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Der Breitenfußball soll wachsen und gedeihen

Breitenfußball

Bei der jüngsten Breitenfußballkonferenz in Minsk hat die UEFA ihre Vision für den Breitenfußball und entsprechende Aktivitäten vorgestellt. Außerdem unterstrich sie, wie wichtig die Fußballbasis für das Wohlergehen des Fußballs als Ganzes ist.

Kinder beim Fußballspielen in Finnland.
Kinder beim Fußballspielen in Finnland. ©Getty Images

Die UEFA hat die europäischen Vertreter des Breitenfußballs zu ihrer jüngsten Konferenz nach Minsk eingeladen und dabei unterstrichen, wie wichtig die Fußballbasis für das Wohlergehen und die Langlebigkeit des Fußballs ist.

Bei der dreitägigen Veranstaltung in der belarussischen Hauptstadt kamen Breitenfußballmanager und Experten für die Ausbildung von Breitenfußballtrainern aus 55 Mitgliedsverbänden sowie Vertreter des Weltfußballverbands FIFA, der UEFA-Schwesterkonföderationen und diverse Ehrengäste für eine umfassende Analyse der aktuellen Situation des Breitenfußballsektors zusammen.

Die UEFA hatte dabei die Gelegenheit, ihre eigene Vision für den Breitenfußball und entsprechende Aktivitäten vorzustellen, die ein wichtiges Element der Mission der UEFA darstellen, wie UEFA-Präsident Aleksander Čeferin in seiner Begrüßungsansprache in Minsk betonte.

Breitenfußballmanager und Ausbilder von Breitenfußballtrainern aus ganz Europa bei der Konferenz in Minsk.
Breitenfußballmanager und Ausbilder von Breitenfußballtrainern aus ganz Europa bei der Konferenz in Minsk.©Sportsfile

„Der Breitenfußball ist äußerst wichtig“, so Čeferin. „Das Motto ,Football First‘ steht im Zentrum der UEFA-Strategie für die kommenden Jahre – ohne einen soliden Breitenfußball kann der Fußball als Ganzes nicht wachsen und gedeihen.“

Zum Breitenfußball gehören alle Arten des Fußballs, die nicht professionell bzw. nicht auf Elitestufe betrieben werden. Dazu zählen unter anderem Kinderfußball, Schul- und Jugendfußball, Amateurfußball, Fußball für Menschen mit Behinderung, Seniorenfußball und Gehfußball. Kurz gesagt ist Breitenfußball die Variante des Fußballs, die auf einem Niveau gespielt wird, auf dem aktive Teilnahme und Leidenschaft für den Sport die treibenden Kräfte sind.

Frank Ludolph, Leiter der UEFA-Abteilung Fußballausbildung.
Frank Ludolph, Leiter der UEFA-Abteilung Fußballausbildung.©Sportsfile

Der Leiter der UEFA-Abteilung Fußballausbildung, Frank Ludolph, fasste die Haltung des europäischer Fußballdachverbands hinsichtlich des Breitenfußballs und dessen Positionierung innerhalb des Fußballs zusammen. „[Die Rolle des] Breitenfußball[s] besteht darin, sicherzustellen, dass alle überall die Gelegenheit haben, Fußball in einem sicheren und kontrollierten Umfeld zu spielen“, so Ludolph.

„Im Breitenfußball geht es um die Schaffung einer soliden Grundlage für den Fußball, die Bereitstellung von Möglichkeiten, Fußball zu spielen, die Gewährleistung von Respekt und Gleichstellung, zwischenmenschliche Kontakte und die Überwindung von Unterschieden, die pädagogische, soziale und sportliche Entwicklung sowie die Förderung einer lebenslangen Teilnahme. Der Breitenfußball spielt eine entscheidende Rolle in der Gesellschaft und fördert einen gesunden Lebensstil.“

Mit dem UEFA-Breitenfußball-Programm sollen die europäischen Nationalverbände motiviert werden, eine Philosophie anzunehmen und entsprechende Projekte umzusetzen, mit denen die Zukunft des Fußballs gesichert wird.

