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Bezauberndes Bukarest

Wie die Hauptstadt Rumäniens mit der EURO 2020 Herzen erobern und langfristig denken möchte.

Arena Națională Bucharest
Arena Națională Bucharest ©FRF

Bukarest liegt nördlich der Donau am Ufer der Dâmbovița. Die Stadt ist ein Magnet für Liebhaber von Kultur und Architektur, doch während der EURO 2020 werden alle Augen auf den Fußball gerichtet sein.

„Die Beteiligung an der bis dato größten EM-Endrunde gibt Rumänien Anlass, langfristig zu denken“, erklärt Răzvan Burleanu, Präsident des Rumänischen Fußballverbandes (FRF). Für die fußballbegeisterte Bevölkerung ist es eine einmalige Gelegenheit, einigen der besten Mannschaften Europas in der Arena Națională zuzusehen.

„Das Turnier kommt allen in unserem Land zugute, die sich für den Fußball engagieren“, unterstreicht Burleanu. „Wir gehen davon aus, dass der Funke bei deutlich mehr Kindern überspringt. Viele rumänische Fans werden zum ersten Mal die Möglichkeit erhalten, einer EM-Endrunde beizuwohnen, und unsere Spieler anzufeuern. Ich weiß nicht, wie oft sich ihnen die Gelegenheit bietet, zu Hause ein Turnier auf diesem Niveau zu absolvieren.“

Mission Herzen erobern
Die erfolgreiche Austragung des Endspiels der UEFA Europa League im Jahr 2012 hat gezeigt, dass Bukarest eine florierende Hauptstadt in Europa ist. Rumänien beabsichtigt mit der EURO 2020, die Gäste vom ganzen Kontinent erneut zu begeistern. Für die Fans ist ein Fußballfest der besonderen Art geplant.

Der Parlamentspalast von Bukarest ist ein beeindruckendes Gebäude.
Der Parlamentspalast von Bukarest ist ein beeindruckendes Gebäude.©Getty Images

„Wir möchten allen Fans ein einzigartiges Erlebnis bieten und haben eine strategische Partnerschaft mit der Stadt Bukarest ins Leben gerufen, die reibungslos funktioniert. Besucher erwartet eine einmalige Atmosphäre im Stadion und in den Fanzonen“, betonte der FRF-Präsident. „Besucher der Stadt Bukarest kommen an einen Ort, der einst den Beinamen ‚Klein-Paris‘ trug. Sie werden in ein Land kommen, das von slawischen Völkern umgeben ist, und somit die Brücke zwischen Ost und West bildet. Diese kulturelle Mischung prägt Bukarest und sucht ihresgleichen. Natürlich kommt auch der südländische Fußball nicht zu kurz!“ 

Infrastruktur und Inspiration
Im Gegenzug erhofft sich Burleanu einen langfristig positiven Effekt für die Hauptstadt. „Ich glaube, dass wir ungemein von der gemeinsamen Ausrichtung der Europameisterschaftsendrunde profitieren können. Einerseits in Sachen Infrastruktur, in die zuletzt in den 70er- und 80er-Jahren investiert wurde. Andererseits im Bereich des Fußballs, den wir weiterentwickeln möchten. Wir gehen davon aus, dass sich die Zahlen der Zuschauer und der Kinder in Rumänien, die Fußball spielen, nach oben entwickeln.“

Burleanu hob hervor, dass die Nachwuchsförderung im Fußball für den FRF oberste Priorität habe. „Dieses Engagement zeigt sich seit 2015 mit unserem Förderprogramm ‚Zusammen sind wir Fußball‘. Wir haben 23 neue Wettbewerbe ins Leben gerufen und gehen diesen Weg weiter.“

„Junge Spieler erhalten gewiss einen Motivationsschub, wenn sie ihre Idole in Bukarest auf dem Platz erleben. Die meisten ihrer Idole kommen aus dem Ausland“, erklärt er. „Dieses Mal wünschen wir uns, dass unsere Nationalspieler ihre Idole sein werden. Wir sind stolz auf das hohe Niveau unserer nationalen Juniorenwettbewerbe. Bei einer Veranstaltung dieser Größe kommt es auf den Wissenstransfer zwischen der UEFA und dem Nationalverband an. Dieses Wissen wird sich im Rahmen anderer großer Turniere, die wir in Rumänien austragen, auszahlen. Deshalb haben wir zum Beispiel vor, uns um die Austragung eines Junioren- oder Frauenwettbewerbs der UEFA zu bewerben.“

Ehrenamtliches Engagement stärken
Schon bald werden es 500 Tage bis zum Anpfiff der EURO 2020 sein. Daher arbeitet die FRF intensiv an ihrem Volunteers-Programm. Der Verband schätzt die Leidenschaft der Ehrenamtlichen. Burleanu hofft, dass das Turnier positive Akzente für die Zukunft der Freiwilligenarbeit in Rumänien setzen kann.

Răzvan Burleanu mit UEFA-Präsident Aleksander Čeferin.
Răzvan Burleanu mit UEFA-Präsident Aleksander Čeferin.©FRF

„Dafür müssen wir auf absehbare Zeit ein neues Konzept für Rumänien entwickeln, insbesondere im Bereich des ehrenamtlichen Engagements“, erläuterte der Präsident. „Es ist schwer, 2 000 Ehrenamtliche in einem Land anzuwerben, das durch das Trauma des Kommunismus geprägt ist. Damals wurde ‚Freiwilligenarbeit‘ durch die kommunistische Partei als patriotische Pflicht verordnet. Doch wir versuchen, junge Menschen zu gewinnen, die eine andere Mentalität haben.“

Bukarest
Bukarest war einst als „Klein-Paris“ bekannt. Der Arcul de Triumf ist seinem großen Bruder in der Stadt der Lichter nachempfunden. Heute ist die rumänische Hauptstadt wieder ein pulsierendes Wirtschaftszentrum und eine lebendige Metropole. Der erneute Aufschwung lockt Besucherscharen, die dem facettenreichen Charme dieser Stadt der Kontraste mit ihrer Vielzahl spektakulärer orthodoxer Kirchen erliegen. Sie beherbergt mit dem Parlamentspalast außerdem das angeblich schwerste Gebäude der Welt. Auch der Fußball bewegt die Menschen vor Ort. Daher verwundert es kaum, dass mit Steaua Bukarest der Europapokal-Sieger aus dem Jahr 1986 hier zuhause ist. Die Arena Națională wurde 2011 eingeweiht und ist damit bedeutend jünger. Gleichwohl hat es in dem Stadion bereits bedeutende Begegnungen gegeben, darunter das Finale der UEFA Europa League im Jahr 2012.

Arena Națională, Bukarest
Kapazität 54 000

Spiele
14. Juni: Spiel der Gruppe C
18. Juni: Spiel der Gruppe C
22. Juni: Spiel der Gruppe C
29. Juni: Achtelfinalspiel

Dieser Artikel stammt ursprünglich aus UEFA Direct Nr. 183