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Neue UEFA-Kampagne „Sauberere Luft für besseren Fußball“ im Hinblick auf die U21-Europameisterschaft

UEFA-Präsident Aleksander Čeferin: „Der Fußball kann hinsichtlich der Sensibilisierung für die konkreten, aktuellen Gefahren beim Thema Luftverschmutzung eine wichtige Rolle übernehmen.“

Im Rahmen der U21-Europameisterschaft in Ungarn und Slowenien lanciert die UEFA eine Sensibilisierungskampagne unter dem Motto „Cleaner Air, Better Game“ (Sauberere Luft für besseren Fußball), um auf die wachsende Bedrohung der öffentlichen Gesundheit durch Luftverschmutzung hinzuweisen, die weltweit jährlich über acht Millionen Menschenleben fordert.

Während der Gruppenphase (24.-31. März) und der K.-o.-Phase (31. Mai - 6. Juni) wird die UEFA eine Reihe von Pilotprojekten organisieren, die ihr Engagement für die Transformation des Turniers in eine CO‎2-neutrale Veranstaltung unterstreichen.

Dazu gehört auch die Plattform „Count Us In, über die die europäische Fußballgemeinde dazu aufgerufen werden soll, mittels kleiner Veränderungen an ihrer Lebensweise zur Verbesserung der Luftqualität beizutragen. Dies kann zum Beispiel der Vorsatz sein, öfter zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nehmen, die Heizung nicht zu hoch zu drehen oder Lebensmittelverschwendung zu vermeiden. Jedes Vorhaben wird in einen Rechner eingespeist, der für jeden Vorsatz die tatsächliche CO2-Ersparnis kalkuliert.

„Wenn ,Cleaner Air, Better Game‘ alle im Fußball dazu anregen kann, mit kleinen, persönlichen Schritten zur Verbesserung der Luftqualität beizutragen, dann wird das der Gesellschaft als Ganzes zugute kommen“, erklärte UEFA-Präsident Aleksander Čeferin bei der Verkündung der Kampagne, bei der die UEFA-Division Fußball und soziale Verantwortung federführend ist.

Neben Count Us In unterstützen verschiedene andere im Bereich des Umwelt- und Klimaschutzes führende Organisationen die Kampagne, darunter die Europäische Kommission und der World Wide Fund for Nature (WWF).

„Ich begrüße die Kampagne der UEFA für saubere Luft: Lassen Sie es sich eine Inspiration sein für viele weitere Aktionen in der Welt des Profifußballs gegen die Klimakrise“, so Frans Timmermans, geschäftsführender Vizepräsident der EU-Kommission und zuständig für den Green Deal.

„Ich begrüße die Aufmerksamkeit der UEFA für die Umweltverschmutzung und ihre neue Kampagne ,Cleaner Air, Better Game‘“, fügte der EU-Kommissar für Umwelt, Ozeane und Fischerei, Virginijus Sinkevičius, hinzu. „Luftverschmutzung hat sehr konkrete Auswirkungen auf unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und sogar auf die Frage, wo und wann wir Sport treiben können. Dies ist einer von zahlreichen Gründen, aus denen wir bei der Europäischen Union eine Null-Luftverschmutzungs-Politik verfolgen.“

UEFA-Präsident: „Eine konkrete, aktuelle Gefahr“

UEFA-Präsident Aleksander Čeferin: „Der Fußball kann hinsichtlich der Sensibilisierung für die konkreten, aktuellen Gefahren beim Thema Luftverschmutzung eine wichtige Rolle übernehmen.“
UEFA-Präsident Aleksander Čeferin: „Der Fußball kann hinsichtlich der Sensibilisierung für die konkreten, aktuellen Gefahren beim Thema Luftverschmutzung eine wichtige Rolle übernehmen.“UEFA via Getty Images

„Schlechte Luft bedroht auf lange Sicht die öffentliche Gesundheit und die Gesundheit des Sports“, ergänzte der UEFA-Präsident. „Durch seine große Reichweite kann der Fußball eine wichtige Rolle bei der Sensibilisierung für die konkreten, aktuellen Gefahren beim Thema Luftverschmutzung übernehmen, sowohl auf dem Platz, als auch abseits davon.“

Die EU-Kommission schätzt, dass derzeit 130 Städte in ganz Europa die Grenzwerte der EU-Verordnung über Luftqualität und saubere Luft nicht einhalten. Luftverschmutzung verursacht allein in Europa jedes Jahr den vorzeitigen Tod von über 400 000 Menschen.

