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Europas beliebteste Torhüter

Man nannte sie die "Katze von Anzing", den "Göttlichen" oder den "Schwarzen Panther". Hier sehen Sie, welche Torhüter manche UEFA.com-Korrespondenten für die Besten ihres Landes halten.

Wir haben Korrespondenten der UEFA gebeten, uns den Lieblingstorhüter ihres Landes zu nennen.

Jean-Marie Pfaff
Jean-Marie Pfaff©Getty Images
Gordon Banks
Gordon Banks©Getty Images

Belgien: Jean-Marie Pfaff
Aufgewachsen in einem Wohnwagen als eines von zwölf Kindern, arbeitete Pfaff in einer Weberei, als ihm der Durchbruch bei KSK Beveren gelang, wo er Meister und Pokalsieger wurde. Mit Belgien erreichte er das Finale der EURO '80 gegen Deutschland, auf dem Weg dorthin wurde auch Gastgeber Italien ausgeschaltet, ehe er 1982 zum FC Bayern München wechselte und dreimal Deutscher Meister wurde. Bei der WM 1986 erreichte er mit Belgien das Halbfinale. "Was ich bei Bayern und mit Belgien in Mexiko geschafft habe, habe ich nur durch Leistung erreicht", sagte Pfaff, der später in Belgien Reality-TV-Star wurde. "Ich wollte mich immer verbessern, um der Beste zu sein."

Dänemark: Peter Schmeichel
Er war der erste Däne, der es auf 125 Länderspiele brachte. Der dreimalige Spieler des Jahres in Dänemark kam am Ende auf 129 Einsätze für seine Nationalmannschaft. Beim Sensationssieg bei der EURO '92 spielte er eine herausragende Rolle. "Ich bin ein Optimist, aber ich bin kein naiver Optimist", sagte er vor diesem Turnier. "Ich erwarte nicht von uns, dass wir Europameister werden - ich denke einfach nicht, dass unsere Vorbereitung gut genug dafür war." Der Schlussmann von Manchester United FC sollte nicht Recht behalten, und so hinterließ er seinem Sohn Kasper, heute die Nummer 1 in Dänemark, und allen anderen folgenden Stammkeepern seines Landes, gewaltige Fußstapfen.

Deutschland: Sepp Maier
Maier fiel in seiner langen Karriere bei den Bayern mit herausragenden Reflexen auf - und mit einer gehörigen Portion Humor. "Ein Torwart sollte eine Menge Ruhe ausstrahlen, aber dabei nicht einschlafen", sagte er einst. Bei den Bayern kam er auf unglaubliche 442 Bundesligaspiele in Folge und begründete dabei "eine neue Ära des modernen Torhüters", wie es Mannschaftskollege Franz Beckenbauer nannte, der hinzufügte: "Er war schnell, beweglich und dominierte den Strafraum." Deshalb nannten sie ihn auch die "Katze von Anzing". Maier wurde 1972 UEFA-Europameister und 1974 mit Deutschland FIFA-Weltmeister. Später war er Torwarttrainer bei den Bayern und der deutschen Nationalmannschaft und betreute unter anderem Oliver Kahn und Andreas Köpke.

England: Gordon Banks
Peter Shilton sagte über seinen Vorgänger im Tor der englischen Nationalmannschaft: "Er ist Weltmeister und er hat wunderbar gegen Pelé, den weltbesten Spieler, gehalten. Und man braucht sonst nichts in seiner Karriere zu schaffen, wenn man diese beiden Dinge im Lebenslauf zu stehen hat." Sein WM-Erfolg mit England 1966 und seine Rettungstat gegen Brasilien bei der WM 1970 stehen im Gegensatz zu seiner Vereinskarriere bei kleineren Klubs wie Leicester City FC und Stoke City FC. Banks arbeitete zunächst als Bergarbeiter und Maurer, worauf er seinen starken Oberkörper zurückführt. Nach einem Autounfall im Jahre 1972, nach dem er mit dem rechten Auge nichts mehr sehen konnte, war seine Karriere praktisch beendet.

Frankreich: Fabien Barthez
"Umso wichtiger ein Spiel ist, umso mehr Leute da sind, umso mehr ist Fabien für euch da", sagte ManU-Trainer Sir Alex Ferguson über den Mann, den er 2000 verpflichtete, um den scheinbar unersetzlichen Peter Schmeichel zu ersetzen. "Er kennt keine Angst und keinen Stress." Seine berühmteste Parade zeigte Barthez im Finale der WM 1998 gegen Brasiliens Ronaldo, woraufhin ihn Laurent Blanc vor lauter Freude die Glatze küsste. Nach der WM gewann er mit Frankreich auch die UEFA EURO 2000. Im Jahre1993 holte Barthez mit Olympique de Marseille die UEFA Champions League. Mit 87 Länderspielen, soviel hat bislang noch kein französischer Keeper geschafft, trat er aus der Nationalmannschaft zurück. Derzeit bastelt er an einer Karriere als Rennfahrer.

