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Slowakei hofft auf großen Durchbruch

Seit der Unabhängigkeit im Jahre 1993 versucht der slowakische Fußball aus dem Schatten der Tschechischen Republik zu treten und schafft dies mehr und mehr.

Slowakei hofft auf großen Durchbruch
Slowakei hofft auf großen Durchbruch ©AFP

Seit der Teilung der Tschechoslowakei in Slowakei und Tschechische Republik im Jahr 1993 versucht der slowakische Fußball eine eigene Identität zu entwickeln. Indes sollte nicht vergessen werden, dass bereits 1939 ein Slowakischer Fußballverband (Slovensky Futbalovy Zväz - SFS) gegründet worden war, und dass zwischen 1939 und 1945 eine unabhängige slowakische Meisterschaft ausgespielt wurde.

Als die beiden Ländern noch vereint waren, brachten die Slowaken eine Vielzahl von großartigen Persönlichkeiten hervor, die mit der tschechoslowakischen Nationalmannschaft nennenswerte Erfolge feiern konnten. Dazu gehören Dr. Ivan Chodák, nach dem der slowakische Fair-Play-Preis benannt wurde, und Ladislav Kubala, einer der berühmtesten Spieler in der Geschichte des FC Barcelona.

Ein weiterer Slowake, Dr. Josef Vengloš, Assistenztrainer von Václav Ježek beim Gewinn der UEFA-Europameisterschaft 1976, führte die Mannschaft als Cheftrainer zum dritten Platz bei der EM 1980. Außerdem war er bei Vereinen in Portugal, England, der Türkei, Schottland und Japan beschäftigt und übernahm führende Rollen in den technischen Sektoren der UEFA und FIFA.

Ján Popluhár gilt als der beste slowakische Spieler des letzten Jahrhunderts, darum wurde der legendäre Libero des ŠK Slovan Bratislava und des 1. FC Brno wurde zum größten Fußballer aller Zeiten gewählt. Andere bemerkenswerte Talente waren Lubomír Moravcik, der beim AS Saint-Etienne, SC Bastia und Celtic FC spielte, und Peter Dubovský, der bei Real Madrid CF und Real Oviedo unter Vertrag stand - er starb im Jahr 2000 während des Urlaubs in Thailand. Sie gehören zu den Größen des slowakischen Fußballs.

In WM- und EM-Qualifikationen hatte die Slowakei oftmals viel Pech bei den Auslosungen und musste gegen stärkere Gegner antreten. Deshalb konnten sie lange keine Endrunde eines großen Turniers erreichen. Diese Serie hatte ein Ende, als unter Trainer Vladimír Weiss das letzte Qualifikationsspiel in Polen mit 1:0 gewonnen wurde und damit als Gruppensieger das Ticket für Südafrika 2010 gebucht war. In dieser Gruppe befanden sich andere starke Mannschaften wie die Tschechische Republik und Slowenien. Bei der WM trafen sie auf Italien, Paraguay und Neuseeland und erreichten dennoch das Achtelfinale nach einem 3:2 gegen Titelverteidiger Italien.

Den zweiten großen Erfolg gab es 2015, als das Team von Coach Ján Kozák sich für die UEFA EURO 2016 qualifizierte. Mit großartigen Spielern wie Marek Hamšík, Juraj Kucka oder Martin Škrtel, schlugen die Slowaken Russland mit 2:1 und zogen mit einem 0:0 gegen England ins Achtelfinale ein , wo gegen Deutschland das Aus kam.

Die Basis für diese Erfolge wurde durch eine durchdachte Jugendarbeit gelegt. Ein umfangreiches Entwicklungsprogramm zahlte sich mit dem Erreichen des vierten Platzes bei der UEFA-U21-Europameisterschaft 2000 aus, noch dazu qualifizierte sich die Slowakei für die Olympischen Spiele in Sydney. 2017 erreichte die U21 die EURO-Endrunde in Polen.

Etliche Male aber wurden große Turniere knapp verpasst. Im März 1999 wurde Jozef Adamec zum Nationaltrainer der Slowakei ernannt. Er hielt an einigen erfahrenen Spielern fest und brachte mit Peter Babnic, Vladimír Janocko, Jozef Valachovic, Juraj Bucek, Vladimír Labant und Vratislav Greško einige neue Gesichter. Die Nationalmannschaft machte sich große Hoffnungen auf die Qualifikation zur FIFA-Weltmeisterschaft 2002, als sie zusammen mit Schweden und der Türkei in eine Gruppe gelost wurde. Die Slowaken spielten wie gewohnt mit großer Leidenschaft, die Qualifikation zur Endrunde blieb ihnen aber verwehrt, weil sie hinter diesen beiden Teams landeten. Ein ähnliches Schicksal ereilte sie vor der EURO 2004, als sie hinter England und der Türkei ebenfalls Dritter der Gruppe wurden. Das bis dahin fehlende Glück war dann Weiss hold, der nach der verpassten Qualifikation für die UEFA EURO 2008 Ján Kocian ablöste.

Auch auf Vereinsebene hofft man darauf, an jene alten Zeiten anknüpfen zu können, als 1969 der ŠK Slovan Bratislava mit einem 3:2 Erfolg über den FC Barcelona den Pokal der Pokalsieger gewinnen konnte. Der FC Spartak Trnava, der MŠK Žilina und der aufgelöste Verein AŠK Inter Bratislava waren regelmäßig in den Vereinswettbewerben vertreten.

Präsident

Ján Kováčik

Ján Kováčik
Ján Kováčik©UEFA.com

Nationalität: Slowake
Geboren: 4. Dezember 1962
Präsident seit: 2010

• Ján Kováčik bewies seine Fähigkeiten als Geschäftsmann zunächst in der Baubranche und wechselte anschließend in die Unterhaltungsbranche. Hier war er Mitbegründer der größten Produktionsfirma der Slowakei.

• Sein Debüt im Fußball gab er als Besitzer seines Heimatvereins FK Dukla Banská Bystrica, den er an die Spitze des slowakischen Fußballs und auf die europäische Bühne führte.

• Nach der Wahl zum Präsidenten des Slowakischen Fußballverbands (SFZ) im September 2010 äußerte sich Kováčik wie folgt: "Ich möchte ein starker und zugleich fairer Präsident sein. Meine Hauptaufgabe ist es, den Bau eines neuen Nationalstadions voran zu treiben, die Kommunikation zwischen dem SFZ und den Medien auf ein neues Level zu bringen und selbstverständlich auch den Fußball in der Slowakei besser zu machen." Im Februar 2014 wurde er für eine zweite Amtszeit wiedergewählt. Später qualifizierte sich die Nationalelf seines Landes für die UEFA EURO 2016. Als seine Ziel gab es an, die Stadien-Infrastrukturen und den Amateurfußball zu verbessern.

Generalsekretär

Peter Palenčík 

Peter Palenčík
Peter Palenčík©SFZ

Nationalität: Slowake
Geboren: 8. August 1975
Generalsekretär seit: 2020

• Peter Pálenčík wurde im ostslowakischen Vranov nad Topľou geboren und studierte an der Fakultät für Bildungswissenschaften der Philosoph-Konstantin-Universität in Nitra. Seit 2004 arbeitet er für den Slowakischen Fußballverband (SFZ).

• Pálenčík begann seine Laufbahn beim Verband als Koordinator der Juniorenarbeit, bevor er als Leiter der Abteilungen Internationales und Organisation tätig war.

• Am 1. Januar 2020 wurde er zum siebten Generalsekretär des slowakischen Verbands seit der Unabhängigkeit des Landes ernannt.