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Unparteiische bereit für die Saison 2019/20

Die europäischen Spitzenschiedsrichterinnen und -schiedsrichter haben sich bei ihrem jährlichen UEFA-Kurs in Kroatien auf die bevorstehenden Herausforderungen vorbereitet und wurden dazu ermutigt, ihre durchwegs hohen Standards aufrechtzuerhalten.

Schiedsrichtertraining in Zagreb.
Schiedsrichtertraining in Zagreb. ©HNS

Auf die besten europäischen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter wartet eine anspruchsvolle Saison in den UEFA-Klub- und -Nationalmannschaftswettbewerben. Die Botschaft der UEFA an sie für die bevorstehenden Monate ist einfach: „Arbeitet hart, seid mutig... und habt Freude an eurer Tätigkeit.“

Insgesamt 123 Offizielle – 72 Schiedsrichter der Elite- und ersten Kategorie, 31 Schiedsrichterinnen der Elite- und ersten Kategorie sowie 20 Video-Schiedsrichterassistenten – haben sich bei ihrem UEFA-Sommerkurs im kroatischen Zagreb auf die Saison 2019/20 vorbereitet.

Die Unparteiischen arbeiten mit Blick auf die neue Saison an ihrer Fitness.
Die Unparteiischen arbeiten mit Blick auf die neue Saison an ihrer Fitness.©HNS

Auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer warten Begegnungen der UEFA Champions League, der UEFA Europa League und der UEFA Womenʼs Champions League sowie Qualifikationsspiele zur UEFA EURO 2020 und zur UEFA Womenʼs EURO 2021. Im kommenden Sommer werden zudem die Schiedsrichterteams für die UEFA EURO 2020 ausgewählt, die in zwölf Ländern in ganz Europa stattfinden wird.

Die Entwicklung des Frauenfußballs bedingt, dass auch die Anforderungen an die Schiedsrichterinnen steigen.
Die Entwicklung des Frauenfußballs bedingt, dass auch die Anforderungen an die Schiedsrichterinnen steigen.©HNS

Beim dreitägigen Kurs wurde auf die zweite Hälfte der Saison 2018/19 zurückgeblickt und die Referees hatten die Gelegenheit, Erfahrungen auszutauschen und der UEFA-Schiedsrichterkommission ihre Meinungen, Ideen und Vorschläge mitzuteilen. Neben der Vorbereitung auf ihre bevorstehenden Aufgaben wurden die Unparteiischen strengen Fitnesstests unterzogen.

Die europäischen Spitzenschiedsrichter.
Die europäischen Spitzenschiedsrichter.©HNS

Der Kurs umfasste auch Analysen und Diskussionen rund um den Video-Schiedsrichterassistenten (VSA), der in der vergangenen Spielzeit in die Spielregeln aufgenommen und von der UEFA in der zweiten Hälfte der letzten Saison schrittweise in ihre Wettbewerbe eingeführt wurde. Diesen Sommer sind weitere Änderungen in den Spielregeln in Kraft getreten, die beim Kurs in Zagreb „aufgefrischt“ wurden. Anhand von Tests wurden die Kenntnisse der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter geprüft und konsolidiert.

„Es ist eine sehr wichtige Saison für unsere Unparteiischen, insbesondere für die Männer im Vorfeld der EURO 2020“, sagte der Vorsitzende der UEFA-Schiedsrichterkommission, Roberto Rosetti. „Diese Zusammenkunft der Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter mit dem Ziel der Vorbereitung der neuen Saison ist deshalb umso bedeutender. Wie üblich ging es in erster Linie darum, Konsistenz und Einheitlichkeit bei den Schiedsrichterentscheiden in den UEFA-Wettbewerben sicherzustellen.“

Europäische Schiedsrichterinnen bei einer technischen Einheit am letzten Kurstag.
Europäische Schiedsrichterinnen bei einer technischen Einheit am letzten Kurstag.©HNS