Der Wissenschaft zufolge ist ein zunehmender negativer Effekt von schlechter Luftqualität auf die Gesundheit von Fußballerinnen und Fußballern feststellbar, wobei selbst Profis Einbußen bei der Leistungsfähigkeit hinnehmen müssen. In Studien wurde nachgewiesen, dass Luftverschmutzung das Spieltempo um bis zu 15 % drücken kann.

„Millionen Europäer lieben Fußball. Sie lieben es, Fußball zu schauen und Fußball zu spielen. Egal, ob wir auf einer Grünfläche im Park kicken oder auf einem Bolzplatz, jeder und jede hat das Recht, dabei saubere Luft zu atmen“, so Frans Timmermans. „Unsere individuellen Entscheidungen als Fans und Spieler können einen Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise darstellen, beispielsweise bei der Wahl des Verkehrsmittels, das uns zu einem Spiel bringt.“

„Die UEFA-Kampagne mit Beteiligung von Count Us In kommt zu einem spannenden Zeitpunkt“, betont die frühere Generalsekretärin des Sekretariats der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen (UNFCCC), Christiana Figueres. „Saubere, regenerative Energiequellen sind in Reichweite, aber damit sie schneller nutzbar gemacht werden, muss sich jeder und jede einbringen.

Die Verbrennung fossiler Brennstoffe zur Energiegewinnung stellt eine Ursache für den Klimawandel dar und erzeugt ein Niveau an Luftverschmutzung, das uns alle vergiftet. Wir sind hocherfreut, die Millionen von Fußballfans, Spielerinnen und Spieler in ganz Europa dazu einladen zu dürfen, das zu schützen, was sie lieben.“

Ein langfristiges Erbe hinterlassen

Die UEFA steht nicht nur dafür ein, dass die U21-EM-Endrunde eine CO2-neutrale Veranstaltung wird, sondern arbeitet auch gemeinsam mit den Nationalverbänden von Ungarn und Slowenien daran, ein positives Erbe im Hinblick auf die künftigen Anstrengungen zur Vermeidung von Luftverschmutzung in den Ausrichterländern zu hinterlassen.

Zu diesem Zweck hat der europäische Dachverband sich gemeinsam mit beiden Verbänden für die Pflanzung von Bäumen in den beiden Ländern und die Förderung von Bikesharing-Programmen und die Nutzung von Fahrrädern während des Turniers eingesetzt.

Mit diesen symbolischen Maßnahmen erweitern wir die Verantwortung für den Umweltschutz und die Unterstützung ,grüner‘ Initiativen innerhalb der Fußballgemeinde im weiteren Sinne“, so der Präsident des Slowenischen Fußballverbands (NZS), Radenko Mijatović.

„Alle Sloweninnen und Slowenen können stolz sein, dass unser Land mit Blick auf den Umweltschutz mit gutem Beispiel vorangeht“, so Mijatović weiter. „Jede und jeder Einzelne muss akzeptieren, dass er bzw. sie Verantwortung für den Schutz unseres Planeten trägt. Die Erde steht nicht kurz vor dem Untergang, aber wir haben die Pflicht, unseren Nachkommen die Welt in dem Zustand zu übergeben, in dem wir sie von unseren Vorfahren übernommen haben – wenn nicht in einem besseren. Und dazu gehört eben auch die Qualität der Luft, die wir atmen.“

U21-EM-Endrunde 2021: Die Austragungsstädte

„Ich bin sehr froh, dass wir im Rahmen unserer Funktion als Mitausrichter der U21-EM-Endrunde die Gelegenheit erhalten haben, uns der Umweltschutzkampagne der UEFA anzuschließen“, unterstrich der Präsident des Ungarischen Fußballverbands (MLSZ), Sándor Csányi. „Ich bin zuversichtlich, dass dieses Turnier nicht nur wegen hochklassiger Spiele in Erinnerung bleiben wird, sondern auch dank dieser Kampagne, mit der das öffentliche Interesse auf die Wichtigkeit von Umweltbewusstsein gelenkt werden soll.

