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EURO spiegelt wichtige Fußball-Werte wider

Kongress

Die UEFA EURO 2012 in Polen und der Ukraine war beste Werbung für den Fußball, berichteten UEFA-Präsident Michel Platini und das UEFA-Exekutivkomitee in ihrem Bericht zum XXXVII. Ordentlichen UEFA-Kongress in London.

Die Eröffnungsfeier der UEFA EURO 2012
Die Eröffnungsfeier der UEFA EURO 2012 ©AFP/Getty Images

Die UEFA EURO 2012 in Polen und der Ukraine ragte als das unbestrittene Highlight in einem durchaus betriebsamen UEFA-Jahr heraus, berichten UEFA-Präsident Michel Platini und das UEFA-Exekutivkomitee in ihrem gemeinsamen Report zum XXXVII. Ordentlichen UEFA-Kongress am Freitag in London.

Dem Report ist zu entnehmen, dass der europäische Fußball-Dachverband weiterhin erfolgreich seine Mission verfolgt, dem europäischen Fußball eine solide Grundlage zu garantieren. Gleichzeitig wird die Bekämpfung von negativen Erscheinungen wie Rassismus, Spielmanipulation und Gewalt in Stadien vorangetrieben. "Das Exekutivkomitee", ist zu lesen, "konnte im Sinne der Kontinuität arbeiten, was unter steter Berücksichtigung der elf beim Kongress 2009 in Kopenhagen verabschiedeten Grundwerte auch geschah."

"Allein die EURO 2012 verkörperte mehrere dieser Grundwerte", war im Bericht weiter zu lesen. "Es wurde in Erinnerung gerufen, dass der Fußball in erster Linie ein Sport ist und große Endrunden wahre Volksfeste sind. Das Turnier hat auch gezeigt, dass die Fans zwar unterschiedliche Interessen, jedoch dieselbe Leidenschaft für den Fußball haben und sich gegenseitig respektieren. Ein weiteres auffallendes Merkmal der EURO 2012 war, dass die Spieler ein exemplarisches Fairplay-Verhalten an den Tag legten und die offensiven Taktiken ihrer Trainer umsetzten, obwohl enorm viel auf dem Spiel stand."

"Mit der EM-Endrunde in Polen und der Ukraine hat unser Kontinent ein starkes Signal ausgesandt", war weiter zu lesen. "Neue Länder sind nun in der Lage, Großveranstaltungen reibungslos durchzuführen. In ganz Europa werden Stadien gebaut oder renoviert, die den Zuschauern mehr Sicherheit und Komfort bieten. Dank des Beschlusses, den UEFA-Superpokal ab 2013 nicht mehr jedes Jahr in Monaco auszutragen, werden mehr Verbände die Möglichkeit haben, ein UEFA-Großereignis auszurichten."

Die UEFA EURO 2012 hat den Nationalmannschaftsfußball einen großen Schritt nach vorne gebracht. "Diese Entwicklung wird die UEFA weiter vorantreiben", ist weiter zu lesen, "zum einen durch die Einführung von Fußball-Wochen für die Nationalmannschaften mit Spielen von donnerstags bis dienstags, zum anderen durch die zentrale Vermarktung der Medienrechte an den europäischen EM- und WM-Qualifikationsspielen ab der Qualifikation zur EURO 2016."

"Das fußballerische Niveau hat sich in allen Nationalverbänden dermaßen verbessert, dass Bedenken bezüglich eines möglichen Qualitätsverlusts infolge der Erweiterung der EM-Endrunde auf 24 Mannschaften ab der EURO 2016 in Frankreich unbegründet sein dürften. Im Gegenteil - die Strahlkraft des bedeutendsten europäischen Nationalmannschaftswettbewerbs wird dadurch noch weiter zunehmen."

