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Video-Schiedsrichterassistent bereit für die Endrunde der UEFA Nations League

Bei der anstehenden Endrunde der UEFA Nations League in Portugal wird der Video-Schiedsrichterassistent (VSA) zum ersten Mal bei einem UEFA-Wettbewerb für Nationalmannschaften eingesetzt. Die Trainer der vier Endrundenteilnehmer erhielten eine Einweisung und teilten ihre Meinung zu den Vorteilen des VSA.

Video-Schiedsrichterassistent bereit für die Endrunde der UEFA Nations League
Video-Schiedsrichterassistent bereit für die Endrunde der UEFA Nations League ©Sportsfile
Im April hielt die UEFA eine VSA-Schulung für die Trainer der Endrundenteams der UEFA Nations League ab
Im April hielt die UEFA eine VSA-Schulung für die Trainer der Endrundenteams der UEFA Nations League ab©UEFA

Nach erfolgreichen Tests und Schulung der Schiedsrichter kam der Video-Video-Schiedsrichterassistent (VSA) in der K.-o.-Phase der UEFA Champions League sowie im Endspiel der UEFA Europa League zum Einsatz. Die gleichen Prinzipien gelten auch bei der ersten Endrunde der UEFA Nations League, die am 5. Juni beginnt und an der England, Portugal, die Schweiz und die Niederlande teilnehmen.

Um die Trainer an die Einführung des VSA zu gewöhnen, hielt die UEFA im April eine Einweisung für die Trainer der Endrundenteilnehmer ab, wo ihnen vom Vorsitzenden der UEFA-Schiedsrichterkommission, Roberto Rosetti, detaillierte Instruktionen zum Ablauf gegeben wurden. 

Ronald Koeman, Nationaltrainer der Niederlande, sagte: “Der VSA ist eine gute Unterstützung, da er dabei hilft, den Fußball fairer zu machen und die meisten Fehler korrigiert werden. Das ist natürlich etwas Gutes. Wir müssen allerdings auch erkennen, dass es weiterhin Diskussionen geben wird, weil man häufig Aktionen auf verschiedene Art und Weise interpretieren kann. Ich bin dafür, dass der VSA nur die großen, offensichtlichen Probleme betrifft, statt unendlich auf der Suche nach möglichen Fehlentscheidungen zu sein.”

England, Portugal, die Schweiz und die Niederlande kämpfen um den Titel
England, Portugal, die Schweiz und die Niederlande kämpfen um den Titel©Sportsfile

Vladimir Petković, Nationaltrainer der Schweiz, sagte: “Ich bin der Einführung des VSA gegenüber sehr positiv gestimmt. Wenn wir die technischen Möglichkeiten haben, Schiedsrichter bei ihrer Arbeit zu unterstützen, sollten wir sie so gut wie möglich nutzen. Es ist jedoch wichtig, dass am Ende der Mensch entscheidet, nicht die Maschine.”

Fernando Santos, Nationaltrainer von Portugal, sagte: “Ich glaube, dass die Einführung des VSA in der UEFA Nations League einen großen Fortschritt bedeutet, für alle, die Fußball und Fairplay lieben. Der VSA ist ein fantastisches Mittel für alle Schiedsrichter, Spieler und Trainer und sollte in allen UEFA-Wettbewerben eingesetzt werden.”

Gareth Southgate, Nationaltrainer von England, sagte: “Wir erhielten vor kurzem eine gute Einführung in Porto und hatten positive Erfahrung mit dem VSA bei der Weltmeisterschaft. Meinem Gefühl nach waren, sowohl im internationalen als auch im nationalen Wettbewerb, die großen Entscheidungen richtig. Der Sinn des VSA ist, dem Schiedsrichter zu helfen, und ich glaube daher, dass er das tut. Es wird nie ein System geben, dass 100 Prozent fehlerlos ist, aber die wichtigsten Entscheidungen, die klar und offensichtlich sind, konnten korrigiert werden. Für mich ist das etwas positives.”

So wird der VSA in der UEFA Nations League funktionieren.

Der VSA überprüft nur klare und offensichtliche Fehler in vier spielentscheidenden Situationen
Der VSA überprüft nur klare und offensichtliche Fehler in vier spielentscheidenden Situationen©Getty Images

• Ein VSA-Team – ein Video-Schiedsrichterassistent, ein Assistent des Video-Schiedsrichterassistenten sowie zwei Replay-Operateure – werden in jedem Stadion vor Ort sein und den Entscheidungsprozess des Schiedsrichters unterschützen.

• Das VSA-Team wird dauerhaft auf klare und offensichtliche Fehler in den folgenden vier spielentschiedenen Situationen achten:

a. Tore
b. Strafstoßentscheidungen
c. Rote Karten
d. Spielerverwechslung

• Das VSA-Team überprüft alle spielentscheidenden Situationen, greift aber nur bei klaren und offensichtlichen Fehlern ein. Der Schiedsrichter kann das Spiel unterbrechen während eine Entscheidung überprüft wird.

• Sollte die VSA-Überprüfung klare Beweise für einen groben Fehler in einer spielentscheidenden Situation liefern, kann der VSA den Schiedsrichter bitten, eine Überprüfung auf dem Platz durchzuführen (indem er die Spielbilder in der Review-Area einsieht). Die endgültige Entscheidung kann nur vom Schiedsrichter getroffen werden.

Die vier spielentscheidenden Situationen erklärt

DIe UEFA führte den VSA erstmals zur K.-o.-Phase der UEFA Champions League ein
DIe UEFA führte den VSA erstmals zur K.-o.-Phase der UEFA Champions League ein©UEFA.com

• Der VSA kann jegliche Regelverstöße, die im direkten Vorfeld des Vorfalls auftraten, in Betracht ziehen (während eines Angriffsspielzugs).

• Bei "faktischen" Entscheidungen (z.B. Abseits, Foul innerhalb oder außerhalb des Strafraums) kann der VSA den Schiedsrichter über diese Fakten unterrichten und die Überprüfung auf dem Spielfeld ist nicht notwendig, aber es ist immer der Schiedsrichter, der die endgültige Entscheidung trifft.

• Die Überprüfung auf dem Spielfeld wird im Stadion entweder durch die Leinwände im Stadion oder eine Durchsage kommuniziert. 

• Da der VSA zum Einsatz kommt, gibt es keine zusätzlichen Schiedsrichterassistenten.
Ein ausführliches interview mit Roberto Rosetti, dem Vorsitzenden der UEFA-Schiedsrichterkommission, über die Einführung des VSA gibt es hier (auf Englisch).

Wann und wie der VSA verwendet wird wurde vom International Football Association Board festgelegt, das auch die Spielregeln festlegte. Das IFAB VSA-Protokoll ist hier verfügbar (auf Englisch).