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Den Sport schützen - Michel Platini

Präsident

UEFA-Präsident Michel Platini hat in einem Interview im Vorfeld des XXXIX. Ordentlichen UEFA-Kongresses nächste Woche in Wien unter anderem über das finanzielle Fairplay und Dritteigentümerschaft gesprochen.

Die Fans fragen - der Präsident antwortet

Das Spiel beschützen ... für das Wohlergehen des Fußballs ... gegen negative Einflüsse kämpfen, die eine Gefahr für die Gesundheit des Sports sind. UEFA-Präsident Michel Platini hat sich Zeit genommen, um in einem Interview mit Fußballfans im Vorfeld des XXXIX. Ordentlichen UEFA-Kongresses nächste Woche in Wien über seine Philosophien und Ansichten zu sprechen.

Bei diesem Interview, das heute auf dem offiziellen YouTube-Kanal der UEFA erscheinen wird, widmete sich der UEFA-Präsident einer Reihe von Themen - von der UEFA Champions League und dem finanziellen Fairplay bis hin zur Zukunft von UEFA, FIFA und dem Fußball weltweit.

Michel Platini betonte dabei die Grundphilosophie, die seine tägliche Arbeit für den europäischen Fußball untermauert - das Spiel steht immer an erster Stelle. "Als Spieler habe ich immer versucht, den Fußball zu verteidigen", sagte er. "Ich vertrat Thesen wie: "Wir können Fußball spielen" oder "Wir können Fußball genießen" oder "Wir können den Fußball lieben". An diese Philosophie, die ich als Spieler hatte, halte ich mich auch heute als Fußball-Funktionär. Für mich ist es die wichtigste Angelegenheit, das Spiel zu beschützen."

Finanzielles Fairplay
Die UEFA hat das finanzielle Fairplay eingeführt, um die langfristige Stabilität des Spiels zu wahren und die finanziellen Exzesse, die manche Vereine an den Rand des Ruins getrieben haben, einzudämmen. Michel Platini betonte, dass diese Aspekte breite Unterstützung fanden. "Finanzielles Fairplay - um das klarzustellen - war der Wunsch aller europäischen Vereine. ALLER europäischen Vereine", erklärte er. "Alle Besitzer der Vereine sind eines Tages zu mir gekommen und haben gesagt: Michel, es ist nicht möglich, so viel Geld zu bezahlen, wir müssen etwas unternehmen. Und wir haben uns zu finanziellem Fairplay entschieden, das einem grundlegendem Prinzip unterliegt: Man kann nicht mehr ausgeben, als man einnimmt."

"Jetzt belaufen sich die Verluste im europäischen Fußball nicht mehr auf 1,7 Milliarden Euro, es sind nur noch 800 Millionen. Und wir können heute sagen, dass wir alle Einrichtungen im europäischen Fußball dazu bringen wollen, damit eine Insolvenz bei Vereinen verboten wird, um Fußball für die Fans zu schützen. Dies bedeutet, dass wir eine große Errungenschaft mit dem finanziellen Fairplay erreicht haben. Darauf können wir stolz sein."

Dritteigentümerschaft
Im Bezug auf Dritteigentümerschaft an Spielern sagte Michel Platini, dass er bei diesem Thema beträchtlichen Druck auf den Weltfußballverband FIFA ausgeübt hat. "Während des letzten Treffens des FIFA-Exekutivkomitees hat die FIFA akzeptiert, diese Gepflogenheit komplett zu unterbinden", erläuterte er. "Heute ist es beschämend zu sehen, dass der Arm eines Spielers der einen Person gehört, das Bein einem Investmentfonds aus sonst wo gehört und der Fuß wiederrum im Besitz einer anderen Person ist..."

"Ich denke, das ist beschämend. Wir haben es hier mit einer Art der Sklaverei zu tun, die der Vergangenheit angehört. Jeder verdient Geld bei solchen Transfers und während wir versuchen, Geld aufzutreiben, um dies im Fußball zu investieren, wandert dieses Geld in die Tasche von irgendjemandem aus was weiß ich woher. Also ist es an der Zeit, dass die Fußballwelt aufwacht und dass das Geld, das aus dem Fußball kommt, im Fußball bleibt, und nicht rechts und links verschwindet."

Wahlen
Der UEFA-Präsident blickte außerdem voraus auf die anstehende Wahl des FIFA-Präsidenten im Mai. Er erklärte, warum er letztes Jahr entschieden hat, nicht für das Amt des FIFA-Präsidenten zu kandidieren. "Ich denke, es war eine gute Möglichkeit, eine Debatte zu demokratischen Zwecken in der Welt des Fußballs zu eröffnen", sagte er. "Die FIFA braucht neue Ideen und ein neues Programm. Es wird nicht drei Kandidaten geben, es werden vier Kandidaten sein. Wir warten ab, was passiert. Warten wir auf die Programme der vier Kandidaten. Aber ich denke, es ist wichtig für den Fußball, dass in der FIFA ein Wechsel vollzogen wird."

"Ich habe mich nicht gegen die FIFA, sondern für die UEFA entschieden, das ist eine ganz andere Angelegenheit. Und ich bin sehr glücklich, ich bin zufrieden. Die Wahl meines Herzens, die Wahl meines Lebens war es, bei der UEFA zu bleiben, weil wir noch sehr viele Dinge in Europa zu erledigen haben."

Demokratischer Prozess
Michel Platini nutzte zudem die Gelegenheit, um zu erklären, wie der Entscheidungsprozess an der Spitze des europäischen Fußballs abläuft. "Ich glaube, dass die Menschen in Europa oder in der ganzen Welt glauben, dass ich meine Entscheidungen alleine treffe", sagte er. "Aber man muss eine Sache verstehen: Ich bin sehr demokratisch und sehr transparent. Ich habe noch nie eine Entscheidung ohne die Unterstützung des Exekutivkomitees oder des UEFA-Kongresses getroffen."

"Ich höre allen Menschen sehr aufmerksam zu und treffe dann meine Entscheidung, wenn eine Entscheidung notwendig ist. Und zwar immer für das Wohlergehen des Fußballs. Glauben Sie ja nicht, dass ich machtbesessen bin."

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