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Buffon über seine Lebensphilosophie

Vor seiner definitiv letzten Europameisterschaft spricht Gianluigi Buffon über seine Philosophie und die Werte, die ihn seine ganze Karriere lang begleitet haben.

Gianluigi Buffon geht optimistisch in seine letzte EURO
Gianluigi Buffon geht optimistisch in seine letzte EURO ©Getty Images

Das Schicksal machte mich zum Torhüter ...

Ich begann als Feldspieler, wie das bei Kindern nun mal so üblich ist. Ich liebte es, Tore zu erzielen, denn am Ende geht es genau darum. Dann, mit sechs oder sieben Jahren, spielte ich im Mittelfeld und als Libero. Ich war also ein sehr aktives Kind. Aber es scheint, als wäre ich dazu bestimmt, Torhüter zu werden. 

Mein Vater schlug mir vor, dass ich versuchen sollte, im Tor zu spielen - also etwas ganz anderes. Ich entschied mich dann dazu, ein Jahr lang ins Tor zu gehen und danach wieder als Feldspieler aufzulaufen. Nach fünf oder sechs Monaten wurde ich jedoch ziemlich gut. Ich hatte Talent und die Leute wurden auf mich aufmerksam. Ein Jahr später wechselte ich nach Parma. 

Erste Erinnerungen an die Nationalmannschaft ...

Ich erinnere mich noch genau an die Weltmeisterschaft 1982. Damals war ich vier. Diese Tage bei uns zu Hause oder bei meinem Onkel, mit der ganzen Familie, während wir Fußball schauten und dazu gegessen haben ... Aber ich kann mich auch daran erinnern, während der Spielen raus oder auf den Balkon gegangen zu sein, um selbst zu spielen. Es ist schön, sich an all diese Momente mit der Familie erinnern zu können.

England - Italien, 2012: Elfmeterschießen

Ich habe das Schicksal immer akzeptiert ...

Ich kann mich noch erinnern, wie enttäuscht ich war, dass ich die EURO 2000 verpasste - wegen einer Verletzung, die ich mir ein paar Tage vor dem Start zugezogen hatte. Aber ich habe das Schicksal immer akzeptiert. Hinter jedem Rückschlag steckt ein Lernprozess. Wenn man sich dem nicht verschließt, kann man meist viel Positives daraus ziehen. 

EURO-Star: Gianluigi Buffon

Ich war natürlich niedergeschlagen, aber gleichzeitig bekam ich dadurch mit, wie groß die EM wirklich ist und welche Ehre es ist, sein Land dort zu vertreten. Seitdem schätze ich das, was ich erreicht habe, noch mehr.

Bedaure nichts ...

Wird das meine letzte EURO sein? Ja, ohne Zweifel. Alles hat einen Anfang und ein Ende. Ich bin jetzt 38 Jahre alt, fühle mich gut und dachte nie, dass ich soweit kommen würde. Das Wichtigste ist, dass man nichts bedauert. 

Lebe das Leben mit Herz und Seele ...

Wenn ich die Hymne singe und mich mit ihr identifiziere, dann bin ich sehr dankbar für mein Leben und die Talente, mit denen ich gesegnet wurde. Ich bin ein glücklicher und gesunder Mensch, der die Fähigkeit besaß und besitzt, sein Land für viele Jahre vertreten zu dürfen und das ist eine große Ehre. 

Buffon gewann diese Saison mit Juve die Serie A
Buffon gewann diese Saison mit Juve die Serie A©AFP/Getty Images

Der beste Weg, Sport in Einklang mit dem normalen Leben zu bringen, ist, mit Herz und Seele bei der Sache zu sein. Aber das ist nicht möglich, wenn du dich nicht mit deiner Geschichte und der Vergangenheit auskennst. Ich kenne mich ein bisschen mit der Geschichte Italiens und der meiner Vorfahren aus. Durch die Hymne kann man das der Außenwelt zeigen.