UEFA.com funktioniert besser bei anderen Browsern
Um das bestmögliche Erlebnis zu haben, empfehlen wir, Chrome, Firefox oder Microsoft Edge zu verwenden.

Beginn einer Goldenen Ära

Der Beginn des neuen Jahrtausends markierte im slowenischen Fußball auch den Anfang einer Goldenen Ära.

Beginn einer Goldenen Ära
Beginn einer Goldenen Ära ©Getty Images

Der Fußballverband von Slowenien (Nogometna zveza Slovenije - NZS) geht auf die Gründung des Fußballverbands von Ljubljana am 23. April 1920 zurück. Dieser legitime Vorreiter des NZS organisierte die nationale Meisterschaft und einige Pokalwettbewerbe. Die damalige Nationalmannschaft bestritt lediglich eine Partie und unterlag dabei der französischen Olympiaauswahl, die von Jules Rimet trainiert wurde, mit 0:5.

1935 fusionierten die beiden Ljubljanaer Vereine FC Ilinja und FC Primorje wegen finanzieller Probleme zum SC Ljubljana, in dem dann die besten Fußballer Sloweniens spielen sollten. Der Klub nahm an der Landesmeisterschaft teil und bestritt neben dem NK Maribor und dem FC Celje Spiele gegen internationale Gegner aus Österreich, Ungarn und der Tschechoslowakei.

In den ersten Jahren nach Ende des Zweiten Weltkriegs mussten die Strukturen des Fußballs in Slowenien neu aufgebaut werden. Im Mai 1948 wurde der NZS gegründet, der weiterhin Teil des Jugoslawischen Fußballverbandes blieb. Dennoch verfügte man über zwei unabhängige Gremien: eines vertrat die Schiedsrichter, das andere die Trainer. Der erfolgreichste Klub zu dieser Zeit war der NK Olimpija Ljubljana, der 1969/70 das jugoslawische Pokalfinale erreichte und 1970/71 in der ersten Runde des Europapokals der Pokalsieger gegen SL Benfica spielte. Andere bekannte Vereine sind NK Maribor, NK Rudar Velenje, NK Mura sowie die beiden Ljubljanaer Klubs Mercator und NK Svoboda.

Mitte der 1980er spielte die slowenische Auswahl sehr erfolgreich gegen Vertreter der anderen jugoslawischen Republiken. Und seit den 1970ern brachte man auch immer wieder exzellente Spieler für die jugoslawische Nationalmannschaft hervor, wie etwa Danilo Popivoda, Brane Oblak, Marko Elsner und Srecko Katanec.

Das denkwürdigste Kapitel der slowenischen Fußballgeschichte folgte in den 1990er-Jahren. Im Anschluss an die Unabhängigkeitserklärung im Juni 1991 startete man sofort mit der ersten nationalen Meisterschaft. Daran nahmen alle slowenischen Mannschaften teil, die zuvor in der ersten, zweiten und dritten jugoslawischen Liga aktiv waren. Doch das wirklich historische Datum für den slowenischen Fußball war der 3. Juni 1992. An diesem Tag spielte die Nationalmannschaft gegen Estland und erzielte beim 1:1 in Tallinn das erste Länderspieltor der Geschichte.

Im gleichen Jahr wurde der NZS Mitglied sowohl der FIFA als auch der UEFA, und im September 1994 spielte Slowenien zum ersten Mal in der Qualifikation zur UEFA EURO 96. Das Spiel in Maribor gegen den damaligen Vizeweltmeister Italien endete mit einem 1:1. Das Tor für die Slowenen erzielte Sašo Udovič.

Zwei Jahre später bezog der NZS mit seinen acht Angestellten ein eigenes Gebäude, und 1999 wurde ein neuer Spielmodus für die zwölf Mannschaften der ersten Liga eingeführt. 2005 wurde die Liga auf zehn Vereine reduziert.

Die Goldene Ära für den slowenischen Fußball begann, als Srecko Katanec Trainer der Nationalmannschaft wurde. Das Team schaltete auf dem Weg zur Endrunde der UEFA EURO 2000 in den Play-off-Spielen die Ukraine aus. In den Niederlanden spielte man gegen Jugoslawien und Norwegen unentschieden, ehe man Spanien knapp unterlag. Daher reichte es nicht ganz für den Einzug ins Viertelfinale. Auf Vereinsebene wurde der NK Maribor 1999/2000 zum ersten slowenischen Klub, der die Gruppenphase der UEFA Champions League erreichte.

Mit Spielern wie Zlatko Zahovic, der auch in Europa zum Star wurde, gelang auch die Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2002 in Südkorea und Japan. Wiederum erreichten sie diese durch einen Erfolg in den Play-off-Spielen; diesmal gegen Rumänien. Doch zur Endrunde der UEFA EURO 2004 schaffte man es nicht, auch die Karriere von Zahovic neigte sich dem Ende. Dennoch können die Fußballer des Landes stolz auf das sein, was sie seit dem Beitritt Sloweniens in die europäische und weltweite Fußballfamilie erreicht haben.

