports an. Der Fußball gewann als Volkssport deutlich an Ansehen. Heute werden alle wichtigen Spiele auf Kunstrasen ausgetragen.

Am 2. Juli 1988 traten die Färöer Inseln der FIFA bei und wurden am 18. April 1990 Mitglied der UEFA. Bevor sie die internationale Bühne betraten, testeten sie von Zeit zu Zeit inoffiziell gegen Mannschaften aus Shetland, Orkney und Island. Die Nationalelf nahm 1990 erstmals an Qualifikationen zur UEFA-Europameisterschaft und dann zur FIFA-Weltmeisterschaft teil. Von 1992 an waren Vereine von den Färöer Inseln im UEFA-Pokal vertreten und mittlerweile auch in den Qualifikationen zu UEFA Champions League und UEFA Europa League. Immer wieder wurden ausländische Trainer für die Nationalmannschaft verpflichtet, zuletzt Lars Olsen, der Dänemark bei der EURO '92 als Kapitän zum Titel geführt hatte.

Durch die Zugehörigkeit zur internationalen Fußballszene wurde das Niveau auf den verschiedenen Spielebenen sowie in der Verwaltung merklich verbessert. In den 1990er-Jahren wurden die zwei ersten Stadien mit Rasenplätzen gebaut. Nach und nach wurde es zur Normalität, dass die Spieler ihr Glück im Ausland versuchten, bevorzugt in Dänemark, Island und Norwegen. Für viele färöische Fans ist jedoch die Entwicklung im Jugendsektor genauso wichtig wie im privilegierten Bereich der Nationalmannschaft. Überall auf den Inseln werden in sechs verschiedenen Altersklassen Spiele organisiert, um die Zukunft des Fußballs zu sichern.

Ein deutliches Zeichen für die Entwicklung des färingischen Fußballs war die gelungene Qualifikation der U17-Auswahl für die UEFA-U17-Europameisterschaft 2017 in Kroatien - das erste Mal, dass ein färingisches Nationalteam an einer Endrunde teilnahm. Damit wurde deutlich, dass sich der Verband auf dem richtigen Weg befindet. Zudem hat das Nationalteam der Frauen die Vorrunde der Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft für Frauen 2019 erfolgreich überstanden.

Präsident

Christian Andreasen

Christian Andreasen
Christian Andreasen©UEFA.com

Nationalität: Färöer
Geboren: 10. Dezember 1959
Präsident seit: 2010

• Christian Andreasen, der in seiner Jugend bei B68 Toftir's Tofta Ítróttarfelag zwischen den Pfosten stand, studierte in Kopenhagen Jura und kehrte dann wieder auf die Färöer Inseln zurück. Seitdem hatte er bei verschiedenen Unternehmen einige Führungspositionen inne, davon oft als Vorsitzender.

• Nachdem er 1986 ein Zweijahresmandat im Komitee des Fußballverbands der Färöer Inseln (FSF) hatte, arbeitete er als Rechtsberater für die Regierung, bis er 2002 wieder zurück ins Komitee kam. 2010 wurde er dann zum Präsidenten des FSF gewählt und im Februar 2017 für eine dritte Periode im Amt bestätigt.

• Bei einem Besuch des UEFA-Hauptquartiers sagte Andreasen: "Das Interesse am Fußball auf den Färöer Inseln ist riesengroß. Wir haben gut 50 000 Einwohner und darunter 5 000 aktive Fußballer – zehn Prozent der Bevölkerung also, das dürfte einmalig in Europa sein. Unser Ziel ist es, dieses Interesse wach zu halten und noch bessere Möglichkeiten zu schaffen – und unseren Fußball auch international besser zu präsentieren."

Generalsekretär

Virgar Hvidbro

Virgar Hvidbro
Virgar Hvidbro©FSF

Nationalität: Färinger
Geboren: 19. April 1968
Generalsekretär seit: 2010

• Nachdem er als Jugendlicher für seinen Heimatverein KÍ Klaksvík gespielt hatte, machte Virgar Hvidbro 1995 sein Examen. Bis 2000 arbeitete er als Lehrer, ehe er im färöischen Gesundheitsministerium die Leitung der Abteilung Erziehung und Öffentlichkeitsarbeit übernahm. Dort arbeitete er, bis er 2001 zum Färöischen Fußballverband (FSF) wechselte.

• Seine Hauptaufgabe beim FSF als Leiter der Abteilung für Wettbewerbe war die Umsetzung des UEFA-Klublizenzierungssystems auf den Färöer Inseln. 

• 2009 wurde er vorläufig zum Generalsekretär ernannt, am 1. September 2010 dann auch offiziell.