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Fortschritte sind klar zu erkennen

Der Fußball in Bosnien und Herzegowina kann optimistisch in die Zukunft blicken.

Fortschritte sind klar zu erkennen
Fortschritte sind klar zu erkennen ©Getty Images

Der Fußball in Bosnien und Herzegowina kann optimistisch in die Zukunft blicken. In diesem neuen Staat, der nach dem Ende der politischen und geographischen Strukturen in dieser Region entstanden ist, wurden auf und außerhalb des Platzes große Fortschritte gemacht.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde in Bosnien und Herzegowina erstmals hinter dem runden Leder hergejagt, 1905 gab es in Mostar die ersten Klubs. Sarajewo, Banja Luka, Tuzla, Zenica und Bihac schlossen sich - ebenso wie zahlreiche kleinere Städte - diesem Beispiel an, als der neue Sport seinen unaufhaltsamen Siegeszug im Land antrat. Als 1908 die ersten offiziellen, allerdings noch regional getrennten Wettbewerbe ins Leben gerufen wurden, stand das Land noch unter der Herrschaft Österreich-Ungarns. Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs gab es in Sarajewo vier Vereine und im restlichen Land noch einmal etwa 20. Nach der Gründung des jugoslawischen Königreichs nach 1918 wurden im ganzen Land zahlreiche Ligen gegründet und eine nationale Meisterschaft wurde aus der Taufe gehoben, an der auch zwei Mannschaften aus Bosnien und Herzegowina teilnahmen. Dieser Wettbewerb hatte bis 1939/40 Bestand.

Der Fußballverband von Bosnien und Herzegowina (Nogometni/Fudbalski Savez Bosne i Hercegovine - NFSBiH) wurde nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs gegründet und in den Jugoslawischen Fußballverband (FSJ) eingegliedert. Die besten Mannschaften Bosniens spielten in der ersten, zweiten und dritten Liga Jugoslawiens und erzielten dort zumindest bescheidene Erfolge. FK Sarajevo gewann 1967 und 1985 die jugoslawische Meisterschaft, NK Željeznicar schaffte dieses Kunststück 1972. FK Velez holte den jugoslawischen Pokal, während FK Borak Banja Luka 1988 gewann. Auch im Europapokal ließen bosnische Vereine immer wieder aufhorchen, Željeznicar erreichte 1984/85 das Halbfinale des UEFA-Pokals. Die Auftritte von Željeznicar unterstrichen eindrucksvoll den Stellenwert und das gestiegene Niveau des Fußballs in einem Land, in dem heute mehr als 900 Vereine Mitglieder des NFSBiH sind.

Nach der Erlangung der Unabhängigkeit im Jahr 1992 strebte der NFSBiH die Mitgliedschaft in den internationalen Fußball-Dachverbänden an, aber aufgrund des blutigen Bürgerkriegs wurde Bosnien und Herzegowina erst 1996 (FIFA) bzw. 1998 (UEFA) vollwertiges Mitglied. Während der schwierigen Übergangsphase wurde in Bosnien und Herzegowina 1998 eine Meisterschaft ausgespielt, an der sowohl Klubs, die sich dem NFSBiH angeschlossen hatten, als auch Vereine aus der konkurrierenden Herceg-Bosna-Fußball-Föderation teilnahmen; den Titel holte sich Željeznicar.

Aufgrund der politischen Spaltung des Landes zog sich der Fußballverband der Republik Srpska (FA RS) - der serbischen Enklave in Bosnien und Herzegowina - aus der nationalen Meisterschaft zurück. Erst am 23. Mai 2002 wurde der Fußball wieder vereinigt, nachdem die Generalversammlung des FA RS beschlossen hatte, die eigenen Statuten mit denen des NFSBiH, der FIFA und der UEFA in Einklang zu bringen. 2002/03 startete dann endlich auch eine Meisterschaft mit Teilnehmern aus allen Regionen Bosnien und Herzegowinas: 20 Vereine, davon zwölf aus der alten Liga, der Sieger und der Zweite der zweiten Liga sowie sechs Vereine aus der FA RS, nahmen daran teil. Erster Meister wurde FK Leotar.