Antonis Nikopolidis
Antonis Nikopolidis©Getty Images

Griechenland: Antonis Nikopolidis
"Ein Torhüter muss geduldig sein und auf seine Erfahrung bauen", sagte Nikopolidis 2009. Er war zwar nicht besonders groß oder beweglich, dafür verstand es Nikopolidis, das Spiel zu lesen und sich richtig zu positionieren. Nikopolidis lernte von seinem Vorgängr Józef Wandzik bei Panathinaikos FC, um dann mit Griechenland zum ganz großen Schlag auszuholen, als die UEFA EURO 2004 gewonnen wurde. Er ist der einzige Spieler in der griechischen Fußballgeschichte, der dreimal in Folge das heimische Double schaffte (2004, 2005 und 2006). Im Alter von fast 40 Jahren trat er zurück - mit elf griechischen Meistertiteln. 

Dino Zoff
Dino Zoff©UEFA.com

Italien: Dino Zoff
Obwohl Gianluigi Buffon seine 112 Länderspiele für die Azzurri überbot, und mit dem Sieg bei der WM 2006 mit ihm gleichzog, gebührt Zoff weiterhin ein herausragender Platz im italienischen Fußball. "Unter meinen vielen 'Enkeln' ist Buffon sicherlich der Beste", sagte Zoff. "Aber wenn irgendjemand sagt, dass er besser sei als ich es gewesen bin, dann liegt er falsch." Er spielte für Udinese Calcio, AC Mantova, SSC Napoli und Juventus – wo er sechsmal italienischer Meister wurde und 1976/77 den UEFA-Pokal gewann -, und er zählte zweifellos zu den "Weltbesten", als er 1974 auf dem Cover der Newsweek abgebildet war. Acht Jahre später führte er Italien als Kapitän zum WM-Titel, wobei seine Aktion in der letzten Minute im Finale gegen Brasilien nach wie vor die berühmteste Rettungstat in der Geschichte des italienischen Fußballs ist.

Edwin van der Sar
Edwin van der Sar©Getty Images

Niederlande: Edwin van der Sar
Im Alter von 19 Jahren zog er die Aufmerksamkeit des AFC Ajax auf sich. Van der Sar entwickelte sich unter dem niederländischen Taktiker Louis van Gaal zu einem erstklassigen Allround-Keeper, der mit der damals jungen Mannschaf 1994/95 die Königsklasse gewann. Auch 2007/08 war er mit Manchester United erfolgreich, als er im Elfmeterschießen gegen Chelsea den Versuch von Nicolas Anelka hielt. Hans van Breukelen, sein Vorgänger, der 1988 mit den Niederlanden die UEFA-Europameisterschaft gewann, lobte den Rekordnationalspieler von Oranje: "Van der Sar ist drei Klassen besser als ich", sagte er. "Meine Karriere hatte ihre Höhen und Tiefen; er hat 130 Länderspiele auf gleichem Niveau bestritten. Das nenne ich Klasse."

Österreich: Walter Zeman
Er wurde auch genannt der "Tiger von Budapest" und der "Panther von Glasgow" - dies nach furiosen Auftritten mit der österreichischen Nationalmannschaft. Zeman holte während seiner langen Zeit beim SK Rapid Wien zwischen 1945 und 1961 diverse heimische Titel. Bei Rapid wurde er im Alter von 18 Jahren zum Stammtorhüter. Er war Teil jener großen Mannschaft, in der auch Ernst Happel, Franz Binder und Gerhard Hanappi spielten. Zeman gewann mit seinem Verein 1951 den Zentropa Cup – eine frühe Ausgabe eines europäischen Wettbewerbs, ehe er zwei Jahre später in die FIFA-Mannschaft des Jahres gewählt wurde. 1950 war er bereits Österreichs Sportler des Jahres geworden. Der 41-fache Nationalspieler starb 1991 im Alter von 64 Jahren.

Portugal: Manuel Bento
Manuel Bento war kein typischer Torwart, denn er war gerade mal 1,73 Meter groß. Dies aber kompensierte der in Golega geborene Schlussmann mit tollen Reflexen, einem kühlen Kopf und furchtlosem Spiel. Sein Spitzname lautete "Gummimann" wegen seiner unglaublichen Beweglichkeit. Er bestritt 63 Länderspiele für Portugal und blieb Benfica bis zum Ende seiner Karriere mit fast 42 Jahren treu. Offiziell hängte er seine Handschuhe 1992 an den Nagel, da hatte er mit seinem Verein zehnmal die Meisterschaft gewonnen. Mannschaftskollege Álvaro Magalhães sagte: "Er war eine bescheidene, hart arbeitende Persönlichkeit. Er war kein glitzernder Fußballer, stattdessen war er enorm effektiv. Wenn er zum Beispiel einen gebrochenen Finger hatte, dann fand er einen anderen Weg, um zu verhindern, dass der Ball in seinem Kasten einschlug."

