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Kleines Land mit großer Tradition

Dänemark kann auf eine große Fußballtradition verweisen, die bis zur Gründung des Fußballverbandes im Jahr 1889 zurückreicht.

Kleines Land mit großer Tradition
Kleines Land mit großer Tradition ©Bob Thomas/Getty Images

Die im Mai 1889 gegründete Dansk Boldspil-Union (DBU) war der erste nationale Fußballverband auf dem europäischen Festland. Doch zu dieser Zeit war nur einer der 20 Vereine in Kopenhagen ein reiner Fußballklub, und der erste Präsident der DBU, FIA Markmann, hatte seine sportlichen Wurzeln im Kricket und im Tennis.

Fußball wurde - ebenso wie Kricket - von den Briten eingeführt, die 1847 für den Bau der Eisenbahn ins Land kamen. Während die Faszination des Kricket den privilegierteren Kreisen vorbehalten blieb, wurde Fußball rasch zu einem allseits beliebten Volkssport. Im September 1879 wurde das Spiel vom Københavns Boldclub (KB) erstmals einer neugierigen Öffentlichkeit präsentiert. Die prosperierende Fußballsparte des Vereins hatte bereits 70 Mitglieder. 1881 rief der KB eine Jugendabteilung ins Leben und arrangierte am 16. Dezember 1883 Dänemarks erstes nationales Spiel zwischen zwei Vereinen. Damals erblühte der Fußball durch die enorme Unterstützung, die die Dänische Arbeiterpartei dem neuen Sport für die Arbeiterklasse gewährte.

Bereits in der Saison 1889/90 unterstützte die DBU einen Wettbewerb, an dem sieben Kopenhagener Vereine teilnahmen. Im Jahr 1913 wurde eine dänische Meisterschaft ausgespielt, doch erst 1929/30 wurde eine richtige Liga mit zehn Klubs auf die Beine gestellt. 1936 kam eine zweite Liga hinzu, und 1945 schließlich eine dritte. Strukturelle Veränderungen wurden erst wieder 1958 durchgeführt, als die Herbst-/Frühlings-Saison durch eine dem Kalenderjahr entsprechende Spielzeit ersetzt wurde, die im November zu Ende ging. Zudem wurden alle drei Ligen auf jeweils zwölf Mannschaften aufgestockt. 1992 startete schließlich die dänische Superliga, und augenblicklich kehrte man zur Herbst-/Frühlings-Saison zurück. Die ersten fünf Jahre in dem neuen Wettbewerb brachten fünf verschiedene Meister hervor, und belegten damit die Kräfteverteilung im nationalen Fußball.

Dänemark hatte inzwischen innerhalb des europäischen Fußballs eine Pionierrolle eingenommen, und Ebbe Schwartz wurde 1954 der erste Präsident der UEFA. Doch als zu dieser Zeit im westlichen Europa der Profifußball und im Osten der sogenannte Staatsamateur eingeführt wurden, wurde Dänemark ins sportliche Niemandsland abgedrängt. Erst 1971 genehmigte die DBU den Einsatz von im Ausland tätigen Profis in der A-Nationalmannschaft.

Nach zwei Jahrzehnten Durststrecke, in denen nur eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen 1960 heraussprang, wurde 1989 in Dänemark das Halbprofitum eingeführt. Nur neun der 48 Liga-Vereine entschlossen sich, ihren Amateurstatus beizubehalten - doch erst im Jahr 1985 stellte Brøndby IF mit 20 Vollzeit-Profis die erste reine Profi-Mannschaft des Landes.

In der Zwischenzeit hatte man in den Jugendentwicklungsprogrammen genug Talentförderung betrieben, um zum Beispiel 1977 mit Allan Simonsen Europas Fußballer des Jahres hervorzubringen, und die Nationalelf weltweit zu etablieren. Der Höhepunkt wurde 1992 erreicht, als Dänemark die UEFA-Europameisterschaft gewann. Die Nationalmannschaft hat sich für 11 der letzten 15 Großturniere - unter anderem von 1984 bis 2004 sechs Mal in Folge für EM-Endrunden - qualifiziert, wobei immer wieder etliche große Talente entdeckt wurden. Doch niemand erreichte jemals so eine Klasse wie Michael Laudrup, der 2007 zum besten dänischen Spieler aller Zeiten gewählt wurde.

Eine andere Schlüsselfigur war Morten Olsen. Er war der erste dänische Spieler, der 1989 auf 100 Länderspiele kam. Ehe er 2000 zum Nationaltrainer seines Landes berufen wurde, war er Coach im In- und Ausland. Einen großen Erfolg mit der Nationalmannschaft feierte er zuletzt, als er im Oktober 2009 in der FIFA-WM-Qualifikation mit einem Sieg gegen Schweden den Sprung nach Südafrika schaffte. Mit diesem Spiel war er der erste Däne, der nicht nur als Spieler, sondern auch als Trainer 100 Länderspiele erreichte. Mittlerweile hat er die Dänen bei zwei EM- und zwei WM-Endrunden betreut.

Olsson wurde im März 2016 vom Norweger Åge Hareide abgelöst, der in seiner Spielerkarriere für Manchester City FC und Norwich City FC auflief. Als Trainer gewann Hareide nationale Titel in Schweden mit Helsingborgs IF und Malmö FF, in Norwegen mit Rosenborg BK, und in Dänemark mit Brøndby. 

Die dänische Frauennationalmannschaft feierte ebenfalls erfolge: Sie erreichte bei der UEFA Women's EURO 2013 das Halbfinale und qualifizierte sich auch für die UEFA Women's EURO 2017 in den Niederlanden. 

2015 stand Dänemark im Halbfinale der UEFA-U21-Europameisterschaft und erreichte unter Trainer Niels Frederiksen mit neun Siegen und einem Remis in der Qualifikationsphase auch die Endrunde 2017.

Die Superliga wurde zur Saison 2016/17 auf 14 Mannschaften erweitert. Die Saison kulminiert in einer Meisterschaftsrunde mit sechs Teams, während die acht anderen Mannschaften an einer Finalrunde teilnehmen, in der zwei Gruppen die Qualifikation zur UEFA Europa League, den direkten Abstieg, und ein Relegationsplayoff zwischen der ersten und zweiten Liga austragen. 

Präsident

Jesper Møller

Nationalität: Däne
Geboren am: 9. Juni 1963
Präsident seit: 2014

Jesper Møller
Jesper Møller©DBU

Generalsekretär

 Erik Brøgger Rasmussen

Nationalität: Däne
Geburtsdatum: 3. Juni 1968
Generalsekretär seit: 2023

Erik Brøgger Rasmussen
Erik Brøgger Rasmussen©Danish Ministry of Foreign Affairs