Durch die UEFA-Breitenfußball-Charta – ein Qualitätssiegel für den Breitenfußball – unterstützt und fördert die UEFA auf nationaler Ebene die Entwicklung des Fußballs an der Basis, indem Standards gesetzt und individuelle Unterstützung bereitgestellt werden. Darüber hinaus erhält jeder Nationalverband jährlich einen bestimmten finanziellen Beitrag zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung seiner Breitenfußballaktivitäten.

Jedes Jahr im September findet im Rahmen der europäischen Woche des Sports der Europäischen Kommission die UEFA-Breitenfußball-Woche statt, bei der zur Teilnahme an verschiedenen Formen des Fußballs angeregt wird.

Zur selben Zeit werden die UEFA-Breitenfußball-Auszeichnungen an die besten Leiter, Vereine und Projekte im Breitenfußball vergeben, um die herausragende Arbeit an der Basis des Fußballs zu honorieren.

Verschiedene Abteilungen und Gremien der UEFA sind in die Arbeit im Bereich Breitenfußball involviert, um die Vision einer UEFA für alle zu betonen und die allgemeinen Breitenfußball-Strategie zu unterstützen. Dazu gehören Aktivitäten der UEFA im Rahmen der Geschäftsentwicklung der Nationalverbände, das HatTrick-Unterstützungsprogramm, mit dem die Finanzierung des Breitenfußballs sichergestellt wird, das Frauenfußball-Entwicklungsprogramm (WFDP) und die UEFA-Stiftung für Kinder.

Frank Ludolph verwies auf die gesellschaftlichen Veränderungen in den letzten 50 Jahren, um eine ganz besondere Herausforderung des Breitenfußballs zu unterstreichen. Dafür präsentierte er zwei ganz ähnliche Comics – einer aus dem Jahr 1970, auf dem eine Mutter zu sehen ist, die ihr Kind ins Haus holt, und eine aktualisierte Version aus dem Jahr 2019, bei der die Mutter ihr Kind nach draußen bringt.

„1970 mussten die Eltern ihre Kinder davon überzeugen, zum Abendessen nach Hause zu kommen, weil sie draußen Fußball spielten. 2019 müssen die Eltern ihre Kinder davon überzeugen, aus dem Haus zu gehen und zu kicken, anstatt drinnen zu bleiben und auf der PlayStation zu spielen“, so Ludolph. „Fußball ist eine Art, Kindern zu helfen, im Freien aktiv zu sein.“

UEFA-Breitenfußball-Botschafter Per Ravn Omdal.
UEFA-Breitenfußball-Botschafter Per Ravn Omdal.©Sportsfile

Per Ravn Omdal, UEFA-Breitenfußball-Botschafter, hielt eine leidenschaftliche Ansprache, in der er betonte, warum der Breitenfußball weiter gefördert werden müsse.

„Ich habe in zahlreichen Gesprächen in den vergangenen Jahren erkannt, dass Politiker den Fußball akzeptieren, weil wir uns um die Kinder kümmern – so viele Kinder lieben Fußball und treffen sich dazu mit ihren Freunden. Der Fußball hat einen erheblichen Einfluss auf die Gesellschaft, weil er auch im Bereich Inklusion die Sportart Nummer 1 in Europa ist“, erklärte Omdal. „Alle können Fußball spielen – ganz nach dem Motto ,Equal Game‘. Der Fußball vermittelt positive Werte in der Gesellschaft. Er fördert Freundlichkeit, Offenheit und Spaß. Niemand ist zu schlecht, um Fußball zu spielen, von den Jüngsten bis zu den Ältesten, von den besonders Geschickten bis zu den weniger Geschickten. Wir müssen sicherstellen, dass der Breitenfußball weiter wächst und gedeiht.“