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Aleksander Čeferin: die grundlegende Bedeutung des Fußballs in Europa

Präsident

In seiner Rede vor dem Rat der EU-Sportminister/-innen betonte der UEFA-Präsident die Fähigkeit des Fußballs, in Krisenzeiten für Zusammenhalt zu sorgen.

©UEFA.com

Aleksander Čeferin traf sich am Dienstag mit den Sportminister/-innen der 27 EU-Mitgliedstaaten in Brüssel, um darüber zu sprechen, wie wichtig der Sport und insbesondere der Fußball für die Menschen in ganz Europa angesichts der Herausforderungen einer sich rasant wandelnden Welt ist.

Der UEFA-Präsident war Gastredner beim Rat der EU-Sportministerinnen und -Sportminister, wo er die Bedeutung von „Zusammenhalt, Entschlossenheit, Solidarität und Widerstandsfähigkeit“ bei der Bewältigung der gemeinsamen Herausforderungen für die europäische Gesellschaft hervorhob.

Dazu wurde er von der tschechischen Regierung, die derzeit die EU-Ratspräsidentschaft innehat, bei einem Treffen in Prag am Dienstag, 27. November eingeladen. Diesem wohnten neben dem tschechischen Ministerpräsident Petr Fiala auch der Präsident des Tschechischen Fußballverbands (FAČR), Petr Fousek, bei. Bei diesem Treffen (Text nur auf Englisch) sicherte der Ministerpräsident dem europäischen Sportmodell und der UEFA die Unterstützung seines Landes zu. Dieses Sportmodell war auch das zentrale Thema der Rede des UEFA-Präsidenten.

Schutz des europäischen Sportmodells

Dieses offizielle Treffen des UEFA-Präsidenten mit den EU-Sportministerinnen und -Sportministern fand statt, nachdem die EU-Mitgliedsstaaten fast auf den Tag genau vor einem Jahr am 30. November 2021 eine wegweisende Entschließung verabschiedet hatten. Aleksander Čeferin lobte die EU-Mitgliedsstaaten für diese Entschließung, mit der sie sich gemeinsam dazu verpflichten, die Säulen des europäischen Sportmodells zu verteidigen; darunter die Pyramidenstruktur, offene Wettbewerbe mit Auf- und Abstiegssystem, der Breitenfußball und der Solidaritätsgedanke sowie die identitätsstiftende Rolle und die gesellschaftliche Funktion des Sports.

In einer kämpferischen Rede verwies der UEFA-Präsident auf die gemeinsame Reaktion des europäischen Fußballs angesichts der Covid-19-Pandemie und die breite Ablehnung der sogenannten Super League als Beweis dafür, dass die UEFA und der europäische Fußball zentrale europäische Werte hochhalten und eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung für Menschenrechte, Umwelt- und soziale Fragen spielen.

„Der Sport und insbesondere der Fußball bringen Zusammenhalt – Zusammenhalt bei uns zu Hause, auf der Tribüne, in unseren Gemeinden, in unseren Ländern und ja, sogar in Europa“, so Čeferin.

„Wir, die EU und ihre Mitgliedstaaten, die UEFA und die europäische Sportbewegung im weiteren Sinne sind europäische Partner und für uns ist Sport kein Profitobjekt. Der Sport ist so viel mehr. Er ist Teil unserer Gesellschaft, er ist in unserer Kultur verwurzelt, er ist von grundlegender Bedeutung für die Gesundheit unserer Kinder und er verbindet.“

Die UEFA und der europäische Fußball werden von EU-Institutionen, Staats- und Regierungschefs und europäischen Ministerinnen und Ministern als eine der größten Erfolgsgeschichten des europäischen Sportmodells unterstützt. Die für Sport zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabriel begrüßte die Ausführungen des UEFA-Präsidenten Aleksander Čeferin vor dem Rat und erinnerte die Anwesenden an das anhaltende Engagement der Europäischen Kommission, dieses Modell und die Partnerschaft mit der UEFA zu stärken.