Der Report berichtet weiter davon, dass in der Saison 2011/12 der Dialog beim europäischen Fußball-Dachverband stark voranschreiten konnte und auch die Beziehung zwischen den einzelnen Stellen verbessert wurde. "So stand der Ordentliche Kongress im März 2012 in Istanbul mit der Unterzeichnung von Grundsatzvereinbarungen zwischen der UEFA und allen Interessengruppen des europäischen Fußballs im Zeichen der Einheit." Ein solcher Dialog gibt auch der Unterstützung der UEFA in Form des HatTrick-Assistenz-Programms großen Auftrieb und unterstreicht die gute Beziehung zwischen der UEFA und den nationalen Mitgliedsverbänden. "Das Strategietreffen der Präsidenten und Generalsekretäre im September 2011 in Zypern stand am Ursprung zahlreicher Änderungen, die in unseren Wettbewerben vorgenommen wurden", wird im Bericht weiter ausgeführt.

Im Bericht wird zudem erwähnt, dass entsprechend des HatTrick-Programms in der Periode von 2012-16 jedem Verband drei Millionen Euro für Investitionen für Projekte im Bereich Breitenfußball und Soziales bereitgestellt werden. Zusätzlich stehen jährlich bis zu 1.625.000 Euro für jeden Verband als Solidaritätszahlung in Höhe von 600.000 Euro für die Deckung von laufenden Kosten und 1.025.000 Euro als Anreiz für die Teilnahme an UEFA Jugend-, Frauen- und Futsal-Wettbewerben bereit. Ziel ist die Unterstützung der Verbandsführung und die Implementierung von Vereinslizenzierungssystemen, wie auch von Chartas und Abkommen bezüglich des Breitenfußball, der Trainerausbildung und der Schiedsrichterausbildung.

Die UEFA ist stets bemüht, dem europäischen Fußball eine solide Basis zu gewährleisten, nicht zuletzt durch die Einführung von finanziellen Fair-Play-Kriterien für Vereine, die an UEFA-Wettbewerben teilnehmen wollen und durch die Bekämpfung von Korruption, Spielmanipulation, Rassismus und Diskriminierung. "Mit Spielmanipulation in Verbindung stehende Korruption ist eine echte Gefahr für den Fußball", wird im Report weiter ausgeführt, "doch die Verbände alleine können ohne Unterstützung öffentlicher Behörden diesem Problem nicht vollständig Herr werden. Auch im Kampf gegen die Gewalt in und um die Stadien ist ein enger Austausch mit den öffentlichen Behörden notwendig."

Auch die anhaltende Förderung des Frauenfußballs trägt Früchte – mindestens ein Mitglied des Exekutivkomitees hat jetzt entsprechend der UEFA-Statuten weiblich zu sein - und das UEFA-Frauenfußball-Entwicklungsprogramm stellt für die nationalen Verbände insgesamt rund 21.2 Millionen Euro im Rahmen des HatTrick-Programms von 2012 bis 2016 bereit. Das Exekutivkomitee hat unterdessen einem zweijährigen Testlauf für ein U19-Vereinsturnier zugestimmt und zusätzlich eine Arbeitsgruppe für länderübergreifende Ligen und Wettbewerbe ins Leben gerufen. Zusätzlich wurde ein dreijähriges Pilotprojekt mit einer Damenliga aus Belgien und der Niederlande autorisiert.

Durch die Fortführung des Financial Fair Plays wird auch weiterhin die Stabilität des Europäischen Fußballs garantiert - die Herangehensweise an dieses Thema wird von allen Beteiligten sehr wohlwollend aufgenommen, wie im Bericht zu lesen ist: "Auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten vermag der Fußball die Menschen zu begeistern und Investoren anzuziehen. Dies bedeutet allerdings nicht, dass er sich stets bester finanzieller Gesundheit erfreut, insbesondere was die Klubs betrifft. Die Einnahmen werden zwar immer größer, doch nehmen die Ausgaben noch mehr zu; Gehalts- und Transferzahlungen machen einen großen Teil der Ausgaben aus und übersteigen die Einnahmen im schlimmsten Fall sogar."

"Auf die Spielzeit 2014/15 hin werden die Vorschriften des finanziellen Fairplays vollumfänglich in Kraft treten. Die UEFA und ihr Präsident haben mehrmals ihre feste Absicht betont, etwaige Sanktionen, die bis hin zum Ausschluss vom Wettbewerb gehen können, strikt und ohne Ausnahmen durchzusetzen."