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Europäischer Fußball zeigt Stärke und Solidarität bei der Bewältigung der Covid-19-Krise

Die UEFA

Die UEFA hat den zwölften Bericht zur europäischen Klubfußballlandschaft – ihren jährlichen Benchmarking-Bericht zur Klublizenzierung im europäischen Fußball – veröffentlicht.

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Während der Bericht erneut die umfassendste und präziseste Analyse der Finanzen des europäischen Fußballs bietet, gilt die diesjährige Ausgabe auch als erste verbindliche und umfassende Untersuchung der Auswirkungen der Pandemie auf den europäischen Fußball.

Im Bericht wird aufgezeigt, dass Klubs auf allen Ebenen des europäischen Fußballs einen Einnahmenrückgang von schätzungsweise EUR 9 Mrd. in den Finanzjahren 2019/20 und 2020/21 werden hinnehmen müssen.

UEFA-Präsident Aleksander Čeferin sagte im Vorwort des Berichts: „Im letztjährigen Bericht hatte ich gesagt, der europäische Fußball sei stark, geeint und widerstandsfähig sowie bereit, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Wer hätte gedacht, dass wir plötzlich vor der größten Herausforderung der Neuzeit für der Fußball, den Sport und die Gesellschaft stehen würden. Doch nahezu zehn Jahre nach der Einführung der Bestimmungen zum finanziellen Fairplay hätte der europäische Fußball vor dem Ausbruch der Pandemie finanziell kaum in besserer Verfassung sein können.“

In diesem Bericht wird aufgezeigt, wie die europäischen Erstligaklubs gewachsen sind: Vor dem Hintergrund eines durchschnittlichen jährlichen Wachstums von 8,2 % stiegen die Einnahmen der 711 Erstligaklubs im Jahr 2019 Einnahmen um EUR 1,9 Mrd. Zugleich erzielten sie die zweithöchsten Betriebsgewinne der Geschichte und die Liquiditätsreserven sowie die Bilanzen waren stark wie nie zuvor.

Im Bericht wird detailgenau aufgezeigt, wie groß die Auswirkungen auf die Klubfinanzen infolge der Pandemie waren. Aber es wird auch gezeigt, wie der europäische Fußball zusammengearbeitet hat, um eine noch größere Krise abzuwenden. Die UEFA hat in Zusammenarbeit mit den Veranstaltern der nationalen Pokalwettbewerbe und Meisterschaften den Spielkalender 2020 komplett überarbeitet. Infolge der Verschiebung der EM-Endrunde und der UEFA-Klubwettbewerbe konnten 38 europäische Topligen ihre Spielzeiten 2019/20 (bzw. 2020) abschließen und alle Ligen waren in der Lage, die aktuelle Saison zu starten. Dadurch konnten die Klubs rund EUR 2 Mrd. an zusätzlichen Entschädigungszahlungen und Ermäßigungen bei nationalen TV-Übertragungsrechten einsparen.

Im Rahmen des UEFA-Protokolls zur Wiederaufnahme des Spielbetriebs konnte die UEFA seit dem Ausbruch der Pandemie insgesamt 1 432 Spiele (mit 163 844 Covid-19-Tests) erfolgreich durchführen. Über 99 % der Spiele wurden planmäßig durchgeführt.

Im Rahmen einer umfassenden Zusammenarbeit mit Interessenträgern konnten die weltweite Transferperiode verlängert und die Bestimmungen zum finanziellen Fairplay angepasst werden. Dies hat bisher negativen Auswirkungen auf die Begleichung von Transferverbindlichkeiten vorgebeugt.

Dennoch wird im Bericht aufgezeigt, dass für den Zeitraum 2019-21 Einnahmenausfälle von insgesamt EUR 7,2 Mrd. in der obersten Spielklasse und EUR 1,5 Mrd. in den unteren Spielklassen des Profifußballs erwartet werden. Jede Stufe und jeder Bereich des Profifußballs wurde schwer getroffen. Klubs, die besonders stark von Zuschauereinnahmen abhängig sind, wurden von der Pandemie besonders beeinträchtigt.

Darüber hinaus werden auch die Auswirkungen der Pandemie auf den Transfermarkt ausführlich betrachtet. Die Transferausgaben der europäischen Klubs sind im Sommer 2020 im Vergleich zum Rekordsommer 2019 um rund 39 % und im Vergleich zum Durchschnitt der drei letzten Sommerperioden um 30 % zurückgegangen.

Ferner wird auch die aktuelle Saison betrachtet und ein Blick in die Zukunft gewagt. Obwohl die Pandemie zu einem Rückgang von 210 Mio. Zuschauern in den Stadien geführt hat, ist das allgemeine Interesse am europäischen Klubfußball größer als je zuvor. Der Bericht enthält Angaben zu Rekord-TV-Zuschauerzahlen, Rekordzahlen bei neuen Klubinvestoren und -investitionen sowie zum Wiederanstieg bei den Besuchen auf den Websites der Klubs.

Des Weiteren werden auf der Grundlage einer Analyse Zehntausender Spiele ein deutlicher Rückgang bei den Heimsiegen (von 45 % in der Zeit vor Covid-19 auf 42 % seit Ausbruch der Pandemie) aufgezeigt und weitere Trends wie ein anteilsmäßig deutlicher Rückgang bei gelben und roten Karten für die Auswärtsmannschaft ausgemacht.

Aleksander Čeferin sagte: „Das gesamte Ökosystem des Fußballs – auf Profi-, Amateur- und Juniorenstufe gleichermaßen – wurde aufgrund der Pandemie schwer beeinträchtigt. Dies erfordert eine umfassende Zusammenarbeit und eine koordinierte Reaktion entlang der gesamten Fußballpyramide. Solidarität muss wichtiger sein als Eigeninteressen und wird sich letztlich durchsetzen.

In diesem Bericht wird eindeutig aufgezeigt, dass wir heute in einer neuen finanziellen Realität operieren und es ist offensichtlich, dass unsere aktuellen Bestimmungen zum finanziellen Fairplay angepasst und überarbeitet werden müssen. Finanzielle Nachhaltigkeit wird unser Ziel bleiben und die UEFA wird weiterhin im Team mit dem europäischen Fußball zusammenarbeiten, um unseren Sport mit neuen Regeln für eine glanzvolle neue Zukunft auszustatten.“

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