Lev Yashin
Lev Yashin©Getty Images

Russland: Lev Yashin
Er wird als der beste Spieler der damaligen Sowjetunion und des heutigen Russlands bezeichnet, nicht nur als bester Schlussmann. Yashin holte 1956 mit der UdSSR olympisches Gold und 1960 die erstmals ausgetragene Europameisterschaft. Vier Jahre später kam er bei der EURO mit der Sowjetunion ins Finale. Seine ganze Karriere lang blieb er ausschließlich beim FC Dinamo Moskva, wo er zu Beginn seiner Laufbahn den sowjetischen Pokal gewann. Seine Spitznamen lauteten "Schwarze Spinne" oder "Schwarzer Panther", weil er außergewöhnlich agil war und ein schwarzes Trikot trug. 1963 erhielt Yashin den Ballon d'Or, bis heute ist er der einzige Schlussmann, dem diese Ehre zuteil wurde. "Ich habe dem Fußball meine gesamte Jugend und meine ganze Gesundheit gewidmet", sagte er später. 1990 starb er im Alter von 60 Jahren.

Marco Pascolo
Marco Pascolo©Getty Images

Schweiz: Marco Pascolo
Er ist der erste Schweizer Nationalkeeper, der bei beiden großen Turnieren im Kasten stand: Bei der WM 1994 und bei der UEFA-Europameisterschaft 1996. Pascolo fiel zunächst beim FC Sion kaum auf, ehe er sich bei Neuchâtel Xamax FC und bei Servette FC einen Namen machte. Erstmals wurde er 1992 von Roy Hodgson in die Nationalmannschaft berufen, für die er 55 Spiele bestritt. Außerdem stand er bei Cagliari Calcio, Nottingham Forest und beim FC Zürich unter Vertrag, ehe er ein letztes Mal bei Servette unterschrieb und dort seine Karriere beendete: "Ich möchte den Spaß am Fußball wiederentdecken", sagte er damals. Seit seinem Karriereende ist er Torwarttrainer für den Nachwuchs.

Ricardo Zamora
Ricardo Zamora©AFP

Spanien: Ricardo Zamora
"In seiner aktiven Zeit war er berühmter als Greta Garbo – und er sah besser aus", sagte Jacinto Quincoces, Verteidiger von Real Madrid über Zamora, der als einer der ersten Superstar des spanischen Fußballs gilt. "El Divino" (der Göttliche) spielte für RCD Espanyol und den FC Barcelona, aber seine großen Momente erlebte er in Madrid, als er 1936 im spanischen Pokalfinale in letzter Sekunde gegen Barcelona-Stürmer José Escolá eine große Parade zeigte. Zamora galt damals als der beste Spieler seiner Generation. Noch heute ist sein Name in aller Munde, denn der Torhüter mit den wenigsten Gegentoren in Spanien erhält alljährlich den prestigeträchtigen Zamora-Pokal.

Petr Čech
Petr Čech©AFP/Getty Images

Tschechische Republik: Petr Čech
"Ivo Viktor ist eine echte Legende des tschechischen Fußballs, sodass es für mich ein wirklich besonderer Abend ist, mit ihm verglichen zu werden", sagte Petr Čech, Torhüter von Chelsea FC 2013, als er einen neuen Rekord in Sachen Fußballer des Jahres in Tschechien aufstellte, den er gemeinsam mit Viktor gehalten hatte. Im März 2014 wurde ihm diese Ehrung sogar zum siebten Male zuteil, und er ist nahe dran, den von Karel Poborský aufgestellten Länderspielrekord von 119 Einsätzen zu schaffen. Čech gehört zu einer ganzen Reihe großer tschechischer Keeper. Viktor war der Schlüsselspieler, als sein Land die EURO '76 gewann, während František Plánička bei der WM 1934 mit der Tschechoslowakei das Finale erreichte.

Rüştü Reçber
Rüştü Reçber©Getty Images

Türkei: Rüştü Reçber
Der ehemalige Schlussmann von Fenerbahçe SK und Beşiktaş JK ist eine Art Spielgeldbild des türkischen Fußballs. Rüştü spielte bei der EURO '96 und der UEFA EURO 2000, und bei der WM 2002 gewann er mit der Türkei Bronze. Und als er im Elfmeterschießen gegen Kroatien wahre Heldentaten vollbrachte, war das Halbfinale der UEFA EURO 2008 erreicht. Aber eigentlich wollte er gar nicht Torhüter werden. "Ich spielte im Tor, weil der Stammkeeper bei meinem Amateurklub zur Armee musste", sagte er. "Anfänglich war ich Torhüter der ersten Mannschaft und Stürmer des Jugendteams, aber mein Trainer drängte mich, mich wegen meiner Größe auf die Torhüterei zu konzentrieren."

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