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Nationaltrainer beraten in Stockholm

Trainerausbilder

Die technische Untersuchungsgruppe der UEFA ist von einer großen Zukunft der Nationalmannschaften überzeugt.

Als viele schon glaubten, dass der Klubfußball den Nationalmannschaften den Rang ablaufen würde, belegten diese bei der UEFA EURO 2004™ in Portugal mit qualitativ hochwertigen Spielen das Gegenteil.

Kürzere Amtszeiten
Bei einer UEFA-Konferenz in Stockholm wurde in Anwesenheit von Europas Nationalmannschaftstrainern erwähnt, dass der Job aufgrund der stetig wachsenden Anforderungen immer schwieriger wird. Dies sei auch ein Grund dafür, warum die Trainer über immer kürzere Zeit im Amt bleiben.

Untersuchungsgruppe
Diese Punkte wurden von der technischen Untersuchungsgruppe der UEFA bei der 6. UEFA-Konferenz der europäischen Nationaltrainer in Schwedens Hauptstadt erläutert. Dort haben sich Nationaltrainer und Technische Direktoren aus allen 52 Mitgliedsverbänden des europäischen Fußballdachverbandes zu Diskussionen eingefunden. Die Untersuchungsgruppe der Endrunde in Portugal bestand aus angesehenen Trainern Europas wie Roy Hodgson (England), Gérard Houllier (Frankreich), Anghel Iordanescu (Rumänien), Holger Osieck (Deutschland), György Mezey (Ungarn), Jozef Venglos (Slowakei) und Berti Vogts (Deutschland/Schottland).

Komplizierter und schwieriger
"Der Job des Nationaltrainers ist zu einer nervenaufreibenden und zeitaufwendigen Arbeit geworden. Viele bleiben lediglich vier Jahre im Amt", so Andy Roxburgh, Technischer Direktor der UEFA. "Es gibt keinen Zweifel, dass der Job komplizierter und schwieriger geworden ist."

Besondere Belastungen 
Nationaltrainer der EURO 2004™, darunter auch Griechenlands siegreicher Coach Otto Rehhagel und Luiz Felipe Scolari vom unterlegenen Finalisten Portugal, konnten den Kollegen ihre Sicht der Dinge darlegen. Englands Sven-Göran Eriksson erzählte von den besonderen Belastungen, Trainer einer Nation mit hohen Erwartungen von Öffentlichkeit und Medien zu sein. Marcello Lippi, Italiens neuer Trainer, musste derweil einräumen, dass er sich nach Jahren als Vereinstrainer noch in einer Lernphase befindet. Der Schweizer Jakob Kuhn gab Beispiele der Probleme, die er aufgrund der wenigen zur Auswahl stehenden Spieler bewältigen muss.

Merk lobt neue Einführung
Als sehr interessant stellte sich der Bericht vom deutschen Schiedsrichter Markus Merk, der das EM-Endspiel leitete, heraus. Er betonte, dass sich die Entscheidung der UEFA, Schiedsrichter-Gespanne aus demselben Land einzusetzen, ausgezahlt habe. Außerdem bestätigte er, dass das Verhältnis zwischen Schiedsrichter und Trainer trotz der hohen Belastungen exzellent gewesen sei. Für Merk war es ein Vergnügen, in Portugal mit Spielern und Trainern zu arbeiten.

Vorbereitungszeit
Bei der Konferenz kam auch zur Sprache, dass Nationaltrainer zu wenig Zeit haben, um die Spieler zwischen Saisonende und Turnierbeginn vorzubereiten. Besonders bei den Leistungsträgern sei eine gewisse Müdigkeit zu erkennen gewesen, so dass sich Favoriten auf den Titel schon frühzeitig im Turnierverlauf verabschieden mussten. "Es gibt die Ansicht, dass einige der besten Spieler, die bei einer EM eigentlich zur Höchstform auflaufen sollten, nicht wirklich fit waren, weil sie sich nicht von der Meisterschaft und den Europapokalwettbewerben erholt hatten", erklärte Roxburgh.

Verschiedene Ansichten
Die Nationaltrainer wurden gebeten, ihre Ansicht zu einer Reihe verschiedener Themen darzulegen. Viele riefen dazu auf, die passive Abseitsregel besser auszulegen und es gab Forderungen, die Kader für Qualifikationsspiele auf 23 Mann aufzustocken. Außerdem sollten Spielern nur dann Eigentore angerechnet werden, wenn es keine andere Möglichkeit gibt. Abgefälschte Schüsse oder Abpraller von der Latte und einem verteidigenden Spieler sollten nicht dazu gehören.

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