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UEFA-Präsident Čeferin: Was wir nie vergessen dürfen, wenn es um Fußball geht

Höhepunkte der Eröffnungsrede von UEFA-Präsident Aleksander Čeferin beim UEFA-Kongress 2023, bei der er alle, die den Fußball lieben, an die Werte erinnert hat, die dem Fußball zugrunde liegen.

Aleksander Čeferin beim UEFA-Kongress in Lissabon.

„Wie er hunderte Millionen Menschen in seinen Bann zieht“

„Wir dürfen nie vergessen, wie schön der Fußball ist, welche Emotionen er in uns auslöst, wie er hunderte Millionen Menschen in seinen Bann zieht, wie er uns prägt. Der europäische Fußball ist eine einzigartige Erfolgsgeschichte. Er ist ein Mikrokosmos unserer Gesellschaft. Das ist der europäische Fußball. Wunderschön. Atemberaubend.“

„Unser Modell beruht auf sportlichem Verdienst“

„Wir befinden uns im Sog der Globalisierung und all ihrer Auswirkungen. Einige nützlich, andere gefährlich. Das sollten wir nicht vergessen. Es gab Verlockungen, sogar Versuche, neue Modelle zu schaffen – diese sind aber nicht mit dem europäischen Modell vereinbar, mit dem wir so vertraut sind, und das uns so sehr am Herzen liegt. Unser Modell beruht auf sportlichem Verdienst. Verdienst hat bei uns keinen Preis. Verdienst kann nicht eingefordert werden. Es kann auch nicht erkauft werden. Es kann nur erarbeitet werden. Saison für Saison. Sowohl auf als auch neben dem Spielfeld. Auf diesem Kontinent ist kein Platz für Kartelle. Ich denke, das haben wir alle gemeinsam deutlich gemacht.“

„Die nationalen Ligen müssen das Fundament des Fußballs bleiben“

„Sie bilden die Basis unseres Modells. Ich bin allen Regierungen der EU-Mitgliedsstaaten, darunter Portugal, sehr dankbar. Sie haben verstanden, was hier auf dem Spiel steht, und dies in einer historischen Solidaritätsbekundung kundgetan. Wir wissen, dass wir auf die Unterstützung der Europäischen Klubvereinigung (ECA) zählen können. Im Hinblick auf den Schutz dieses Fußballmodells möchte ich mich ganz besonders bei Nasser bedanken. Diese Zusammenarbeit ist wichtig und diese Zusammenarbeit ist großartig.“

„Fußball ist ein öffentliches Gut“

„(Fußball) ist eines der letzten öffentlichen Güter, das nicht privatisiert ist. Er gehört daher niemandem – oder besser gesagt: Er gehört allen. Spielerinnen und Spielern, Trainerinnen und Trainern, Schiedsrichterinnen und Schiedsrichtern, Anhängerinnen und Anhängern, freiwilligen Helferinnen und Helfern. Wir dürfen nie vergessen, dass wir die Pflicht haben sicherzustellen, dass die Interessen des Fußballs stets über den privaten Interessen einer Handvoll Privilegierter stehen.“

„Der europäische Fußball schreitet als Team voran“

„Wir müssen und werden weiterhin zusammenarbeiten, und das nicht nur in Krisenzeiten. Alleinige Machtausübung hat stets in Enttäuschungen oder Tragödien geendet. Deshalb hat die UEFA ihren Ansatz geändert. Die Vereine und Ligen sind nun in unserem Exekutivkomitee vertreten. Wir haben eine jährliche Fußballkonvention unter Beteiligung aller Interessenträger auf den Weg gebracht. Wir haben eine historische Grundsatzvereinbarung mit Fanorganisationen abgeschlossen. Wir arbeiten mit der FIFA und den Konföderationen partnerschaftlich zusammen, insbesondere der CONMEBOL. Und jetzt werden wir mit der neuen Bewerbung für die [FIFA Fußball-Weltmeisterschaft] auch die Zusammenarbeit mit Afrika intensivieren.“

„Fußball ist für Männer UND Frauen“

„In den letzten Jahren hat die UEFA eine Frauenfußball-Abteilung ins Leben gerufen, eine Frauenfußball-Strategie auf den Weg gebracht, die Women’s Champions League erfolgreich umgestaltet und ihre Rechte zentral vermarktet, und sie hat fünfmal mehr in die EURO 2002 investiert als in die EURO 2017. Es ist eine Revolution im Gange. Unsere nächste Aufgabe ist die Einführung von Mindeststandards für Nationalspielerinnen. Das wird ein Meilenstein in der Entwicklung des Frauenfußballs sein.“

„Solidaritäts- und Investitionsprogramme für die Entwicklung des Fußballs von entscheidender Bedeutung“

„Die Aufstockung der HatTrick-Finanzierung um 21 % für den nächsten Zyklus ist weder Wohltätigkeit noch Vetternwirtschaft. Sie dient vielmehr der Fortführung eines der größten Entwicklungsprogramme in der Welt des Sports, in dessen Rahmen Nationalverbände in ganz Europa den Fußball weiterentwickeln. Wir werden fast eine Milliarde Euro in die Fußballentwicklung und in Breitenfußball- und Ausbildungsinitiativen investieren.“

„Manche gesellschaftliche Themen sind viel wichtiger als der Fußball“

„Wir müssen unseren Anteil an der Bewältigung der Herausforderungen des 21. Jahrhunderts leisten. Aus diesem Grund wird die EURO 2024 die bislang umweltfreundlichste Endrunde sein. Wir werden versuchen, unser Bestes zu geben, um zu zeigen, dass unsere Welt geschützt werden muss.

Wir dürfen auch nie vergessen, dass Fußball ein inklusiver Sport ist. Ein Sport, der allen offen steht. Gemeinsam mit den Verbänden und den Vereinen müssen wir noch effizienter vorgehen, wenn Spielerinnen oder Spieler bei UEFA-Wettbewerbsspielen rassistischen, homophoben oder sexistischen Beleidigungen ausgesetzt sind. Vielleicht ist es an der Zeit, härtere Maßnahmen zu ergreifen.“"

„Führungskräfte können leider nie eine ,weiße Weste‘ wahren“

„Im Gegensatz zu Torhütern können Führungskräfte leider nie eine ,weiße Weste‘ wahren. Sie können keine makellose Bilanz vorweisen, ... wie leidenschaftlich, professionell oder erfahren sie sind. Es wird immer ein paar Makel geben, Fehler, die ihrem Ansehen schaden und die sie gerne rückgängig machen würden. Das ist bei mir nicht anders. Die UEFA bildet da keine Ausnahme. Das Wichtigste ist, die Fehler zu verstehen, sich zu ändern und es beim nächsten Mal anders zu machen.“

„Wir müssen mit der Zeit gehen“

„Die UEFA hat sich im Verlaufe ihrer noch jungen Geschichte nie vor Reformen gescheut. So auch heute, wenn wir nach einem umfassenden und exemplarischen Dialog mit den Verbänden und allen übrigen Interessenträgern mutige neue Formate für die Männerklubwettbewerbe ab 2024 sowie neue Nations-League- und Qualifikationsformate für die Nationalmannschaftswettbewerbe der Männer und Frauen einführen.“

„Wir sind nur vorübergehend hier“

„Den Fußball gab es vor uns schon und es wird ihn auch nach uns geben. So lange wir aber für ihn verantwortlich sind, müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun, um ihn zu schützen. Um die Spielerinnen und Spieler zu schützen. Um das Spiel zu schützen.“