Starke Beziehungen mit den europäischen Partnern

Die langjährige Partnerschaft zwischen der UEFA und der EU wurde kürzlich durch die Unterzeichnung einer ambitionierten Kooperationsvereinbarung (Text nur auf Englisch) ausgeweitet, die sich auf die Prioritäten der EU konzentriert, darunter die Förderung des europäischen Sportmodells, des Grünen Deals der EU, der Union der Gleichheit und eines gesunden Lebensstils für alle.

„Die UEFA war von Anfang an Vorreiter in Sachen Respekt“, sagte Čeferin. „Es ist nicht für jeden offensichtlich, doch für uns ist das ein ganz normales Ziel.

Unser Kampf gegen Diskriminierung und unsere Programme zur Förderung von Vielfalt und Inklusion sind in fast allen UEFA-Reglementen verankert. Selbst bei unseren Bewerbungsverfahren und Kriterien zur Ausrichtung von Großveranstaltungen achten wir darauf, dass diese Werte eingehalten werden. Und warum sind diese Bemühungen so wichtig? Weil es unsere Pflicht und unsere Verantwortung ist.

Unsere Hauptaufgabe besteht darin, gemeinsam mit unseren Mitgliedsverbänden, Ligen, Vereinen, Coaches, Spielerinnen und Spielern sowie Fans nachhaltige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, die das europäische Sportmodell voranbringen.

Ich bin stolz darauf, sagen zu können, dass der europäische Fußball eine der größten Erfolgsgeschichten dieses Modells ist, in dem Solidarität und Nachhaltigkeit statt Profit und Macht Vorrang haben.

Wir übertreffen sogar die Standards der am besten bewerteten Hilfsorganisationen, indem wir über 95 % unserer Einnahmen an diejenigen im Fußball zurückfließen lassen, die sie brauchen.“

Der UEFA-Präsident betonte, dass das derzeitige Modell vielen dient – und nicht dem einiger weniger Auserwählter. Er zog einen direkten Vergleich zu dem gescheiterten „Super-League“-Projekt und den Unterstützern, deren Modell rein kommerziell auf Unterhaltung und Profit ausgerichtet ist.

Keine Chance ohne Einheit

Die UEFA investiert im Rahmen des HatTrick-Programms Einnahmen aus der Europameisterschaft in die Nationalverbände und stellt so die Entwicklung des Fußballs auf allen Ebenen in ganz Europa sicher.

Seit 2004 wurden über HatTrick fast EUR 2,5 Mrd. in den europäischen Fußball investiert; für 2024-28 sind weitere EUR 935 Mio. vorgesehen.

„Wir haben sogar mehr Mitglieder als die Europäische Union – 55 an der Zahl“, führte Aleksander Čeferin an. „Wir alle haben ein Ziel, auf das wir hinarbeiten: den Fußball auf dem gesamten Kontinent zu schützen, zu fördern und weiterzuentwickeln. Wir kümmern uns umeinander, das haben die jüngsten Krisen gezeigt.

Groß oder klein, arm oder reich, männlich oder weiblich, Spitzen- oder Amateurspieler, alle sind willkommen und werden mit Respekt behandelt.

Estland, Litauen, Malta, Rumänien und Zypern gehören zu den Ländern, die in den kommenden zwei Jahren die EM-Endrunden der Juniorinnen und Junioren ausrichten werden – genau wie kürzlich die Slowakei und Irland. Bei der Durchführung dieser Wettbewerbe werden Verluste in Kauf genommen, denn wir sind nicht einfach auf Profit und sogenannte ‚Unterhaltung‘ aus.

Seit der Gründung haben über 1000 Vereine an UEFA-Klubwettbewerben teilgenommen. Die Teilnahme von Vereinen aller unserer Nationalverbände an den Wettbewerben ist spannend und verleiht auch den nationalen Meisterschaften Bedeutung – und davon profitiert letztlich auch Ihre Gesellschaft und Ihr Land.

Das ist unsere Vision vom Fußball, ein Modell, das vielen dient – und nicht nur dem einiger weniger Auserwählter. Mit Blick auf die EURO 2024 in Deutschland und die Women’s EURO 2025 haben wir noch einen weiten Weg vor uns. Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Und wir sind die größte gesellschaftliche Bewegung auf diesem Kontinent. Wir sind bereit, entschlossen und wir sind vereint.“