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Türkei will weitere Triumphe feiern

Die im Laufe der Jahre in der Türkei gemachten Fortschritte können dem europäischen Fußball als Musterbeispiel dienen.

Türkei will weitere Triumphe feiern
Türkei will weitere Triumphe feiern ©TFF

Die im Laufe der Jahre in der Türkei gemachten Fortschritte können dem europäischen Fußball als Musterbeispiel dienen. Der türkische Fußball hat sich in letzter Zeit auf der Welt- und Europabühne einen Namen gemacht. Beweis dafür ist der dritte Platz, den die Nationalmannschaft bei der FIFA-Weltmeisterschaft 2002 belegte und auch die Teilnahme am Halbfinale der UEFA EURO 2008. In der langen und ereignisreichen Geschichte des türkischen Fußballs konnten endlich die Früchte harter Arbeit geerntet werden.

Das erste dokumentierte Spiel fand 1875 in Thessaloniki zwischen Engländern statt. Damals war die griechische Stadt noch Teil des Osmanischen Reichs. Fußball wurde sofort eine beliebte Sportart, der die Menschen in den großen Städten wie Istanbul und Izmir mit Begeisterung nachgingen. Die Entwicklung geriet jedoch etwas ins Stocken, als Engländer und Griechen in Istanbul ihre eigene exklusive Liga gründeten. Zur Jahrhundertwende wurde dann das erste türkische Team aus der Taufe gehoben - die Schwarzen Socken - das Freundschaftsspiele gegen ausländische Mannschaften bestritt.

Das 1905 gegründete Galatasaray SK wurde als erster türkischer Verein in Istanbuls Fußballliga aufgenommen. Wenig später folgten Fenerbahçe SK und Besiktas JK - 1903 als Turnverein gegründet. Innerhalb weniger Jahre dominierten die türkischen Teams, und 1907/08 gewann Galatasaray als erster türkischer Verein den Titel. Rund 90 Jahre später sollte der gleiche Klub erneut Geschichte schreiben. 2000 gewann Galatasaray als erster türkischer Verein überhaupt einen Europapokal. Das Team holte den UEFA-Pokal und anschließend den UEFA-Superpokal.

Auch der Erste Weltkrieg und die militärische Besetzung von Istanbul konnten den Fußball nicht aufhalten. Es wurden Spiele gegen die Besatzungskräfte absolviert, in denen das Land durch Siege Selbstvertrauen tankte und seinen Stolz wahrte. 1923 wurde die Türkei eine Republik, im gleichen Jahr wurde der Türkische Fußballverband (TFF - Türkiye Futbol Federasyonu) gegründet, den man sofort in die FIFA aufnahm. Ebenfalls 1923 bestritt die türkische Nationalmannschaft ihr erstes Länderspiel. In Istanbul gab es ein 2:2 gegen Rumänien. 1950 qualifizierte sich der TFF erstmals für eine WM, konnte aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten aber nicht nach Südamerika anreisen. Erst 1954 war es bei der Endrunde in der Schweiz soweit.

Ein wichtiges Jahr war 1951, als im Land der Profifußball eingeführt wurde. Nach Probeläufen in Istanbul und Ankara wurde 1959 vom TFF die Profiliga ins Leben gerufen. Dank der Pionierrolle und finanziellen Resourcen konnten die drei großen Klubs aus Istanbul, Galatasaray, Fenerbahçe and Beşiktaş, viele nationale Erfolge feiern. Ihre Dominanz wurde nur von Trabzonspor AŞ (6 Titel) und Bursaspor (1) gestört. Seit 2002/03 läuft die Meisterschaft unter dem Namen SüperLig.

Der TFF ist seit 1962 Mitglied der UEFA, seitdem können auch türkische Mannschaften am Europapokal teilnehmen. Ein Sieg in Europa bedeutete den türkischen Fans enorm viel, allerdings gab es zunächst nur sporadische Erfolge auf internationalem Niveau. Mitte der Neunziger endete die Ära der "ehrenwerten Niederlagen", wie man in der Türkei zu sagen pflegte.