Diejenigen unter uns, denen nicht nur unsere Gegenwart, sondern auch unsere Zukunft am Herzen liegt, fühlen die Verpflichtung, sich in allen Lebensbereichen verantwortungsbewusst zu verhalten. Die Unterstützung des Nachwuchsfußballs ist ebenfalls von strategischer Bedeutung für den MLSZ, da er die bedeutendste Investition in unsere Zukunft darstellt. Deshalb betonen wir insbesondere gesellschaftliche und Umweltthemen. Wie der deutsche Philosoph und Dichter Friedrich Wilhelm Nietzsche einmal sagte: „Die Zukunft beeinflusst die Gegenwart genauso wie die Vergangenheit.“

Ein erster Schritt hin zu einer UEFA-Klimaschutz-Strategie

Im Nachgang zur Kampagne plant die UEFA am 5. Juni ein Symposium, an dem die wichtigsten Partner und Interessenträger teilnehmen sollen. Die dabei gezogenen Schlussfolgerungen sollen einer im vergangenen Jahr eingesetzten Arbeitsgruppe als Grundlage dafür dienen, eine langfristige UEFA-Klimaschutz-Strategie zu erarbeiten.

Die Arbeitsgruppe arbeitet mit Experten zusammen, um die Auswirkungen des Fußballs auf das globale Klima zu quantifizieren, um herauszufinden, wie sein CO2-Fußabdruck am besten verringert werden kann, und um Forschungen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf den europäischen Fußball voranzutreiben.

Die UEFA hat sich verpflichtet, neben den durch die U21-Europameisterschaft verursachten CO2-Emissionen auch die der EURO 2020 in diesem Sommer zu kompensieren.

Im vergangenen Dezember unterzeichnete UEFA-Präsident Aleksander Čeferin den europäischen Klimapakt. Dabei sagte er zu, die globale Reichweite des Fußballs zu nutzen, um das Bewusstsein für den Klimanotstand zu schärfen und mehr Menschen zu motivieren, sich für die Rettung des Planeten einzusetzen. Die UEFA gehörte ferner zu den ersten Unterzeichnern der UNFCCC-Initiative Sports for Climate Action. Diesem internationalen Umweltschutz-Vertrag sind bereits über 150 Länder beigetreten.

Wichtige Termine während der U21-EM-Endrunde

Die UEFA möchte auch zwei wichtige Termine im internationalen Nachhaltigkeitskalender hervorheben, die von zwei ihrer offiziellen Partner ins Leben gerufen wurden:

• Im Rahmen der Earth Hour des WWFam Samstag, 27. März um 20.30 Uhr Ortszeit werden Millionen Menschen, Unternehmen und Politiker aus über 120 Ländern gemeinsam auf die Gefährdung unseres Planeten hinweisen und ein Zeichen für mehr Natur- und Klimaschutz setzen. Die Earth Hour, die erstmals 2007 als symbolische Verdunklung im australischen Sydney durchgeführt wurde, ist mittlerweile zur weltweit größten Masseninitiative für die Umwelt avanciert.

• Die Grüne Woche der Europäischen Union im Mai/Juni.

„Luftverschmutzung ist eine Umweltgefahr, die Jahr für Jahr Millionen Menschen betrifft. Sie hat schädliche Auswirkungen auf das Klima, die Natur und unsere Lebensqualität im Allgemeinen“, so Vanessa Pérez-Cirera, stellvertretende globale Leiterin des Bereichs Klima und Energie des WWF. „Die Lösung der Klimakrise wird dazu beitragen, das Problem der Luftverschmutzung zu beheben, da beide durch Treibhausgase verursacht werden, die bei der Verbrennung von Kohle, Erdöl und Erdgas entstehen.

Jeder und Jede kann und muss einen Beitrag zu den notwendigen Veränderungen leisten, die wir brauchen, um saubere Luft atmen zu können, in einer gesunden Umwelt zu leben und saubere, erneuerbare Energien zu nutzen. Wir sind dies unseren Kindern und Kindeskindern schuldig.“

Hintergrund

Bei Count Us In handelt es sich um eine zivilgesellschaftliche Klimaschutzbewegung, die von Christiana Figueres und Tom Rivett-Carnac, dem Verhandlungsführer der Vereinten Nationen beim historischen Pariser Klimaabkommen 2015, unterstützt wird. In Zusammenarbeit mit Experten des UN-Umweltprogramms und anderen Partnern hat Count Us In eine Reihe von hochwirksamen Maßnahmen entwickelt, durch die Menschen ihren persönlichen CO2-Fußabdruck verringern können, um einen Beitrag zu saubererer Luft zu leisten. Diese basieren auf drei Kriterien:

Impact (Wirkung): Maßnahmen, welche die CO‏2-Emissionen wesentlich reduzieren;

Influence (Einflussnahme): Maßnahmen, die die Aufmerksamkeit von Politikern und Unternehmen auf sich ziehen;

Involvement (Motivation): Maßnahmen, die andere Menschen zum Mitmachen animieren.

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