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UEFA-Präsident begrüßt Dialog mit Vereinen

Präsident

Vor der Europäischen Klubvereinigung in Genf redete UEFA-Präsident Michel Platini über die positiven Effekte des finanziellen Fairplays und sprach sich erneut für Maßnahmen gegen Dritteigentümerschaft an Spielern aus.

UEFA-Präsident Michel Platini bei seiner Rede auf der ECA-Hauptversammlung in Genf
UEFA-Präsident Michel Platini bei seiner Rede auf der ECA-Hauptversammlung in Genf ©ECA

UEFA-Präsident Michel Platini hat eine Grundsatzrede vor den europäischen Vereinen abgehalten und dabei die positiven Auswirkungen der UEFA-Maßnahmen im Zuge des finanziellen Fairplays dargelegt. Außerdem forderte er ein sofortiges Handeln gegen Dritteigentümerschaft an Spielern.

Bei seiner Rede anlässlich der 13. Hauptversammlung der European Club Association (ECA - Europäische Klubvereinigung) am Dienstag in Genf begrüßte Michel Platini außerdem den "enormen" Fortschritt im Dialog zwischen Europas Fußballdachverband und den europäischen Klubs. Die ECA wird von der UEFA über eine Absichtserklärung anerkannt und repräsentiert 214 Vereine aus den UEFA-Mitgliedsverbänden.

Der UEFA-Präsident betonte, dass das finanzielle Fairplay, welches zum langfristigen Wohlergehen des europäischen Vereinsfußballs ins Leben gerufen wurde, weiterhin ein Projekt sei, das ihm sehr am Herzen liege. "Wir sind gemeinsam in dieses Abenteuer gestartet", sagte er gegenüber den ECA-Repräsentanten. "Es war nicht einfach, aber ich konnte mich von Anfang an auf Ihre Unterstützung verlassen. Dafür danke ich Ihnen."

"Heute möchte ich zu diesem Thema zwei Sachen sagen. Diejenigen, die geglaubt haben, dass die UEFA nicht den Mut haben würde, ihren Pflichten nachzugehen, lagen falsch. Die auferlegten Sanktionen sind der Beweis dafür. Und wer gedacht hat, dass dieses System nicht funktionieren würde, lag ebenfalls falsch."

"Nach der Einführung des finanziellen Fairplays sind die Verluste der europäischen Profivereine von 1,7 Milliarden Euro innerhalb von zwei Spielzeiten auf 800 Millionen Euro gesunken. In anderen Worten: Die Verluste wurden innerhalb von zwei Jahren um 50 Prozent gesenkt."

"Dies zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Und es zeigt, dass wir uns hinsichtlich des Geschäftsmodells bei den meisten europäischen Vereinen von einem Teufelskreis hin zu Tugendhaftigkeit entwickeln. Dies war das ursprüngliche Ziel. Wir wollten das sehr reale, globale Erbe, für das die europäischen Fußballvereine stehen, beschützen. Wir müssen diesen Weg mit aller Stärke und Entschlossenheit weitergehen. Es bedeutet jedoch nicht, dass alles perfekt ist und wir uns auf unseren Lorbeeren ausruhen dürfen."

"Das Gerüst des finanziellen Fairplays muss dynamisch sein", fuhr Michel Platini fort. "Es muss sich ständig weiterentwickeln. Aus diesem Grund habe ich einen wichtigen Runden Tisch mit Ihren Vertretern einberufen. Dieser wird am 13. Oktober in der UEFA-Zentrale stattfinden. Wir werden sehen, ob wir Fehler ausbügeln können und ob es Platz gibt, um das System weiter zu verbessern. Dialog und Vertrauen bilden die Schlüssel zum Erfolg."

Außerdem widmete sich der UEFA-Präsident auch der Problematik der Dritteigentümerschaft von Spielern und mahnte ein schnelles Eingreifen in diesem Bereich an. "Ich weiß, dass es sich hierbei um ein kontroverses Thema handelt. Einige Vereine haben leider die schlechte Angewohnheit entwickelt, diesen Geschäftspraktiken nachzugehen, und kooperieren mit Investoren, die sich vor allem durch ihren Mangel an Transparenz auszeichnen. Aber nehmen wir uns die Zeit und denken darüber nach. Wir müssen in diesem Punkt wieder zur Vernunft kommen."

"Wollen wir wirklich die Kontrolle über unsere Vereine abtreten und es erlauben, dass noch mehr Geld aus unserem Sport verschwindet? Es ist eine Abwärtsspirale, die mittel- oder langfristig verheerende Auswirkungen für den Fußball und insbesondere für Sie als Vereine haben wird. Wer dies nicht eingesteht, belügt sich selbst. Wir dürfen die Problematik dieser Geschäftspraktiken auch hinsichtlich der Integrität nicht unterschätzen. Sie stellen eine echte Gefahr für unseren Sport, die Spieler und unser Image dar."

"Glauben Sie nicht auch, dass die Transfersummen letzten Endes auch aufgrund dieses Phänomens in die Höhe gegangen sind? Als UEFA-Präsident bin ich über dieses Übel sehr besorgt, und wir müssen entschiedene Schritte vornehmen, um sicherzustellen, dass Spieler den Vereinen "gehören" und sonst niemandem. Ich zähle hierbei auf Ihre Unterstützung."

Laut Michel Platini muss das Transfersystem als Ganzes genau analysiert und verbessert werden, "damit wir in der Zukunft dem Missbrauch, wie wir ihn momentan erleben, vorbeugen können".

"Wir müssen sicherstellen, dass der stetig wachsende Umsatz in unserem Sport fair verteilt wird und dazu verwendet wird, um alle Teile des Fußballs innerhalb Europas weiterzuentwickeln. Vom Amateur- und Jugendfußball bis hin zum Profisport. Solidarität ist ein unerlässlicher Wert unseres Sports. Wir dürfen dies nicht vergessen. Unser Sport muss außerdem ein Zugpferd für Toleranz in der Gesellschaft bleiben."

Michel Platini betonte auch, wie wichtig die Beziehung zwischen der UEFA und der ECA ist. "Seitdem ich 2007 zum UEFA-Präsident gewählt wurde, war die enge Kooperation zwischen den Vereinen und der UEFA stets eine Priorität für mich. Seitdem haben wir es weit gebracht. Dialog, Rücksprache halten und Zusammenarbeit haben es uns erlaubt, in einer Vielzahl von Bereichen enormen Fortschritt zu machen. Diese Entwicklungen sind alles andere als belanglos. Sie sind sehr bedeutsam und bilden den Beweis, dass es dem europäischen Fußball gut geht und er sich weiter entwickeln kann."