Die zunehmende Harmonie spiegelte sich auch in den großartigen Vorstellungen der Nationalmannschaft in der Qualifikation zur UEFA EURO 2004 wider. Hätte Bosnien und Herzegowina im letzten Spiel gegen die Dänen gewonnen, wären sie anstelle der Skandinavier nach Portugal gereist. Dank eines 1:1-Unentschiedens schaffte der Europameister von 1992 jedoch die Qualifikation. Das Team hat auch schon in Qualifikationen für FIFA-Weltmeisterschaften auf sich aufmerksam gemacht. In der Qualifikation für das Turnier 2006 reichte es zum dritten Rang. 2010 wäre Bosnien und Herzegowina beinahe in Südafrika dabei gewesen, in der Qualifikation belegte man hinter Spanien den zweiten Platz. In den Play-offs war dann aber Portugal zu stark. Auf dem Weg zur UEFA EURO 2012 scheiterte man erneut in den Play-offs an Portugal - nachdem sich die Truppe von Safet Sušić mit Frankreich ein enges Rennen um den automatischen Qualifikationsplatz geliefert hatte. Im Jahr 2014 durfte man endlich an einem großen Turnier teilnehmen und reiste zur WM nach Brasilien. Dort feierte man auch den ersten Sieg (beim 3:1 gegen den Iran), allerdings schied die Mannschaft nach Niederlagen gegen Argentinien und Nigerien aus.

Die U21-Auswahl des Landes kassierte eine ähnlich knappe Niederlage wie die A-Nationalelf, als man in der Qualifikation zur UEFA-U21-Europameisterschaft 2007 erst in den Play-offs scheiterte. Das Niveau wird auf jeden Fall immer besser. 2006 wurden die Statuten des NFSBiH von FIFA und UEFA offiziell abgesegnet. FK Sarajevo erreichte 2007/08 die dritte Qualifikationsrunde der UEFA Champions League und 2014/15 die Play-off-Runde der UEFA Europa League. Der NFSBiH hat sein Profil weiter geschärft durch die Organisation von Qualifikationsspielen und Mini-Turnieren bei U17- und U19-Europameisterschaften (bei Männern und Frauen). Ein neues Trainingszentrum für alle Nationalmannschaften in Zenica wurde im September 2013 eröffnet, außerdem wurden mit der Hilfe des UEFA-HatTrick-Programms rund 40 Mini-Spielfelder erbaut. Weiterhin sind neun Kleinfelder für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und Behinderungen geplant. Nach dem Hochwasser im Jahr 2014, welches großen Schaden in Bosnien und Herzegowina anrichtete, sind mehrere Infrastruktur-Erweiterungen geplant.

Die Nationalmannschaft feierte einen großen Erfolg, als man sich für die FIFA-Weltmeisterschaft 2014 qualifizieren konnte. Allerdings endete die Qualifikation zur UEFA EURO 2016 mit einer Enttäuschung und das Team von Mehmed Baždarević musste sich in den Play-offs gegen die Republik Irland geschlagen geben.

Im Bereich des Frauenfußballs konnte sich SFK 2000 Sarajevo zwei Mal für die K.-o.-Runde der UEFA Women's Champions League qualifizieren (2012/13, 2016/17). Die U17 der Männer qualifizierte sich 2016 (Aserbaidschan) und 2017 (Kroatien) erstmals für EURO-Endrunden.

Präsident

Vico Zeljković

Vico Zeljković
Vico Zeljković©Fedja Krvavac

Vico Zeljković wurde im März 2021 zum Präsidenten des Bosnisch-Herzegowinischen Fußballverbands (NFSBiH) gewählt.

 

Generalsekretär

Adnan Džemidžić

Adnan Džemidžić
Adnan Džemidžić©Fedja Krvavac

Nationalität: Bosnien-Herzegowina
Geboren am: 20. Februar 1969
Generalsekretär seit: 2019

• Der in Sarajevo geborene Adnan Džemidžić ist Jurist und war in unterschiedlichen Sektoren, darunter Handel und Versicherung, tätig.

• Er stieß im März 2013 als Experte für rechtliche Angelegenheiten zum Bosnisch-Herzegowinischen Fußballverband (NFSBiH). Im Januar 2014 wurde er zum Leiter der Abteilung Klublizenzierung ernannt und seit April 2017 arbeitete er als geschäftsführender Direktor der administrativen Abteilung.

• Im Januar 2019 übernahm Džemidžić für eine Amtszeit von vier Jahren die Rolle des NFSBiH-Generalsekretärs.