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Probenlagerung und Nachtests im Anti-Doping-Kampf

Probenlagerung und Nachtests sind neue Bestandteile des ausführlichen Anti-Doping-Programms der UEFA und werden sicherlich eine eindeutig abschreckende Wirkung haben.

Der Anti-Doping-Ausschuss der UEFA
Der Anti-Doping-Ausschuss der UEFA ©UEFA

Die UEFA hat eine neue Waffe im Kampf gegen Doping präsentiert. Ab sofort kann der europäische Dachverband Dopingproben aufbewahren und bei Bedarf erneut analysieren.

Bei einem Treffen des UEFA-Anti-Doping-Ausschusses letzte Woche wurde bekannt, dass ab dieser Saison Dopingproben von Spielen der UEFA Champions League, UEFA Europa League, UEFA EURO und dem UEFA-Superpokal für eine langfristige Lagerhaltung gesammelt werden, um zukünftige Nachtests zu ermöglichen.

Dopingproben von dieser Saison können damit auch in Zukunft analysiert werden, eine Gegenprobe ist jederzeit möglich. Ergibt eine Neu-Analyse einer gelagerten Dopingprobe einen positiven Befund und damit ein Vergehen der Anti-Doping-Regularien, wird der Spieler gemäß Artikel 2.01 der UEFA-Anti-Doping-Regularien gesperrt (relevant ist der Zeitpunkt des Vergehens). Außerdem können Spieler gemäß Artikel 6 der UEFA-Disziplinarregularien zusätzlich bestraft werden. Möglich sind auch die Aberkennung von Titeln oder eine Geldstrafe.

Konsequenzen für eine Mannschaft sind in Artikel 12 der UEFA-Anti-Doping-Regularien erläutert und kommen dann in Frage, sobald die Nachtests von mehr als zwei Spielern positive Befunde aufweisen. Sanktionen sind in Artikel 6 der UEFA-Disziplinarregularien aufgeführt und beinhalten eine Sperre, Aberkennung eines Titels oder einer Auszeichnung, Punktabzug (für aktuelle oder zukünftige Wettbewerbe), Disqualifikation von laufenden Wettbewerben und/oder Ausschluss von zukünftigen Wettbewerben. Für alle Vergehen der Anti-Doping-Regularien gilt eine Verjährungsfrist von zehn Jahren.

"Die UEFA ist immer darauf bedacht, jegliche Mittel im Kampf gegen Doping im Fußball einzusetzen", erklärte Mogens Kreutzfeldt, Vorsitzender des Anti-Doping-Ausschusses. "Aufbewahrung und Nachtests haben eindeutig einen Abschreckungseffekt. Wir werden alle Proben für Nachtests aufbewahren, falls uns in Zukunft neue Methoden zur Verfügung stehen."

"Nachtests werden bei bestimmten Hinweisen durchgeführt. Und wir werden Untersuchungen durchführen, wenn neue, illegale Substanzen auftauchen, die uns vorher nicht bekannt waren. Außerdem kommen bei den Nachtests neue Techniken zum Einsatz, die uns zum Zeitpunkt der Probenentnahme nicht zur Verfügung standen."

Der Anti-Doping-Ausschuss erhielt zudem einen Lagebericht über die bisherigen Anti-Doping-Aktivitäten der UEFA in der Saison 2015/16. In diesem Jahr wurde erfolgreich der Biologische Pass für Sportler (ABP) eingeführt. Bis zum Ende der Saison erhalten über 1 500 Spieler ein Dokument, welches medizinische Daten protokolliert. In dieser Saison hat die UEFA bereits 1 100 Kontrollen während der Wettbewerbe und über 400 Trainingskontrollen durchgeführt.

Die UEFA hat zudem ihre Kooperation und ihren Wissensaustausch mit anderen Anti-Doping-Interessensvertretern verstärkt. Inzwischen sind Vereinbarungen mit 21 nationalen Anti-Doping-Agenturen (NADAs) unterzeichnet worden: Österreich, Belgien (Flandern und Wallonien), Belarus, Kroatien, Tschechische Republik, Dänemark, Frankreich, Deutschland, Ungarn, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Spanien, Schweden, Schweiz und Vereinigtes Königreich (die Vereinbarung mit Russland wurde ausgesetzt).

Es ist das Ziel, so viele Vereinbarungen wie nur möglich mit den nationalen Anti-Doping-Agenturen aller 24 teilnehmenden Länder der UEFA EURO 2016 zu unterzeichnen, bevor das Turnier im Juni beginnt.

Bedeutend wird die UEFA EURO 2016 werden, da die umfangreichsten Anti-Doping-Kontrollen durchgeführt werden sollen, die es jemals in einer Mannschaftssportart gegeben hat.

Trainingskontrollen werden im März beginnen und die Kontrollen während des Turniers umfassen Blut- und Urintests bei allen 51 Partien. Ein Team von 20 Doping-Kontrolleuren (allesamt qualifizierte Ärzte) werden in Frankreich vor Ort sein.

Weitere Details hinsichtlich des Anti-Doping-Programms des Turniers werden an die Teams weitergeleitet und beim Workshop der Teilnehmer der UEFA EURO 2016 Anfang März in Paris bekannt gegeben.