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Schiedsrichterwesen

Schiedsrichterwesen

Das Schiedsrichterwesen muss sich stetig weiterentwickeln, um den Anforderungen des modernen Fußballs gerecht zu werden, und die UEFA hat in dieser Hinsicht Schritt gehalten.

UEFA via Getty Images

Überblick

Das Schiedsrichterwesen auf höchstem Niveau muss sich ständig weiterentwickeln, um den Ansprüchen des modernen Fußballs gerecht werden zu können.

Durch den heutigen Hochgeschwindigkeitsfußball, kombiniert mit immensem Medieninteresse, müssen Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter besser denn je vorbereitet an ihre Aufgaben herangehen. Auch müssen sie inzwischen im athletischen und taktischen Bereich ebenso an ihr Limit gehen wie im mentalen. Zu ihren Aufgaben gehört es, auf dem Platz enormem Druck standzuhalten und selbstbewusst innerhalb von Sekundenbruchteilen spielentscheidende Entscheidungen zu treffen.

Aufgabe der UEFA ist es, ihre Referees auf diese enormen Ansprüche vorzubereiten. In Zusammenarbeit mit den 55 Mitgliedsverbänden kümmert sich die UEFA um etablierte als auch um junge aufstrebende Unparteiische und sorgt dafür, dass der Nachwuchs gut auf seine anstehenden Aufgaben vorbereitet wird.

Alle 55 UEFA-Mitgliedsverbände haben die UEFA-Konvention zur Ausbildung und Organisation von Schiedsrichtern unterzeichnet, die darauf abzielt, die Ausbildung von Unparteiischen zu verbessern, ihre Rolle zu stärken und die Strukturen des Schiedsrichterwesens in Europa zu verbessern.

Wie werde ich Schiedsrichter/-in?

Die UEFA hat die neue Kampagne „Werde Schiri!“ auf den Weg gebracht, um Bewusstsein für die Arbeit von Schiedsrichter/-innen zu schaffen, deren Bedeutung für den Fußball hervorzuheben und junge Menschen dazu zu bringen, eine Karriere als Referee einzuschlagen. Die Kampagne ist Teil eines umfassenden Programms, in dessen Rahmen die UEFA die Nationalverbände bei ihren Rekrutierungsaktivitäten unterstützt. Ziel dabei ist es, pro Saison rund 40 000 neue Schiedsrichter/-innen zu finden.

„Werde Schiri!“

Spielregeln

Die Schiedsrichterin Cheryl Foster bei der UEFA Women‘s EURO 2022.
Die Schiedsrichterin Cheryl Foster bei der UEFA Women‘s EURO 2022.UEFA via Getty Images

Die UEFA organisiert regelmäßige Workshops für Eliteschiedsrichter/-innen.
Die UEFA organisiert regelmäßige Workshops für Eliteschiedsrichter/-innen.UEFA via Getty Images

 

UEFA-Schiedsrichter-Exzellenzzentrum (CORE)

2010 hat die UEFA das Schiedsrichter-Exzellenzzentrum (CORE) ins Leben gerufen, mit dem Ziel, junge und vielversprechende Schiedsrichter/-innen und Schiedsrichterassistent/-innen zu fördern und sie auf die Intensität und die stetig wachsenden Anforderungen im Elitefußball vorzubereiten.

Die UEFA möchte die Unparteiischen beraten, sie motivieren und zu ihrer Weiterentwicklung beitragen. Auch sehr gute Kenntnisse der englischen Sprache sind eine Voraussetzung für die Leitung von Spielen auf höchstem Niveau. Hier möchte das Exzellenzzentrum des Dachverbands ansetzen. Unter Heranziehung erstklassiger technischer Expertinnen und Experten werden vielversprechende Anwärterinnen und Anwärter aus Europa und darüber hinaus auf die Erwartungen an Unparteiische im internationalen Fußball vorbereitet.

Technologie im Schiedsrichterwesen

Videoassistent (VAR)

Der Videoassistent (VAR) wurde 2019 in der UEFA Champions League nach umfassenden Tests und Schulungen eingeführt. Das VAR-System wird seitdem auch in anderen Wettbewerben eingesetzt, darunter die Spitzenklubwettbewerbe der Männer und die UEFA Women’s Champions League (ab Viertelfinale).

Wie funktioniert der VAR?

Bei allen UEFA-Spielen mit VAR stehen in der Regel ein Videoassistent, ein Assistent desselben sowie zwei Replay-Operateure vor Ort in einem Videoraum im Einsatz. Bei einigen Spielen (insbesondere Gruppenphasen der UEFA Champions League und der UEFA Europa League) befindet sich der Videoraum am UEFA-Sitz in Nyon und das VAR-System wird von dort aus betrieben.

VAR kurz erklärt: vier spielentscheidende Situationen

Das VAR-Team im Stadion überwacht das Spiel kontinuierlich auf klare und offensichtliche Schiedsrichterfehler im Zusammenhang mit den folgenden vier spielentscheidenden Situationen:

1) Tore
2) Strafstoßentscheidungen
3) direkte rote Karten
4) Spielerverwechslungen

• Das VAR-Team prüft all diese Spielsituationen, greift aber nur bei klaren und offensichtlichen Fehlern ein. Während eine Entscheidung überprüft wird, kann der/die Unparteiische das Spiel unterbrechen.

• Erbringt die VAR-Überprüfung den klaren Beweis, dass in einer der erwähnten spielentscheidenden Situationen ein grober Fehler begangen wurde, kann der VAR den Referee auffordern, die betreffende Szene am Spielfeldrand zu überprüfen. Die endgültige Entscheidung kann nur vom Referee getroffen werden.

• Der VAR kann auch etwaige Regelverstöße berücksichtigen, die sich bei der unmittelbaren Entstehung der betreffenden Spielsituation (d.h. während der Angriffsaktion) ereignet haben.

• Bei „Tatsachenentscheidungen“ (z.B. Abseitsstellungen, Foulspiel innerhalb oder außerhalb des Strafraums) kann der VAR den Unparteiischen über den betreffenden Sachverhalt informieren, ohne dass dieser den Bildschirm am Spielfeldraum konsultiert, doch die endgültige Entscheidung liegt immer beim Unparteiischen. Überprüfungen am Spielfeldrand werden stets im Stadion über die Großbildschirme oder per Lautsprecherdurchsage kommuniziert.

Halbautomatische Abseitstechnologie (SAOT)

Dank spezialisierter Kameras, die 29 verschiedene Körperpunkte pro Spieler bzw. Spielerin erfassen, können VAR-Teams mithilfe von SAOT eine Abseitsstellung schneller und genauer erkennen. Das System wurde 2022 eingeführt und kommt in der UEFA Champions League ab den Playoffs, in der UEFA Women’s Champions League ab dem Viertelfinale sowie in den Endspielen der UEFA Europa League und der UEFA Europa Conference League sowie bei den EM-Endrunden der Männer und Frauen und in der UEFA Nations League zum Einsatz.

 

Halbautomatische Abseitstechnologie erklärt

 

 

Dokumente
Pflichtenheft für Schiedsrichter/-innen (Ausgabe 2022)
UEFA-Konvention zur Ausbildung und Organisation von Schiedsrichtern (Ausgabe 2020)