Finanzielles Fairplay mit positiven Ergebnissen

Vertreter der UEFA, ihrer 54 Mitgliedsverbände, der FIFA und ihrer Konföderationen sind in Dubrovnik zur 13. Ausgabe des UEFA-Workshops für Klublizenzierung und finanzielles Fairplay zusammengekommen.

Über zweieinhalb Tage wurde über aktuelle Entwicklungen, Verbesserungen und zukünftige Herausforderungen diskutiert. Ebenso wurden Erfahrungswerte und bewährte Praxismaßnahmen ausgetauscht.

UEFA-Reglement zur Klublizenzierung und zum finanziellen Fairplay
Vieles drehte sich bei dem Workshop um die neue Ausgabe des UEFA-Reglements zur Klublizenzierung und zum finanziellen Fairplay, das vom UEFA-Exekutivkomitee bei einem Treffen in Prag im Juni 2015 abgesegnet wurde. Vorausgegangen war ein langer und umfangreicher Beratungsprozess mit allen Interessensvertretern, der bei einem früheren Workshop für Klublizenzierung und finanzielles Fairplay in Cascais (2013) in Gang gesetzt wurde.

Die Weiterentwicklung des Reglements führte zu wichtigen Schritten, welche darauf abzielen, verantwortungsvolle Investoren und Interessensvertreter dahingehend zu ermuntern, sich für ein starkes und gesundes Wachstum des Vereinsfußballs in Europa einzusetzen.

Die wichtigsten Änderungen wurden im Detail aufgearbeitet. Dabei ging es hauptsächlich um die Reduzierung in der Abweichung von 45 Millionen Euro auf 30 Millionen Euro, die strikteren Kriterien bei überfälligen Zahlungen und der Tatsache, dass Vereine nun frühzeitigen und andauernden Kontrollen unterliegen. Das Reglement des finanziellen Fairplays wurde mit diesen Änderungen gestärkt.

Benchmarking-Bericht und positive Ergebnisse 
Die mehr als 150 Teilnehmer erhielten einen ersten Einblick in den aktuellen UEFA-Benchmarking-Bericht (auf Englisch), welcher die positiven Auswirkungen des finanziellen Fairplays unterstreicht.

Das Gesamtbild einer stabileren und nachhaltigen Position der europäischen Erstligisten wird nicht zuletzt dadurch deutlich, dass die Verluste der europäischen Klubs zwischen 2011 und 2014 um zwei Drittel von 1,67 Milliarden Euro auf 486 Millionen Euro gefallen sind. Auch ein Rückgang von überfälligen Zahlungen ließ sich feststellen, von 57 Millionen Euro (2011) auf fünf Millionen Euro (2015).

Diese positiven Ergebnisse stehen auf dem Fundament der beachtlichen Arbeit der Nationalverbände bei der Implementierung des Vereinslizenzierungssystems. Dies wurde auch bei den Diskussionen rund um die Lizenzierungsentscheidungen 2015 festgestellt.

Bei den Fällen von sportlich qualifizierten Vereinen, die keine Lizenz für eine Teilnahme an UEFA-Vereinswettbewerben bekamen (davon gab es in der Saison 2015/15 insgesamt fünf Stück) wird deutlich, wie streng die Lizenzgeber die Vorgaben des Vereinslizenzierungssystems anwenden - trotz der erheblichen Konsequenzen und Auswirkungen, die eine solch schwierige Entscheidung mit sich bringt.

Eine belebende Ausschuss-Diskussion mit den Lizenzgebern aus Aserbaidschan, Kroatien, Zypern und Island über die Entwicklung der Klublizenzierung seit der Einführung vor über zehn Jahren führte dazu, dass jene Länder die positiven Auswirkungen der Klublizenzierung vor Ort vorstellen konnten. Durch die Einführung des Systems, so berichteten die entsprechenden Vertretern, habe man beachtliche Ergebnisse erzielt.

Diese Erfolgsgeschichten, sowie die Tatsache, dass die Klublizenzierung im Alltag der europäischen Klubs mittlerweile fest verankert ist, ließ auch UEFAs Schwester-Konföderationen aufhorchen. Wieder einmal wurde deutlich, welch exzellentes Forum ein Workshop für Klublizenzierung und finanzielles Fairplay für den Austausch von bewährten Maßnahmen bietet.