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Nachwuchsförderung nimmt Gestalt an

Die UEFA hat für die 52 Mitgliedsverbänden Vorschläge zur Förderung von Eigengewächsen gemacht.

Von Mark Chaplin

Die neuen Regeln der UEFA in Bezug auf Eigengewächse wurden von der Öffentlichkeit und der europäischen Fußballfamilie begrüßt.

Konferenz in Nyon
Das UEFA-Exekutivkomitee legte seine Vorschläge, die sich auf zukünftige UEFA-Vereinswettbewerbe bezieht, heute bei der Konferenz der Verbandspräsidenten und -Generalsekretäre im Hauptsitz der Europäischen Fußballunion in Nyon auf den Tisch.

Endgültige Verabschiedung
Die UEFA hat ihre 52 Mitgliedsverbände zudem darum gebeten, diese Vorschläge auch auf nationaler Ebene anzuwenden. Beim Ordentlichen UEFA-Kongress im April im estnischen Tallinn sollen sie dann endgültig verabschiedet werden.

Plätze im Kader
Die Meldeliste des "A-Kaders", die Teams für UEFA-Vereinswettbewerbe einreichen, wird weiterhin auf 25 Spieler beschränkt. Ab der Saison 2006/07 müssen mindestens zwei Plätze auf dieser Liste für Spieler, die in der vereinseigenen Jugendabteilung ausgebildet wurden, sowie weitere zwei Plätze für Akteure, die bei Vereinen aus dem gleichen Nationalverband ausgebildet wurden, reserviert werden. Parallel dazu wird es weiter eine "B-Kader"-Liste geben - auf dieser können unbegrenzt viele U21-Spieler stehen, die seit mindestens zwei Saisons für den Verein spielen.

Ziel für 2008/09
In den folgenden zwei Saisons muss auf der A-Liste ein zusätzlicher Platz für einen Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sowie einen Akteur aus dem Nachwuchs eines Klubs des gleichen Verbandes geblockt werden. Somit wird jeder Verein zur Saison 2008/09 vier Spieler aus dem eigenen Nachwuchs sowie vier Akteure aus der Jugendabteilung eines Klubs des gleichen Verbandes im Kader haben.

Definition
Als Spieler aus dem eigenen Nachwuchs gilt ein Spieler, der im Alter von 15 bis 21 Jahren drei Saisons lang vom entsprechenden Verein oder einem anderen Verein/Vereinen des gleichen Nationalverbandes ausgebildet wurde.

Lange Diskussionen
Den Vorschlägen gingen lange Diskussionen zwischen UEFA, Vereinen, Ligen, Nationalverbänden, Spielervereinigungen, Trainern, politischen Organisationen, Politikern und Regierungen voraus. "Wir denken, dass sie [die Vorschläge] ein vernünftiger Kompromiss im Rahmen der geführten Gespräche sind", sagte UEFA-Generaldirektor Lars-Christer Olsson. "Wir haben zwar auch negative Resonanz von einigen Ligen und größeren Vereinen aus diesen Ligen erhalten, aber alle anderen Beteiligten waren von unserer Idee überzeugt. Wir halten unsere Vorschläge für legal, da sie eine Sportregel zur Entwicklung und Förderung junger Spieler sind."

Negative Entwicklungen
Die UEFA hatte sich zu den Vorschlägen gezwungen gesehen, da sie einige negative Entwicklungen im europäischen Fußball ausgemacht hatte - so werde zu wenig Wert auf das Training der Spieler gelegt, es gebe zu wenig Identifikation mit örtlichen/regionalen Teams, zu wenig Ausgeglichenheit im Wettstreit, zu viele "gehortete" Spieler und daher entsprechende Probleme für die Nationalmannschaften.

Mehr Balance
Die Europäische Fußballunion gab zudem eine wirtschaftliche Studie in Auftrag, die ergab, dass es in den UEFA-Vereinswettbewerben und nationalen Ligen zu wenig ausgeglichenen Wettkampf gibt. Zudem ist der finanzielle Erfolg zu eng an den sportlichen geknüpft, und die Vereine setzen zu wenige Talente aus der Region ein. Die Vorschläge sollen die Klubs dazu bringen, die Eigengewächse besser zu fördern. Zudem soll mehr Ausgeglichenheit herrschen, vor allem in UEFA-Vereinswettbewerben, anschließend auch auf nationaler Ebene, wenn die Verbände die Vorschläge der UEFA dort entsprechend umsetzen.

"Etwas muss getan werden"
"Das Ergebnis der heutigen Konferenz ist, dass die meisten Verbände in ihren nationalen Wettbewerben ähnliche Maßnahmen ergreifen werden", sagte Olsson. "Jeder hat begriffen, dass etwas getan werden muss."