Neben Roberto Rosetti hielten auch der stellvertretende Vorsitzende der Schiedsrichterkommission, Hugh Dallas, und die UEFA-Schiedsrichterverantwortlichen Vlado Sajn und Dagmar Damková Vorträge in Zagreb, die unter anderem Videoanalysen verschiedener Szenen aus UEFA-Spielen der vergangenen Saison umfassten. Das von Werner Helsen geleitete UEFA-Expertenteam betreute die Unparteiischen im Rahmen ihres Fitnesstrainings, bei dem sie auch den „Single Double Single High Intensity Interval Test“ zu absolvieren hatten, den die UEFA zur Verbesserung des Schiedsrichtertrainings eingeführt hat, da dieser die Tätigkeit der Unparteiischen auf dem Rasen besser abbildet.

Beim Kurs erhielten die Referees Anweisungen für die bevorstehende Saison, insbesondere hinsichtlich des VSA, der ab den Playoffs in der UEFA Champions League sowie für die EURO 2020 im kommenden Sommer eingeführt wird. „Die endgültige Entscheidung bei einem VSA-Einsatz wird immer der Schiedsrichter haben“, sagte Rosetti. „Der Unparteiische bleibt der Hauptverantwortliche auf dem Spielfeld und steht im Mittelpunkt des Entscheidungsfindungsprozesses.“

Roberto Rosetti, Vorsitzender der UEFA-Schiedsrichterkommission.
Roberto Rosetti, Vorsitzender der UEFA-Schiedsrichterkommission.©HNS

Der Schutz der Spieler und des Images des Fußballs bleiben zentral. „Wir haben die Pflicht, unsere Spieler vor rücksichtslosen Tacklings, schwerem Foulspiel und Tätlichkeiten, die ihre Sicherheit gefährden, zu schützen und haben die Referees an ihre diesbezügliche Aufgabe erinnert“, so Rosetti.
Er unterstrich die Vorteile des VSA und betonte, dass die Feinabstimmung des Systems vorangetrieben wird. „Wir wollen den VSA nur eingreifen sehen, wenn deutliche Videobilder vorhanden sind, die einen offensichtlichen Fehlentscheid des Schiedsrichters belegen“, erklärte er. 

„Das Ziel besteht darin, einen größtmöglichen Nutzen mit möglichst wenigen Eingriffen zu erreichen. Wir werden auch versuchen, die Zeit für die Überprüfung eines Vorfalls auf dem Bildschirm neben dem Spielfeld zu reduzieren. Natürlich streben wir Genauigkeit an, doch möchten wir auch die Spielunterbrechungen möglichst kurz halten. Beispiele für das Ergebnis, das wir mit dem VSA erreichen möchten, sind die Halbfinal- und Endspiele der UEFA Champions League und der UEFA Europa League der vergangenen Saison: Bei diesen Spielen gab es nämlich keinen einzigen VSA-Einsatz und genau das streben wir an.“

Die Unparteiischen bei einer Gruppendiskussion in Zagreb.
Die Unparteiischen bei einer Gruppendiskussion in Zagreb.©HNS

Ein ehrlicher und offener Dialog ist entscheidend in den Beziehungen zwischen der UEFA und ihren Unparteiischen. Die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter, die alle den höchsten Standard erreichen wollen, freuten sich, ihre Meinung kundzutun und die Mitglieder der Schiedsrichterkommission begrüßten ihr Feedback. „Diese Art von Teamwork wünschen wir uns auf und neben dem Spielfeld“, sagte Rosetti.

Er fordert seine Schützlinge auf, 2019/20 Höchstleistungen anzustreben. „Sie sind die Besten in Europa und darüber hinaus und ich verlange von ihnen harte Arbeit und Mut in der Entscheidungsfindung, wünsche mir aber auch, dass sie diese wichtige und erfüllende Zeit ihres Lebens genießen können.“