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Trainernachwuchs in Nyon weitergebildet

Trainerausbilder

Das UEFA-Traineraustauschprogramm für Prolizenz-Studenten brachte zukünftige Trainer aus vier Ländern in Nyon zusammen, wo diesen verschiedene Facetten des Trainerberufs nähergebracht wurden.

Teilnehmer des Traineraustauschprogramms
Teilnehmer des Traineraustauschprogramms ©UEFA

Angehende Trainer aus vier europäischen Verbänden – viele von ihnen ehemalige Profispieler – erhielten im Haus des Europäischen Fußballs in Nyon einen intensiven Einblick in den Trainerberuf.

Das innovative Traineraustauschprogramm der UEFA für UEFA-Prolizenz-Studenten, die am Anfang der Trainer-Karriereleiter stehen, brachte Vertreter aus Frankreich, Ungarn, Italien und Spanien im UEFA-Stammsitz zusammen. Als Ehrengast war der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld – UEFA-Champions-League-Sieger 1997 mit Borussia Dortmund und 2001 mit dem FC Bayern München - mit von der Partie.

Die Teilnehmer eines jeden Kurses, die aus drei oder vier verschiedenen europäischen Verbänden kommen, werden von ihren jeweiligen Trainerausbildungsdirektoren betreut. Die UEFA beauftragt bei jedem Event erfahrene Tutoren oder Trainerausbilder, mit dem Fußballausbildungsservice der UEFA zu arbeiten. Auch Mitglieder des UEFA-Jira-Ausschusses sind neben Gastrednern präsent. Als Tutoren waren Howard Wilkinson (England), Jacques Crevoisier (Frankreich), Nico Romeijn (Niederlande) und Peter Rudbæk (Dänemark) in dieser Woche in Nyon vor Ort und gaben viel Wissen in den drei Tagen der Ausbildung an die Nachwuchs-Trainer weiter.

Neben den Diskussionen gibt es bei diesem Kurs praktische Trainingseinheiten im Colovray-Stadion, das sich in unmittelbarer Nähe des UEFA-Hauptquartiers befindet. "Ich bin sehr stolz und erfreut, so viele Fußballer hier in diesem Raum zu sehen", sagte UEFA-Präsident Michel Platini bei der Begrüßung der Teilnehmer.

Zu den Hauptthemen gehörten die Aspekte Charakterstärke und Informationsverarbeitung, unerlässlich für jeden Trainer. Eine Ausführung von Sir Alex Ferguson wirkte bei den Teilnehmern nach: "Junge Trainer sollten bestrebt sein zu lernen und alles, was erfahrene Trainer ihnen zu sagen haben, unbedingt aufnehmen und verinnerlichen. Denn diese wissen, worüber sie reden."

Wilkinson stellte den Studenten einige Fragen, die besonders auf die Bereiche Hingabe und Verzicht für den Erfolg in diesem Beruf hinzielten. "Sind Sie besessen von dem Spiel ... sind Sie bereit, den Rest Ihres Lebens dieser Reise zu widmen? Was ist Ihnen das Ganze wert? Kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen? Können Sie das Denken der Leute beeinflussen? Können Sie mit Problemen und Rückschlägen umgehen? Arbeiten Sie menschenorientiert oder aufgabenorientiert? Sind Sie aufgeschlossen, strebsam und bereit, sich zu verändern?"

Wilkinson zitierte eine Trainergröße: "Nichts kann dich auf den Beruf als Fußballtrainer vorbereiten – du weißt nicht was Druck ist, bis du Trainer bist. Willkommen im Land ohne Schlaf."

Crevoisier führte die vielseitigen Drucksituationen aus, denen sich ein Trainer stellen muss. Dazu gehören der Ergebnisdruck wie auch der hohe Erwartungsdruck von Vereinsvorsitzenden und Fans. Er hob weiter die Wichtigkeit von menschlichen Qualitäten und Führungseigenschaften sowie beständigen Werten für eine erfolgreiche Arbeit als Trainer hervor.

Romeijn unterstrich die Wichtigkeit schnellen Lernens, des Fragenstellens, des Sammelns von Erfahrungen und Beobachtens anderer Trainer. Außerdem muss das eigene Fußballwissen immer weiter ausgebaut werden und die Fähigkeiten mit Menschen zu kommunizieren und diese zu führen, optimiert werden.

Neben Diskussionsrunden gab es natürlich auch praktische Einheiten, in denen Peter Rudbæk den Teilnehmern aktiv Wissen vermitteln konnte. Die Nachwuchstrainer hatten weiterhin die Aufgabe, die Halbfinal-Rückspiele in der UEFA Champions League zu analysieren.

Im Gespräch mit dem leitenden technischen Offizier der UEFA, Ioan Lupescu, konnte Ottmar Hitzfeld den Studenten eine große Bandbreite an Tipps und Tricks aus dem Schatz seiner Erfahrungen als erfolgreicher Vereins- und Nationalmannschaftstrainer weitergeben. "Die Einladung hat mich sehr gefreut", sagte er gegenüber UEFA.com. "Ich wusste, dass viele ehemalige Spieler hier sein werden, weil sie Trainer werden möchten. Das war schon immer eine große Herausforderung für mich, sie zu unterstützen und ihnen alles beizubringen, was wichtig ist um zu bestehen. Ich möchte mein Wissen und meine Erfahrung teilen."

Trainer müssen auch mit den Medien umgehen können. In einer Medien-Einheit hatten die Studenten die Möglichkeit, sich in einer Flash-Interview-Situation wie nach einem UEFA-Champions-League-Spiel zu behaupten. Außerdem gab es Lektionen im Umgang mit den Printmedien sowie Radio und TV-Vertretern.

Am letzten Tag ging es dann in einer Präsentation um das Thema Spielmanipulation und den Umgang mit selbigem – ein Thema, das für die UEFA ganz oben auf der Liste steht und dessen völlige Eliminierung das Ziel ist. Den Trainern wurden die drei essentiellen Regeln nahegebracht: 1. Erkennen, was passiert; 2. Nein sagen; 3. Jede Annäherung melden. Die Aufgabe der UEFA ist es, so erklärte es UEFA-Informationskoordinator Graham Peaker, den Schutz der Spieler, Offiziellen, Trainer und natürlich das Wohlergehen des gesamten europäischen Fußballs sicherzustellen. 

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