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Fußballboom in Norwegen

Der Fußball ist in diesem Teil von Skandinavien fest verankert und zum Familiensport geworden.

Fußballboom in Norwegen
Fußballboom in Norwegen ©Getty Images

Die Geschichte des Fußballs reicht in Norwegen zurück bis ins Jahr 1902, als die Klubs Grane Nordstrand, FC Lyn Oslo und Spring den Norwegischen Fußballverband (Norges Fotballforbund - NFF) gründeten. Seit dieser Zeit hat das Spiel in den letzten mehr als hundert Jahren eine rasante Entwicklung genommen.

Die Norweger gaben 1908 ihr Debüt auf internationaler Ebene gegen den Nachbarn aus Schweden. Nach einem beherzten Start mit einem frühen Führungstor, wurden sie im Laufe des Spiels auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt und unterlagen letztlich klar mit 3:11. Es sollte stolze zehn Jahre dauern, ehe die Norweger 1918 ihren ersten Sieg landen konnten - gegen Dänemark.

Doch das 3:1 gegen die Dänen war nur der Auftakt. Der vorläufige Höhepunkt sollte 1936 bei den Olympischen Spielen in Berlin folgen. Hier schlugen sie den Gastgeber und hohen Favoriten aus Deutschland mit 2:0, bevor sie im Spiel um Platz drei mit 3:2 gegen Polen gewannen. Diese Mannschaft ist heute noch immer als das "Bronzeteam" in ganz Norwegen bekannt.

In den folgenden 50 Jahren hielt sich der internationale Erfolg der Norweger in Grenzen, allerdings gab es einige bemerkenswerte Ergebnisse: 1960 ein 3:1-Sieg gegen Schweden, 1963 ein 4:3-Erfolg über Schottland und 1981 ein sensationeller 2:1-Triumph in der FIFA-WM-Qualifikation gegen England.

In den 90er Jahren setzte endlich die erhoffte positive Entwicklung ein. Die Nationalmannschaft konnte sich sowohl für die FIFA-Weltmeisterschaft 1994 als auch für die WM-Endrunde 1998 qualifizieren. Ein sensationeller 2:1-Sieg gegen Titelverteidiger Brasilien und der Einzug ins Achtelfinale waren damals in Frankreich die Highlights. Die Qualifikation zur WM 2002 und zur EURO 2004 wurden knapp verpasst, aber die Mannschaft weiß mittlerweile, dass sie jeden Gegner schlagen kann.

Die Frauen haben in den letzten 30 Jahren ebenfalls enorme Fortschritte gemacht. Mit gut 80 000 aktiven Spielerinnen ist Fußball die Sportart Nummer 1 in Norwegen, und die Erfolge der Nationalmannschaft sorgen dafür, dass der Boom anhält. Die norwegischen Frauen gewannen die Goldmedaille bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney, 1995 den FIFA-Weltmeistertitel und 1987 und 1993 die UEFA-Europameisterschaft der Frauen. Abgesehen von diesen Erfolgen hat der Verband in den letzten 25 Jahren sehr viel dafür getan, den Sport bei den Kindern des Landes populär zu machen.

Der NFF erstellte wissenschaftliche Studien, um die Einstellung der Kinder gegenüber dem Fußball zu erfahren und sich diese Kenntnisse zu Nutze zu machen. Zum Beispiel wurden die Jugendmannschaften von elf Spielern auf sieben reduziert. Das führte dann dazu, dass der NFF im Kinder- und Jugendbereich zum größten Verband in ganz Norwegen wurde. Das gilt übrigens für beide Geschlechter. Das Motto ist "Fußball für alle", unabhängig von Rasse, Geschlecht, Hautfarbe und Ausbildung.

Von diesem soliden Fundament will der Verband in den kommenden Jahren profitieren. Mittlerweile sprechen wir von mehr als 325 000 Spielern. Damit sind die Norweger, im Verhältnis zur Einwohnerzahl, eine der absoluten Top-Nationen in Europa. 60 000 Freiwillige und 20 000 weitere Trainer sollen bei der Weiterentwicklung helfen. Es gibt insgesamt 20 000 Mannschaften in über 1 800 Vereinen, die sich auf 18 Distrikts-Verbände verteilen. Etwa 20 000 Menschen nehmen pro Jahr an einem der vielen vom Verband angebotenen Kursen teil. All diese Tatsachen führen zu einer gesunden Lebensweise der Norweger und geben berechtigen Anlass zur Hoffnung, dass gerade dieser Verband vor einer großen Zukunft steht.

Präsident

Terje Svendsen

Terje Svendsen
Terje Svendsen©NTB/Scanpix

Nationalität: Norweger
Geboren: 17. Februar 1956
Präsident seit: 2016

• Terje Svendsen hatte etliche Führungspositionen im Fußball inne, von 2000 an war er Mitglied des Vorstands von Rosenborg Ballklub, und zwischen 2006 und 2012 leitete er den Verein. Außerdem saß er von 2011 bis heute im Vorstand der norwegischen Liga.

• Außerhalb des Fußballs machte er Karriere als Banken- und Immobilienfachmann, so war er einige Jahre Manager der Fokus Bank. Er verfügt zudem über 25 Jahre Führungserfahrung im Vorstand einer Handvoll Immobiliengesellschaften.

• Im Februar 2016 wurde Svendsen zum Präsidenten des Norwegischen Fußballverbands gewählt. "Ich hoffe, dass meine Präsidentschaft geprägt sein wird von den Werten der Offenheit und Transparenz und davon, dass ich ein ansprechbarer Präsident sein werde", sagte er.

Generalsekretär

Pål Bjerketvedt

Pål Bjerketvedt
Pål Bjerketvedt©Getty Images

Nationalität: Norweger
Geboren: 28. März 1960
Verbands-Generalsekretär seit: 2016

• Pål Bjerketvedt wurde im November 2016 zum Generalssekretär des Norwegischen Fußballverbandes (NFF) ernannt. "Der norwegische Fußball tut viel für unsere Gesellschaft und bedeutet vielen Menschen sehr viel – vom Kinderfußball bis hin zur Nationalmannschaft. Es ist ein großes Privileg für mich, diese Organisation führen zu dürfen", sagte er.

• Zwischen 1980 und 1988 spielte er für das Team Sprint-Jæløy, anschließend arbeitete Bjerketvedt für diverse norwegische Medien.

• Ehe er zum NFF wechselte, war Bjerketvedt CEO und Chefredakteur der Norsk telegrambyrå (NTB) – der norwegischen Telegramm-Agentur - eine Position, die er zwölf Jahre innehatte. Zwischen 2008 und 2011 war er auch Vorstandsmitglied der Europäischen Vereinigung von Nachrichtenagenturen.