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Finanzielles Fairplay entscheidend für die Zukunft

Die UEFA hat betont, dass die Maßnahmen des Finanziellen Fairplays langfristig für das Wohlergehen des europäischen Fußballs und für mehr Disziplin bei der Handhabung von Klubfinanzen sorgen sollen.

UEFA-Präsident Michel Platini
UEFA-Präsident Michel Platini ©Sportsfile

Laut UEFA ist das Konzept des Finanziellen Fairplays für das allgemeine Wohlergehen des europäischen Fußballs von ungemeiner Wichtigkeit.

UEFA-Präsident Michel Platini und Generalsekretär Gianni Infantino erklärten das Konzept und dessen Ziele bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Monaco. Zudem gaben sie einen Überblick über die Aktivitäten der UEFA im Kampf gegen Wettbetrug und den derzeitigen Stand der Vorbereitungen auf die UEFA EURO 2012.

Die UEFA-Initiative Finanzielles Fairplay – ein Schlüsselelement der elf Werte für die Zukunft des europäischen Fußballs, die Michel Platini letztes Jahr vorgestellt hat - ist vor allem dafür gedacht, die finanziellen Exzesse, die eine Vielzahl an Vereinen in der letzten Zeit in Schwierigkeiten gebracht haben, einzudämmen. "Das Konzept des Finanziellen Fairplays wurde eingeführt, um das langfristige Wohlergehen des europäischen Fußballs zu gewährleisten", sagte Infantino. "Ein Schlüsselaspekt dieses Projekts ist es, dass die Vereine gezwungen werden, für ihre Aktivitäten nicht mehr Geld auszugeben als sie einnehmen."

Der UEFA-Kontrollausschuss für Klubfinanzen - unter dem Vorsitz des früheren belgischen Premierministers Jean-Luc Dehaene - hat ein entsprechendes Reglement aufgestellt, um die Vereine innerhalb von UEFAs Mitgliedsverbänden zu überwachen und sicherzustellen, dass sich alle an die Bestimmungen des Finanziellen Fairplays halten. Das Konzept soll schrittweise in den Jahren 2010, 2011 und 2012 eingeführt werden, während die Kriterien des Finanziellen Fairplays mit Beginn der Saison 2013/14 Pflicht für die Vereine werden. Dann kann auch der Kontrollausschuss für Klubfinanzen, abhängig von den Bilanzmitteilungen der Vereine, bei Verstößen in den Spielzeiten 2011/12 sowie 2012/13 Sanktionen verhängen.

Gemäß des Konzept und des Reglements sind Vereine im Rahmen des Finanziellen Fairplays dazu aufgefordert, innerhalb ihres Budgets zu wirtschaften und nicht mehr auszugeben, als sie selber einnehmen. Vereine müssen zudem Verbindlichkeiten mit Spielern, Behörden und anderen Klubs rechtzeitig abgelten. Außerdem müssen Vereine Informationen über zukünftige Finanzplanungen übermitteln.

In der Konsequenz sollten Vereine eine diszipliniertere Vorgehensweise hinsichtlich ihrer Finanzen an den Tag legen. Langfristige Investitionen mit einem Hauptaugenmerk auf Nachwuchsförderung und Ausbau der Infrastruktur eines Vereins sollten im Gegensatz zu kurzfristigen und spekulativen Ausgaben Vorrang haben.

Platini betonte dabei, dass die Europäische Klubvereinigung, eine Interessensgruppe der großen europäischen Vereine, um die Einführung der Regeln des Finanziellen Fairplays gebeten hatte. "Die Vereine wissen daher nur zu genau, was ab jetzt auf sie zukommt", erklärte er. "Es gab Jahre der Anarchie und es war notwendig, vernünftige Regeln einzuführen."

Angesprochen auf eine weitere wichtige Angelegenheit für die UEFA, erklärte Gianni Infantino UEFAs "Null-Toleranz-Politik" hinsichtlich von Wettbetrug. Vor einem Jahr wurde von der UEFA ein Frühwarnsystem gegen Wettbetrug eingeführt und mittlerweile sind von UEFA-Wettbewerben bis hin zu europäischen Ligaspielen über 29 000 Begegnungen überwacht worden.

Infantino stellte dabei die Schwierigkeiten und die naturgemäß komplizierten Untersuchungen bei vermeintlichen Unregelmäßigkeiten heraus, besonders weil die UEFA kein Rechtsorgan oder gar eine politische Behörde, sondern lediglich ein Sportverband mit eingeschränkten gerichtlichen Vollmächten ist. Dennoch hat die UEFA enge Beziehungen mit Polizeikräften in ganz Europa entwickelt und Infantino begrüßte es, dass die UEFA frühzeitige Warnungen erhalte und somit im Voraus eingreifen kann.

Zu UEFAs wichtigsten Aktivitäten, so Infantino, gehöre deshalb die Etablierung von Präventionskampagnen im Nachwuchsbereich. Durch den Dialog mit Jugendlichen kann man sie auf die Gefahren aufmerksam machen, die einem als Profi-Fußballer über den Weg laufen können.

Derweil gehen die Vorbereitungen auf die Endrunde der UEFA EURO 2012 in Polen und der Ukraine vom 8. Juni bis 1. Juli 2012 weiter. "Polen und die Ukraine haben in den letzten Monaten große Anstrengungen unternommen und die Dinge verlaufen sehr positiv", so Platini. "Wir sind zuversichtlich, dass alles zu den vorgegebenen Fristen erfüllt wird. Um [Polen und der Ukraine] zu helfen, setzen wir so viele Experten wie möglich ein, damit die Kooperation zwischen Behörden und den Organisatoren vor Ort reibungslos verläuft."

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