Slowenien, ein Volk mit zirka zwei Millionen Einwohnern, wird 2010 in Südafrika wieder bei einem großen internationalen Turnier vertreten sein. Unter Trainer Matjaž Kek wurden sie in einer Qualifikationsgruppe mit dem späteren Sieger Slowakei, der Tschechischen Republik, Nordirland, Polen und San Marino am Ende Zweiter. Keks Mannschaft gewann die letzten vier Spiele und erkämpfte sich dadurch ein Play-off-Duell gegen die favorisierten Russen. In Moskau führten die Gastgeber mit 2:0, ehe Nejc Pečnik in der 88. Minute den wichtigen Auswärtstreffer erzielte. Das Rückspiel in Slowenien gewannen die Hausherren durch das Tor von Zlatko Dedič in Maribor mit 1:0 und qualifizierten sich aufgrund des Auswärtstores für die FIFA-Weltmeisterschaft.

Im September 2016 wurde der Slowene Aleksander Čeferin beim Außerordentlichen Kongress in Athen zum siebten UEFA-Präsidenten gewählt. Seit 2011 stand er an der Spitze des slowenischen Verbands und wurde automatisch ein Vizepräsident der FIFA, als er von den Mitgliedsverbänden der UEFA gewählt wurde. 

Präsident

Radenko Mijatović

Radenko Mijatović
Radenko Mijatović©NZS

Nationalität: Slowene
Geboren: 16. November 1963
Präsident seit: 2016

• Radenko Mijatović wurde bei der Generalversammlung im Dezember 2016 zum neuen Präsidenten des Slowenischen Fußballverbandes (NZS) gewählt. Mijatović wurde in der Kleinstadt Radjići in Bosnien und Herzegowina geboren und kam erstmals durch seine Zeit beim Militär nach Slowenien. In den 1980ern - seinen intensivsten Jahren im Fußball - kehrte er zurück. Er war für mehrere Vereine aktiv, bevor es ihn für acht Jahre nach Österreich zog, wo er für mehrere unterklassige Teams spielte.

• Nach dem Ende seiner Spielerkarriere blieb er dem Fußball in offiziellen Positionen treu. Zunächst war er Schiedsrichter - im Fußball und im Futsal, er wurde FIFA-Futsal-Schiedsrichter auf internationaler Ebene. Von 2009 an bekleidete Mijatović die Ämter des NZS-Vizepräsidenten, eines Exekutivkomiteemitglieds und des Vorsitzenden des Verbandskomitees für Profifußball. Er war zudem Mitglied des Schiedsrichterkomitees des NZS sowie Chef der Ausbildung für Schiedsrichterbeobachter und auch selbst Schiedsrichterbeobachter für den NZS.

• Mijatović blickt neben dem Fußball auf einen weiteren interessanten Berufsweg. Er übernahm beim Valkarton-Konzern verschiedene Rollen und wurde schließlich Vorstandsvorsitzender. Er führte den Konzern elf Jahre lang erfolgreich. Momentan ist Mijatović zudem Vorstandsmitglied bei Cetis Celje.

Generalsekretär

©NZS

Martin Koželj 

Nationalität: Slowenisch
Geburtsdatum: 1. November 1978
Generalsekretär seit: August 2018

Martin Koželj begann seine Karriere im nationalen und internationalen Fußball im Bereich Sicherheit und Integrität, bei dem es darum geht, ein faires Umfeld zu schaffen, in dem der Fußball gedeihen kann.

Im letzten Jahr vor seinem Amtsantritt als Generalsekretär des Slowenischen Fußballverbands (NZS) konzentrierte sich Koželj aktiv auf die Ausbildung von Spielern, Schiedsrichtern, Vereinsfunktionären und Trainern im Bereich Integrität, wodurch wichtige Ziele erreicht werden konnten. Neben seiner Vermittlerrolle zwischen Fußballbehörden und Regierungsinstitutionen war Koželj verantwortlich für den Informationsaustausch zwischen Regierungsstellen, der UEFA und dem Slowenischen Fußballverband.

Vor Beginn seiner beruflichen Laufbahn im Fußball arbeitete Koželj, der über einen Bachelor-Abschluss in Wirtschaftswissenschaften verfügt, bei der slowenischen Polizei. Seine Kenntnisse und Erfahrungen aus dieser Zeit, insbesondere im Umgang mit Menschen und bei der Führung von Einsatzkräften, konnte er in den Fußball einbringen, wo er sich intensiv für gute Beziehungen zwischen den Angestellten, Teamarbeit und Weiterbildungsmöglichkeiten für die Verbandsmitarbeitenden einsetzt.
Koželj setzt die Arbeit seiner Vorgänger durch die Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen UEFA, FIFA und dem NZS sowie den regionalen Fußballverbänden, Vereinen, Schiedsrichtern, Trainern und anderen Interessenträgern fort.