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EURO-Kulthelden: 1988 – Berry van Aerle

Berry van Aerle wird das Jahr 1988 nie vergessen. Der Rechtsverteidiger der Niederlande holte zunächst mit der PSV Eindhoven das Tripel und gewann dann auch noch den Titel bei der EURO.

Berry van Aerle im Zweikampf mit Jürgen Klinsmann
Berry van Aerle im Zweikampf mit Jürgen Klinsmann ©Getty Images

Aus der Europameistermannschaft der Niederlande von 1988 sind vor allem Ronald Koeman, Frank Rijkaard, Ruud Gullit und Marco van Basten bekannt. Doch auch Rechtsverteidiger Berry van Aerle ist den Oranje-Fans nachhaltig in Erinnerung geblieben.

"Das war eine schöne Erfahrung, einmalig – 1988 war ein Jahr, das ich niemals vergessen werde", so der frühere Verteidiger der PSV Eindhoven zu UEFA.com. "Die Europameisterschaft hat eine fantastische Saison auf Vereinsebene noch gekrönt. Wir haben mit PSV die Meisterschaft, den Pokal und den Landesmeister-Pokal gewonnen, und dann bin ich auch noch Europameister geworden. Wer hätte das vorher gedacht?"

Sensationeller Sommer
Van Aerle wurde aufgrund seiner Vorstöße auf der rechten Seite "Turbo Berry" genannt. Im Verein wurde er unter Trainer Guus Hiddink überwiegend als rechter oder als defensiver Mittelfeldspieler eingesetzt, da der belgische Nationalspieler Erik Gerets auf der rechten Abwehrseite gesetzt war - bei der UEFA EURO 1988 durfte er dann aber auf seiner Lieblingsposition ran.

Der damals 25-Jährige stand 1988 auch im Endspiel des Pokals der europäischen Meistervereine gegen Benfica in der Startelf von Eindhoven, das die Niederländer im Elfmeterschießen für sich entschieden. "Das war kein hochklassiges Spiel. Beide Teams waren sehr vorsichtig. Aber es blieb mit dem Elfmeterschießen bis zum Schluss extrem spannend", erinnert sich van Aerle. "Es kommt nicht darauf an, wie du gewinnst, so lange du gewinnst."

Der Weg durch die Endrunde
Die EURO 1988 begann für die Niederlande denkbar schlecht mit einer 0:1-Niederlage gegen die Sowjetunion. Im zweiten Gruppenspiel schoss Marco van Basten die Oranje-Elf mit einem Dreierpack zum Sieg gegen England. Gegen die Republik Irland stand das Weiterkommen des Teams von Trainer Rinus Michels lange auf der Kippe. Erst ein spätes Tor von Wim Kieft sicherte den Niederländern den Einzug in die K.-o.-Runde.

Berry van Aerle 1988 im Trikot der Elftal
Berry van Aerle 1988 im Trikot der Elftal©Getty Images

Im Halbfinale gelang der Elftal gegen Deutschland mit einem 2:1-Sieg die Revanche für das verlorene WM-Endspiel von 1974, ehe es im Finale erneut gegen die Sowjetunion ging. Diesmal behielten die Niederländer mit 2:0 die Oberhand und sicherten sich durch ein Tor von Ruud Gullit und den unvergesslichen Treffer von van Basten zum 2:0 den EM-Titel.

Nach dem Karriereende
Van Aerle spielte noch bis 1994 bei PSV, bevor er nach einer Saison bei seinem Heimatverein Helmond Sport die Fußballschuhe an den Nagel hängte. Nach seiner Karriere als Fußballprofi arbeitete er eine Zeit lang als Postbote, bevor er Scout in Eindhoven wurde.

Van Aerles Erfolge aus dem Jahr 1988 sind den Leuten in Erinnerung geblieben. Im Dezember 2014 startete in seiner Heimatstadt Helmond sogar ein Musical, das sich mit seiner Karriere befasst. "Einige Sportler schreiben nach ihrem Karriereende ein Buch, ich bekomme eben ein Musical", so van Aerle.