Das wichtigste Datum war aber wohl der 27. Mai 1988, an dem die türkische Nationalversammlung dem TFF volle Autonomie gewährte. Von diesem Moment an gab es im Land einen wahren Fußballboom. Die Vereine konnten auf größere finanzielle Ressourcen zurückgreifen, was dazu führte, dass man die Stadien ausbaute und gezielt in den Breitenfußball investierte. Auf diese Weise wurden die Grundlagen für die heutigen Errungenschaften gelegt.

1992 wurde die Türkei UEFA-U18-Europameister, zwei Jahre später gewann auch die U16 den Titel. Trainer Fatih Terim führte die A-Nationalelf 1996 zur ersten EURO-Endrunde.

2000 nahm die U21 an der EM teil, die A-Nationalmannschaft erreichte unterdessen das Viertelfinale der UEFA EURO 2000. Unter Şenol Günes belegte die Türkei 2002, 48 Jahre nach der letzten WM-Teilnahme, bei den Titelkämpfen in Südkorea/Japan den dritten Platz.

Die Teilnahmen an der UEFA EURO 2004 und der FIFA-WM 2006 wurden verpasst, aber bei der UEFA EURO 2008 in Österreich und der Schweiz machte die Türkei unter Trainer Terim wieder von sich reden. Zwar verloren sie das Halbfinale gegen Deutschland denkbar knapp, aber sie eroberten die Herzen vieler Fans. Bei der EURO 2012 war die Türkei nicht dabei, erst 2016 stand man wieder im Kreis der Endrunden-Teilnehmer.

Der Breitenfußball und die Jugendentwicklung hat für den TFF enorme Priorität. So hat der Verband Ausbildungsprogramme für Trainer, Spieler und Offizielle im Angebot. Die Einführung von Entwicklungsligen für Teams im U14- bis U19-Bereich sorgt dafür, dass die Elite der Zukunft Wettbewerbe auf hohem Niveau spielen kann. Auch der Frauenfußball und Behindertenfußball genießt die Unterstützung des TFF.

Weiterhin wurde in die Infrastruktur investiert. Es gibt ein neues Nationalmannschaftszentrum, benannt nach dem ehemaligen TFF-Präsidenten Hasan Doǧan, das mit der Unterstützung der UEFA erbaut und im Juli 2014 eröffnet wurde.

In Istanbul fand 2005 das Finale der UEFA Champions League statt, außerdem war die Stadt 2009 Gastgeber der UEFA Europa League. Das Ministerium für Jugend und Sport hat ein großes Stadionbau-Projekt in den Gang gesetzt, das für 25 Stadien in 23 Städten verantwortlich ist. Einige davon sind bereits fertig gestellt worden.

Präsident

Nihat Özdemir 

Nihat Özdemir
Nihat Özdemir©TFF

Nihat Özdemir wurde im Juni 2019 zum Präsidenten des Türkischen Fußballverbands (TFF) gewählt. 

Generalsekretär

Kadir Kardaş

Kadir Kardaş
Kadir Kardaş©TFF

Nationalität: Türke
Geboren: 11. November 1971
Generalsekretär seit: 2014

• Kadir Kardaş wurde am TED Ankara College und später an der Universität von Ankara, Fakultät für politische Wissenschaften, ausgebildet. Er arbeitete beim Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) im Bereich Finanzen und Management.

• Kardaş war Mitarbeiter der führenden türkischen digitalen Broadcasting-Plattform DIGITURK, nachdem diese 1999 gegründet worden war. Er verbrachte 15 Jahre bei dieser Firma, die letzten vier Jahre als Geschäftsführer und Chefredakteur.

• Am 3. September 2014 wurde er offiziell zum Generalsekretär des Türkischen Fußballverbands (TFF) ernannt. Kardaş ist verheiratet und hat eine Tochter, Melis. Er ist aktuell Mitglied der UEFA-Beratungskommission für Marketingfragen.