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Seminar über UEFA-Verletzungsstudie für Eliteklubs

Verletzungsstudie

Ärzte von Europas Topklubs haben sich in Nyon mit der UEFA zu einem Seminar getroffen, um die jüngsten Erkenntnisse zu diskutieren, die die UEFA-Verletzungsstudie für Eliteklubs 2013/14 erbracht hat.

Die Teilnehmer des Seminars über die UEFA-Verletzungsstudie für Eliteklubs
Die Teilnehmer des Seminars über die UEFA-Verletzungsstudie für Eliteklubs ©Getty Images

Ärzte von Europas Topklubs haben sich in Nyon mit der UEFA zu einem Seminar getroffen, um die jüngsten Erkenntnisse zu diskutieren, die die UEFA-Verletzungsstudie für Eliteklubs 2013/14 erbracht hat.

Die UEFA-Verletzungsstudie für Eliteklubs beliefert Klubs, Verbände und Wissenschaftler mit wichtigen Daten, die mithelfen sollen, Verletzungen vorzubeugen oder sie gegebenenfalls besser zu behandeln. Erstmals wurde diese Studie 2001 herausgegeben. Koordiniert wird sie seither von Professor Jan Ekstrand, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Medizinischen Kommission der UEFA.

Dieses von der UEFA initiierte Projekt möchte dazu beitragen, die Häufigkeit und Schwere von Verletzungen währen des Trainings oder Spiels zu verringern. In der Konsequenz daraus trägt die Studie auch dazu bei, Sicherheit und Gesundheit der Fußballer zu verbessern. In den letzten 14 Jahren hat die Studie mehr als 10 000 Verletzungen analysiert, insgesamt 41 Klubs aus 16 Ländern haben an der Studie teilgenommen, darunter auch die Teilnehmer der Gruppenphase 2014/15.

Der Bericht der Saison 2013/14 enthält Daten von Juli 2013 bis Mai 2014, darunter auch von den 29 Klubs, die während der Saison 2013/14 alle gewünschten Informationen geliefert haben. Der Bericht wurde in neun Bereiche eingeteilt und enthält Daten bezüglich der Belastungen, allgemeiner Verletzungsmuster, Trainings- und Spielverletzungen, schwere Verletzungen, Muskel- und Sehnenverletzungen, Bänder und Gelenkverletzungen, Wiederverletzungen sowie Verfügbarkeit des Kaders und verletzungsbedingte Ausfälle. Die Studie ist anonym, so dass die Klubs in jedem Bereich nur ihre eigenen Daten sowie die Durchschnittsergebnisse sehen können – die Ergebnisse der anderen Klubs wurden anonymisiert.

Jeder der Bereiche ist in vier Unterkategorien gegliedert – in der Unterkategorie Verletzungsmuster geht es um die Anzahl der Verletzungen im Laufe einer Saison und deren Verteilung unter anderem in den Bereichen Verletzungsort, Verletzungsart, Verletzungsmechanismus, Verhältnis Überbelastungsverletzung/Traumaverletzung, Verhältnis Verletzungen mit/ohne Fremdeinwirkung, Schweregrad der Verletzungen und Wiederverletzungsrate. In der Unterkategorie Verletzungsinzidenz wird die Anzahl in Abhängigkeit von der Zahl der Trainingseinheiten und Spiele betrachtet und so die individuelle Verletzungsrate evaluiert.

In der Unterkategorie Verletzungslast geht es um die Häufigkeit und Schwere (Ausfalldauer) der Verletzungen, dabei werden die Folgen für den Spieler und die Mannschaft beleuchtet.

Die Unterkategorie Ausfalltage behandelt aktuelle Daten wie die Gesamtzahl von Ausfalltagen infolge bestimmter Verletzungen, Mindest-, Höchst- und durchschnittliche Ausfalldauer für eine solche Verletzung

"Als wir mit dieser Studie begonnen haben", erklärte Prof. Ekstrand gegenüber UEFA.org, "zögerten einige Klubs, daran teilzunehmen, manche aus Gründen der Vertraulichkeit, manche, um sich scheinbar überflüssige Arbeit zu sparen. Heute nehmen alle Klubs, die wir dazu einladen, gerne an der Studie teil. Sie haben den Nutzen der Studie erkannt, weil sie im Gegenzug auch sehr viele Informationen erhalten."

Seit 2001 haben sich Umfang und Inhalt der Studie konstant weiterentwickelt. "Die wichtigste [Entwicklung] der Verletzungsstudie innerhalb der letzten 14 Jahre ist", so Prof. Ekstrand, "dass es im Elitefußball ganz offensichtlich andere Faktoren gibt, um Verletzungen zu vermeiden, als man damals in der Medizin für möglich gehalten hätte - wir haben noch Muskelverletzungen und Bänderverletzungen im Knie gezählt … heute geht es um mentale Faktoren, das Wohlbefinden der Spieler, interne Kommunikation zwischen verschiedenen Abteilungen in einem Klub - zum Beispiel dem Trainerteam und der medizinischen Abteilung – und um Trainingsmethoden und die Überbelastung der Spieler."

"Die Fußball-Medizin hat sich in den letzten 15 Jahren enorm weiterentwickelt", erklärte Prof. Ekstrand auf dem Treffen. "Fußball ist der Sport, der die Entwicklung der Sport-Medizin anführt, angestoßen wurde dies durch internationale Organisationen wie die UEFA."

Neben Prof. Ekstrand war auch der Chief Technical Officer der UEFA, Ioan Lupescu, auf dem Treffen. Der ehemalige Profi hielt eine Präsentation über die wichtige Beziehung zwischen medizinischer Abteilung und dem Cheftrainer. Ein gutes Teamwork zwischen dem Trainerstab, der Medizinabteilung und dem Klub-Management ist der Schlüssel Verletzungen schon im Ansatz zu erkennen oder sogar zu verhindern. Idealerweise sollte der Trainer großes Interesse an medizinischen Fragen haben und eine enge Kommunikation mit den anderen Abteilungen pflegen.

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